Адольф Фридрих фон Шак. Песни грусти
I.
Wer bist du aus dem Reich der Schatten,
Der mit mir wallt durch gruene Matten
Und ihre Blueten welken heisst?
Der in dem Morgenglanz, dem roten,
Mich anstarrt mit dem Blick der Toten
Und mit den Sternen mich umkreist?
Im Lied, das teure Lippen singen,
Toent mir das Rauschen deiner Schwingen,
Dein Fluestern hoer' ich fuer und fuer;
Nachts legst du dich zu mir aufs Bette,
Und flieh' ich von der Lagerstaette,
So schleichst du mit mir durch die Thuer.
Im Wald auf menschenleeren Wegen,
Verhuellter, trittst du mir entgegen
Und schreckst mich von der Ruhebank;
Im Freundekreis, beim Freudenmahle
Ziehst du vom Munde mir die Schale
Und tropfst mir Wermut in den Trank.
Mit Duensten, wie mit gift'gem Taue,
Fuellst du das Himmelsdach, das blaue,
Du mir den Lenz mit Leichenduft.
Und wenn ich nun zum Grabe wanke,
Sprich, finstrer Schatten, sprich, Gedanke,
Wie bann' ich dich von meiner Gruft?
II.
Noch haengen um des toten Tages Bahre
Die Wolkenfalten wie ein Trauerflor,
Doch maehlich schwebt die Nacht, die heilig-klare,
Der Tag der Traeumenden, empor.
Auf Meer und Erde senkt sie stille Feier
Und daempft den letzten Ton, der sich noch regt;
Es wehn und wallen ihre Sternenschleier,
Von Himmelslueften sanft bewegt.
Nun klopft ein jedes Herz mit leiserm Schlage,
Der Jammer wird jetzt regungslos und mild,
Und still zur Andacht wandelt sich die Klage,
Noch eh' sie aus der Seele quillt.
Du aber, Ruheloser, dem sich bange
In Hoffnung und in Gram das Herz verzehrt,
Der ewig sucht mit ungestilltem Drange,
Was ihm die Erde nie gewaehrt:
Flieh du die Sommernacht, die sternbesaete,
Flieh, bis das tiefste Dunkel dich begraebt,
Damit kein Misslaut sei in dem Gebete,
Das auf des Weltalls Lippen schwebt.
III.
Von dunklem Schleier umsponnen
Ist mir das Tageslicht;
Wohl steigen neue Sonnen –
Ich seh' sie nicht.
Mir schweift der Blick hinueber
In Weiten, daemmerfern;
Vom Himmel blinkt ein trueber
Einsamer Stern.
Ein Maedchen, bleich von Wangen,
Winkt mir von drueben zu:
»Ich bin vorangegangen;
Was zoegerst du?«
IV.
Dem Herzen aehnlich, wenn es lang
Umsonst nach einer Thraene rang,
Die seine Qual entbinde,
Sprengt nun die Erde, die erstarrt
Von Reif und Frost gebunden ward,
Die eis'ge Winterrinde.
Durch Wald und Feld, um Berg und See
Spriesst wuchernd auf ihr altes Weh
Und gruent in Zweig und Ranken
Und dunkelt in dem Himmelsblau
Und zittert in den Tropfen Tau,
Die an den Graesern schwanken.
Nun, Gram um sie, die ich verlor,
Erstarrter, brich auch du hervor,
Um mit dem Strom zu fluten!
Im Blitz der Wolke sollst du gluehn
Und mit den Nachtviolen bluehn
Und in den Rosen bluten.
V.
Das singt und floetet in den Zweigen
Und zirpt und schmettert auf der Flur;
Zum Himmel mit den Lerchen steigen
Die Freudenrufe der Natur.
Ein Sausen geht, wie Jubelchoere,
Von Ast zu Ast, von Baum zu Baum;
Die duestre Tanne selbst, die Foehre
Erweckt es aus dem Wintertraum.
