Liliputins fuer Holzpferd II -54

1. Wer Manschetten hat, kann nichts aus dem Handgelenk sch;tteln ..."
Jackson Pollock


“Vor etwas, vor jemandem Manschetten haben” …

bedeutet nerv;s, angespannt sein; Angst haben, sich ;ngstigen, zur;ckscheuen. Ein Synonym ist “vor etwas Gamaschen haben”.
Die umgangssprachliche Redensart stammt aus der Studentensprache des 18. Jahrhunderts, als die neue Mode der ;berh;ngenden Manschette den Gebrauch des Degens beim Fechten behinderte. Wer Manschetten hatte, konnte dies als Ausrede vor einer Mensur gebrauchen. Als Teil der Adelstracht wurde die Manschette auch in den Zeiten der b;rgerlichen Revolution von 1848/49 verspottet und als Sinnbild der Verweichlichung angesehen. In der Gaunersprache stehen die Manschetten auch f;r Handschellen.


Wer “etwas aus dem Handgelenk sch;ttelt” …

Jemand macht etwas, ohne sich besonders vorbereiten, anstrengen zu m;ssen. Ein Synonym ist “etwas aus dem ;rmel sch;tteln”. Der Ursprung der Redensart liegt im Mittelalter, wo weite ;rmel Mode waren, aus denen man verborgene Dinge ;berraschend in die H;nde gleiten lassen konnte. Diese Technik wird auch von Zauberern und Gauklern genutzt. Die Redewendung bezog sich wahrscheinlich zun;chst auf Geistliche, die scheinbar m;helos lange Predigten hielten.


Jackson Pollock …
(1912-1956)

Die Malweise des US-amerikanischen Malers Paul Jackson Pollock mag so manchem Laien erscheinen, als habe der K;nstler seine Werke aus dem Handgelenk gesch;ttelt. Der bedeutende Vertreter des abstrakten Expressionismus wurde mit der von ihm begr;ndeten Stilrichtung der Aktionsmalerei bekannt. Sein Drip-Painting-Verfahren (engl. f;r „getropfte Malerei") ist eine Maltechnik, bei der die Farbe ganz locker auf einen Untergrund getropft wird. Pollocks gro;formatige Werke trugen ihm schon zu Lebzeiten den Spitznamen „Jack the Dripper“ ein. Zeitgenossen sch;tzten seine k;hne Spontanit;t und zutiefst pers;nliches und kompromissloses Engagement f;r die Malkunst. Pollocks Werk hatte enormen Einfluss auf viele nachfolgende Kunststr;mungen in den Vereinigten Staaten und weltweit. Pollock wurde als einer der ersten amerikanischen Maler noch zu Lebzeiten und danach mit gro;en europ;ischen K;nstlern der Moderne auf eine Stufe gestellt.



2. Ich verbitte mir, ein Korinthenkacker mit Rosinen im Kopf genannt zu werden ... "
Sisyphos


Korinthenkacker …

ist ein derb abwertender Ausdruck f;r einen als kleinlich oder pedantisch erlebten Menschen. Als Synonyme f;hrt der Duden Pedant und B;rokrat an. Die metaphorisch zu verstehende Wortbildung des Kompositums nimmt Bezug auf kleinbeerige Rosinen, die Korinthen (getrocknete Weinbeeren der Rebsorte Korinthiaki). Mit "Korinthenkacker" werden zumeist Personen belegt, deren Vorgehensweise dem Sprecher hinderlich zu sein scheint, ihm jedoch weder formal angreifbar noch inhaltlich widerlegbar scheint. Aus Sicht des Beleidigenden will der Korinthenkacker Dinge bis ins Kleinste beschreiben oder regeln. Dabei k;nnen die Darstellungen und Sichtweisen durchaus richtig sein, doch wirken sie als Pedanterie und werden oft als Rechthaberei empfunden. Der Ausdruck ist im gesamten deutschen Sprachraum bekannt.
Das englische “nitpicker” bezieht sich nicht auf Niet, sondern Nissen (Eih;llen von L;usen).


Rosinen im Kopf haben …

Die Wendung steht daf;r, hochfliegende, unrealistische Vorstellungen oder Pl;ne zu haben, falsche Hoffnungen zu hegen, (sich) Illusionen zu machen. "Rosine" ist eine Umbildung des franz. raisin (Traube), das auf dem lat. racemus (Beere) beruht. Seit dem fr;hen 15. Jahrhundert ist der Begriff in Deutschland nachweisbar.


