Alexander Block. Bei der Eisenbahn

Sie liegt im Gras, und ragt auf schauerlich
Der Eisenbahndamm bei der Leiche;
So schoen und jung liegt sie – bedauerlich!
Das Haar, das Tuch, das farbenreiche…

Einst eilte, spr;de, gut erzogene,
Sie durch den Wald nach nahem Pfeifen;
Am Bahsteig stand sie, tief bewogene,
Und schaute durch die Nebelstreifen.

Drei Augen, die wer weiss was weisenden;
Die Wangen gluehen auf, die zarten;
Vielleicht sieht einer von den Reisenden
Dass jemand hier versteht zu warten.

Die Wagen gingen, knarrten, zitterten;
Die gelben schwiegen und die blauen,
Die gruenen weinten, sangen, witterten
Das Sicksal wie die Klagefrauen.

Fahrgaeste standen auf und schlummerten
Unter den Liebschaften und Zwisten;
Sie gaehnten, und sie sich nicht kummerten
Um sie und um den Polizisten.

Mit seinen Wimpern einmal faechelte
Sie ein Husar, als ob er gerne
Sie hat, als er liebkosend laechelte,
Und gleich verschwand er in der Ferne.

So flog die Jugend ohne Wendungen,
In Traeumereien arg verbissen
Und in den nutzlosen Verschwendungen:
Das Herz dabei war ihr zerrisen.

Weg war schon das Herausgenommene.
Zu gierig waren die Gespenster,
Zu freigebig warf die Verkommene
Die Blicke in die Wagenfenster.

Es ist genug der Unbeweglichen,
Und fragt sie, bitte, nicht, entweder
Die  Sehnsucht sie mit dem alltaeglichen
Kehricht zerquetschte oder Raeder.

Deutsch von Wladimir Mikuschetsch


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