Hinunter jauchzt in alle Schluchten
Der stuerzenden Gewaesser Schwall;
Froh toent am See von Bucht zu Buchten
Des Wogenschlages Wiederhall.
Doch Trost giebt mir der Stimmen keine
In all dem Jubel und Gesang,
Denn stumm fuer immer ist die eine,
Die suesser mir als alle klang.
VI.
Schmerz, der keinen Namen kennt,
Aber allempfunden
Durch das Herz der Wesen brennt
In Myriaden Wunden;
Maecht'ger, welchem unbewusst
Schon die zarten Kleinen,
Saugend an der Mutter Brust,
Ihre Thraenen weinen;
Den der Tag, der junge, haucht
In den Morgenwinden,
Und in den zurueckgetaucht
Seine Strahlen schwinden;
Der in jedem Glockenschlag,
Wie mit eh'rnem Hammer,
Du das Herz, das schon zerbrach,
Brichst durch neuen Jammer:
O, wird ewig deine Macht,
Wird sie ewig w;hren
Und noch in der Grabesnacht
Unsern Schlummer stoeren?
VII.
Nimm, Herr, von meiner Brust die Klammer,
Die auf ihr lastet, schwer wie Erz!
Allein kein Truggebild verhehle
Den blut'gen Riss in meiner Seele;
Nicht Troestung such' ich in meinem Jammer;
Ich flehe nur um tiefern Schmerz.
Was soll die Taeuschung mir, die kurze?
Was mir ein oeder, armer Trost?
Nein, reiss mir tiefer auf die Wunden,
Damit mein Gram, der Haft entbunden
Hinflute gleich dem Wassersturze,
Der von dem Felsen niedertost!
IX.
Die letzten Strahlen verglimmen,
Vom Heerrauch dunkelt das Moor,
Mir toenen bekannte Stimmen
Im Winde der Nacht ans Ohr.
Blasse, nebelnde Schatten
Kommen und schwinden zurueck
Und schauen mich an mit dem matten,
Dem todesstarren Blick.
Sie sprechen von alten Tagen,
Von alter Lieb' und Lust
Und sinken mit Weinen und Klagen
Mir an die klopfende Brust.
Still, Herz; du hoffst vergebens,
Dass der Tod es zurueck dir giebt,
Was in daemmernder Fr;he des Lebens
Du einst gehabt und geliebt.
X.
Ihr sagt: »Um Freuden, die erstarben,
Warum dies jahrelange Leid?
Jedwede Wunde muss vernarben,
Und jeden Kummer stillt die Zeit.«
Nein! Scheucht, wenn ihr vermoegt, den euern;
Doch treu bewahr' ich meinen Gram,
Der stets mir frisch das Bild der Teuern
Erhaelt, wie da ich Abschied nahm.
Suess ist die Trauer im Gemuete,
Die von vergangnen Wonnen spricht:
O raubt die Duefte nicht der Bluete,
Dem Herzen seinen Kummer nicht!
Mag ewig bluten meine Wunde,
Wenn, von dem Schmerze neu belebt,
Nur die Erinnrung jeder Stunde,
In der sie mein war, mich umschwebt.
Adolf Friedrich von Schack
Песни грусти
I.
Кто ты, двойник из царства теней,
мой страж и спутник во смятенье
увядшим цветом и листвой,
за ночью в утренней зарнице
в меня вперяющий глазницы,
дразнящий долей неживой?!
В речах и в песне моей милой
отравой шелест твоих крыльев,
а в мыслях ядом шепоток
ещё слышней на сон грядущий,
терзает ум дневного пуще,
чернит забвения поток.
Едва слуга при господине,
в лесу безлюдном не один я–
с тобой и врозь, и заодно,
а на приятельской пирушке
горчишь мне мину писком мушки,
полынью– сладкое вино.
Могильный дух цветенья мая,
туманом тьмы мой полдень маешь
мешаешь в счастьица беду...