Sisyphos …

Diese Figur der griechischen Mythologie war laut Legende ein Sohn des Aiolos und K;nig in der altgriechischen Stadt Korinth. Sisyphos zeichnete sich durch gro;e Weisheit aus und trug stark zur Vergr;;erung Korinths bei. Heute gilt er vor allem als Schalk, gerissenes Schlitzohr und G;tter verachtender Frevler, dem es durch Skrupellosigkeit  und Schl;ue mehrfach gelang,  den Tod zu ;berlisten. Sprichw;rtlich ist die Sisyphos f;r all das ereilende Strafe geworden. Vom G;tterboten Hermes wird er in die Unterwelt verbannt, in der er auf ewig einen Felsen einen Berg hinauf w;lzen muss; kurz vor dem Gipfel rollt er immer wieder ins Tal. Heute wird der Ausdruck Sisyphusarbeit bzw. Sisyphusaufgabe als gefl;geltes Wort f;r eine ertraglose und dabei schwere T;tigkeit ohne absehbares Ende verwendet. In der Neuzeit wurde Sisyphos durch Albert Camus’  Essay “Der Mythos des Sisyphos” auch zu einer Leitfigur der Philosophie des Absurden.



3. Nur wer nicht alle Latten am Zaun hat, wird einen Atomkrieg vom Zaun brechen ... "
J. Robert Oppenheimer


Nicht alle Latten am Zaun …

Dieser Spruch bezeichnet umgangssprachlich jemanden, der seiner Umwelt als leicht verr;ckt erscheint, etwas Unverst;ndliches  tut, nicht recht bei Verstand erscheint.


Etwas vom Zaun brechen …

bedeutet einen Streit, eine Auseinandersetzung, einen Krieg, einen Konflikt zu beginnen. Der Zaun symbolisiert dabei Herrschaftsrechte. Etwas von diesem Schutzzaun abzubrechen, ist ohne Umst;nde m;glich, bedeutet aber gleichzeitig einen Streit mit demjenigen, der Zaun und Land f;r sich beansprucht. In diesem Sinne ist die Redensart in der Form "ain Ursach ab aim Zaun brechen" seit dem Jahre 1500 bei dem Prediger Geiler von Kaisersberg bezeugt.


Julius Robert Oppenheimer (1904-1967) …

Der amerikanische Physiker ist vor allem f;r seine Rolle als wissenschaftlicher Leiter des Manhattan-Projekts w;hrend des Zweiten Weltkriegs bekannt geworden.  Dieses im geheim gehaltenen Los Alamos National Laboratory in New Mexico durchgef;hrte Projekt hatte die Entwicklung der ersten Nuklearwaffen zum Ziel. Oppenheimer gilt als „Vater der Atombombe”, verurteilte jedoch ihren weiteren Einsatz, nachdem er die Folgen der Atombombenabw;rfe auf Hiroshima und Nagasaki gesehen hatte. Nach dem Krieg arbeitete Oppenheimer als Berater der 1946 neu gegr;ndeten Atomenergiebeh;rde der Vereinigten Staaten und nutzte diese Position, um sich f;r eine internationale Kontrolle der Kernenergie und gegen das nukleares Wettr;sten zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten einzusetzen. Nachdem er w;hrend der McCarthy-;ra mit seinen Ansichten das Missfallen vieler Politiker erregt hatte, wurde ihm am 29. Juni 1954 die Sicherheitsfreigabe entzogen. Von direkter politischer Einflussnahme ausgeschlossen, setzte er seine Arbeit als Physiker fort. Knapp ein Jahrzehnt sp;ter wurde Oppenheimer 1963 auf Bestreben des kurz zuvor ermordeten US-Pr;sidenten John F. Kennedy durch dessen Nachfolger Lyndon B. Johnson politischen rehabilitiert – der dem prominenten Physiker den Enrico-Fermi-Preis verlieh.



4. Auch der federf;hrende Platon sowie seine federlosen Zweibeiner schm;cken sich gerne mit fremden Federn ... "
Diogenes


Diogenes und Platon …

Der Mensch sei „ein zweibeiniges, federloses Gesch;pf" ( federloser Zweibeiner), so soll Platon gesagt haben. Diogenes, der Platons Ideenlehre ins L;cherliche zu ziehen versuchte, habe ihm laut Legende daraufhin einen gerupften Hahn vorgehalten, das sei also Platons Mensch. Dieser habe dann erg;nzt, „mit platten N;geln", was aber auch nicht ganz ;berzeugte, zumal in dieser Erg;nzung ein Wortspiel mit dem Namen Platons enthalten war. Also wurde korrigierend noch einmal erweitert „der Vernunft und Wissenschaft teilhaftig“ – und damit haben wir den Salat. Auch wenn dieser aus kynischer Tradition ;berlieferte Wortwechsel zwischen Platon und Diogenes wohl ins Reich der Phantasie geh;rt (eine entsprechende Definition findet sich nirgendwo in den Werken Platons), so ist sie zumindest gut erfunden. Macht sie doch das Problem genau deutlich: Was zeichnet den Menschen gegen;ber anderen Lebewesen, insbesondere den Tieren, aus?


