Якби я знав
Wenn ich nur wuesste, dass es keine Rettung
Fuer sie mehr gibt, dass Tod ist unvermeidlich,
So flehte ich um Trugbild in der Wueste:
Wer muss da ohne Wasser bald umkommen,
Lasst ihn doch hoffen, auch wenn vergeblich.
Und bis sein Blick erlischt, mag er da ruhen
Auf fernem Glanze jener Silberwellen,
Und moegen Palmen freundlich ihm zunicken,
Als ob sie Rast und Frische ihm verheissen.
Und mag der Sterbende sich troestend fluestern:
Schon nah ist Paradies... verheissnes Land...
Dann wuerd' ich sagen: Ja, du hast's erreicht!
Und jenes Wort, es waere nicht Unwahrheit.
Doch weiss ich schon, es gibt zwar keine Rettung,
Kommt aber letzte Stunde jetzt noch nicht,
Und deshalb fuercht' ich mich vor jenem Trugbild.
Ich sage ihnen: "Lasset euch nicht taeuschen!"
Mehr Ehre bringt zu fallen ohne Hoffnung,
Dem harten Schicksal in das Auge schauend,
Wie sich den Kampfgestaehlten auch gebuehrt,
Als wenn sie dieses Trugbild ueberleben,
Und danach tote Wueste Wiedersehen,
Und kraftlos weinen wuerden, so wie Kinder,
Verhaetschelt und betrogen.
Schmach und Schande!
Wenn ich nur wuesste, dass es echte Hoffnung
Und Kraft noch gibt, die Wueste zu besiegen,
So wuerd' ich weder jene Duerre fuerchten,
Noch jenes Trugbild, mag es nur den Weg
Nach vorne immer zeigen uns, nicht rueckwaerts.
Und auch wenn sie unterwegs den Irrtum
Erlebten, wuerden sie zum Ziel doch naeher,
Und jenes Trugbild koennte ihnen doch
Des langen Weges Muedigkeit versuessen.
Ich koennt dann sagen:
Schoen wie dieses Bild
Soll euch auch unser Reiseziel erscheinen,
Schon nah ist die Oase, sammelt Kraefte!
Wenn ich nur wuesste, dass es Kraft noch gibt.
... Was weiss ich aber?
Dass wir in der Wueste
Schon lange ohne Wasser unterwegs sind,
Dass Raubtiere uns hier nur auflauen,
Und ich weiss auch:
Das, was mein Volk verfolgt
So lange mit den Augen, - ist nur Trugbild.
X.- Wie kannst du das nur wissen?
L. - Weil ich weiss,
Dass Lamm und Loewe nimmer sich versoehnen,
Es sei denn, werden sie sich so veraendern,
Dass sie mit neuen Namen heissen sollen.
Ich weiss nicht, wie sie danach leben werden,
Von anderen - da kann man alles glauben,
Solange aber Lamm und Loewe bleiben,
Fuer Laemmer nur ein Paradies ist moeglich:
Wo es gar keine Loewen gibt. Wer will
Die Herde hueten, soll sie selbst beschuetzen
Mit Waffen in der Hand, der soll bestellen,
Wenn’s noetig ist, fuer sie auch Schaeferhunde,
Statt jene Laemmer nur Gehorsam lehren,
Weil sie schon von Geburt gehorsam waren
Und so auf immer bleiben, selbst wenn Loewen
Sie alle auffressen.
Und den Loewen
Macht niemals muede, Laemmer zu verschlingen:
Was gestern heil geblieben, frisst er heute,
Was heute er begnadigt, frisst er morgen,
Wenn er zum Schafstall schon den Zugang hat.
Und euer Glauben euch sagt gerade,
Dass ihr nicht widerstreben sollt dem Uebel!
Mag lieber jener Loewe euch auffressen
Auf einmal alle, statt ihr klaeglich fristet
Ein Schafesleben!
Was fuer Lust habt ihr
Auf solches Dasein?
Und wozu dann lebt ihr?
Um Wolle dem Synhedrion zu geben?
Um Fett fuer den Exarchen anzusetzen?
Und einerlei, der Loewe-Caesar kommt
Und holt die besten sich zu Mittagessen,
Mag sein auch alle!
X. - Wird es Gottes Wille.
(Legende ueber Jakob Israel.)
L. - Abscheulich waren diese deine Worte!
Von ihnen dreht sich meine Seele um.
Als hoerte ich vom Menschen Schafesstimme.
Ein Nachkomme von Israel so spricht!
Kein Wunder ist's, dass Jahwe nicht mehr kann
Mit solchen Nachkommen sein Buendnis halten,
Wie es mit dem geruehmten Ahnen war.
X. - Uns sind des Herren Wege unbegreiflich,
Jetzt hat der Herr schon neue Auserwaehlte.
Gefaellig ist ihm der, wer geistlich arm ist,
An Glauben derjenige ist reich,
Wer Gott am meisten fuerchtet.
L. - Nein, schon eher Derjenige, der fuerchtet nicht!
X. (wie vom Blitz getroffen). - Wieso?
Wie kannst du wagen, solches auszusprechen?
L. - Das habe ich doch im Gesetz gelesen.
Dort steht, wie unser Ahnherr Israel
Zum Zweikampfe mit Gott ging unerschrocken
Und rang mit ihm die ganze Nacht hindurch,
Und seine Tapferkeit und Staerke sehend,
Hat sich Gott ihn zum Mitstreiter gemacht.
Wer Gott nicht fuerchtet, der ist auserwaehlt,
Denn Gleicher geht zum Bunde nur mit Gleichem.
1898
Original>
http://www.l-ukrainka.name/uk/Miscel/JakbyJaZnav.html
Свидетельство о публикации №118100408385
Вы пишете, как носитель языка. Я даже завидую (разумеется, белой завистью).
Такого я еще не встречал.
Дмитрий Лукашенко 05.10.2018 01:58 Заявить о нарушении
Честно говоря, все мои переводы вычитывает и редактирует настоящий носитель языка (но по скромности он не желает официально числиться моим соавтором).
Надия Медведовская 05.10.2018 07:56 Заявить о нарушении