я ль тень твоя?..
о, не враги мы,
а как умру или погибну,
с тобой ли– мёртвый?
в гроб сойду.
II.
Над одром дня, усопшим без боренья,
пока чернеет траур облаков,
а ночь вошла в священном озаренье–
вигилия богатых бедняков.
Блаженный праздник от небес нисходит–
и тишина глуши'т последний звук,
всевышний ветер небо хороводит–
и звёзды нас в полёт зовут.
Сердца стучат помягче и потише,
страданье млеет сон,
а слёзный стон благоговейно дышит
и стынет, немотой пленён.
А ты, неутолим в урочном горе,
надеждой сердце век не исцелишь,
как не обрящешь на земном просторе
не по тебе небесных ниш–
да тишину стенаньем не порочить,
прошеньем не сквернить мольбу немой,
беги всезвёздной августовской ночи,
не погребён вселенской тьмой.
III.
День мгла покровами утмила
–туманен, сер и тих;
восходят ли светила–
не вижу их.
Взор длится, повисая
в даль неба, в никуда,
где блещет угасая
моя звезда–
то девица моргает–
бледна, хоть в гроб цветы:
"Я там, твоя другая–
что медлишь ты?
IV.
Что сердце в скрепе кулака
без слёз и жалобы, пока
с терпеньем не в расколе,
себя до пика разозля,
оковы стужи рвёт земля–
и радостью по боли,
и слезы сладкие рекой–
тем благодатней непокой–
питают половодья,
растут побегами, травой,
с замахом удали живой
потопы с громом водят.
О, горе, так же отскорбя,
едва избавлюсь от тебя,
гори пожаром молний,
багровой розой распустись,
раздайся понизу и ввысь–
весь мир собой ополни.
V.
По мне ль поют и свищут лес и роща,
цветут и пахнут вешние луга,
в зените жаворонок звонко ропщет:
раздайтесь свадьбе мира, берега–
и половодье землю восторгает,
и та, пьяна им, снова молода–
весельем гибель прошлую ругает,
бессмертная что воздух и вода.
Живому, вижу, никогда не поздно
весельем в прошлое подвинуть смерть,
и даже старые, седые сосны
застой зимы отринули светлеть...
Мне ль одному в печали распропащей
рулады, пляски майского труда?
Та, голос чей весны милей и слаще,
моя одна, умолкла навсегда.
VII.
Господь, молю о безначальном
ярме погибельной игры:
обманны дни до вечной ночи–
душа замирным кровоточит;
дай утешения в печали
отрадой боли на разрыв
ещё кровоточащих шрамов–
и хлынет горя водопад
со скал некаменной гордыни;
ничтожно подлое унынье,
тесна душе мірская рама,
узка судьбы её тропа.
IX.
Закат догорел над туманной
темнущей памятью– топь
на сон многогласицей манит,
метами пройденных троп.
Родятся и гибнут стеная–
глазницы в это лицо–
глядятся в меня, проживая,
тени моих мертвецов,
и шепчутся о незабытом
нашем добром и злом,
и гибнут в своём неотвытом
на топи оставя залом:
ничем не обманут природу–
сквозь вечную ночь в наши дни
в болоте нет памятным броду–
увы, они не воскреснут они.
X.
Вы мне: "По радостям конечным
напрасно годы горевать–
утраты боль они же лечат,
довольно памяти порвать."
О нет, чтоб вспомнить как всмотреться
сквозь годы в прелести минут,
не хороню–храню под сердцем
что дорого, а не вернуть.
Печаль горчит, а сердцу сладко–
болит засушенный цветок
и пахнет – памяти заплатка–
отрадой каждый лепесток.
Хоть грустью кубок мой дольётся–
полынной, верно –не со злом:
чем меньше в жизни остаётся,
тем слаще память о былом.
перевод с немецкого Терджимана Кырымлы
перевод и исходник дополню вскоре, прим.
Свидетельство о публикации №125012701324