Sich mit fremden Federn schm;cken …

bedeutet, die Leistungen oder Ideen anderer Leute als die eigenen auszugeben, sich damit zu br;sten, also sich unlauter die Verdienste anderer  zuzuschreiben. Die Wendung geht auf eine ;sop’sche Fabel zur;ck, in der sich eine Kr;he mit ausgefallenen Pfauenfedern schm;ckt.


Diogenes von Sinope
(um 413 - um 323 v. Chr.) …

Der antike griechische Philosoph z;hlt zur Str;mung des Kynismus (von Cane=Hund=Wolf=Schakal), einer Str;mung der antiken Philosophie mit den Schwerpunkten ethischer Skeptizismus und Bed;rfnislosigkeit. Der moderne Begriff Zynismus ist von dem urspr;nglichen Wort abgeleitet, hat jedoch im heutigen Sprachgebrauch eine andere Bedeutung. Die Grundidee der kynischen Philosophie bestand darin, jeglichen Besitz auf das Allernotwendigste zu reduzieren, um Gl;ckseligkeit durch gr;;tm;gliche Unabh;ngigkeit von ;u;erer Hilfe zu erreichen. In ihrer Lehre eines „Zur;ck zur Natur“ verwarfen die Anh;nger dieser Weltsicht die Metaphysik als ebenso sinnlos wie Platons Ideenlehre. Diogenes’ Beiname „der Hund“ war urspr;nglich wohl als auf seine Schamlosigkeit snspielendes Schimpfwort gemeint. Diogenes aber fand ihn passend und hat sich selbst so bezeichnet. Eine von vielen Anekdoten, die diesen Beinamen betreffen, ist die, dass sich Alexander der Gro;e bei Diogenes so vorgestellt haben soll: „Ich bin Alexander, der gro;e K;nig." Worauf Diogenes gesagt haben soll: „Und ich Diogenes, der Hund.“



5. Unstrittig ist, dass die Daseinsberechtigung von Streitkr;ften darin besteht,  Streitigkeiten ;ber politische Geschm;cker auszutragen ... "
Helmuth Graf von Moltke


;ber Geschmack l;sst sich nicht streiten …

Die Redewendung ist eigentlich eine Aufforderung zu Toleranz - Man sollte jedem seinen pers;nlichen Sinn f;r das Sch;ne zubilligen. Ist es doch vergeblich, eine Diskussion ;ber Vorlieben, Stilgef;hl oder ;sthetische Empfindungen zu f;hren, da solche pers;nlichen und emotionalen Fragen f;r sachliche Argumente nicht zug;nglich sind. Oft findet sich auch das gegenteilige Sprichwort ";ber Geschmack l;sst sich streiten", das von der gleichen Pr;misse ausgeht, n;mlich dass jeder seinen eigenen Geschmack hat. Da Geschmack subjektiv ist, kann man sich so sch;n dar;ber streiten, selbst wenn es nicht gelingt, den anderen zu ;berzeugen. Geschmack ist eben Geschmacksache; auch wenn mancher Geschmack f;r manchen ein Geschm;ckle hat.  Der Philosoph Immanuel Kant unterscheidet in diesem  Kontext zwischen "streiten" und "disputieren" (= durch Beweise entscheiden): ";ber den Geschmack l;sst sich nicht disputieren". Streng genommen ist also der Satz ";ber Geschmack l;sst sich nicht streiten" falsch, das Sprichwort meint nur: Streiten ist wohl m;glich, da aber eine Entscheidung nicht herbeigef;hrt werden kann, wird das Streiten selbst unsinnig. Manchmal wird der Spruch auf Latein angef;hrt: "de gus­ti­bus non est dis­pu­tan­dum" (;ber Geschmack l;sst sich nicht streiten). Die lateinische Version findet sich zuerst in dem Buch "Gastrosophie" von Friedrich Baron von Vaerst, doch bereits 1825 hatte der franz;sische Philosoph und Gastronomiekritiker Jean Anthelme Brillat-Savarin die spanische Version benutzt.


Helmuth Karl Bernhard von Moltke …

Seit 1843 Freiherr von Moltke, seit 1870 Graf von Moltke, genannt Moltke der ;ltere, volkst;mlich “Der gro;e Schweiger” (1800 - 1891), war ein preu;ischer Generalfeldmarschall. Als Chef des Generalstabs hatte er wesentlichen Anteil am Erfolg Preu;ens in den Deutschen Einigungskriegen. Moltke geh;rte nicht nur zu den bedeutendsten Feldherren seiner Zeit, sondern seine Konzepte sind – auch im zivilen Bereich – bis heute aktuell.



6. Es ist unheimlich schwer, auf dem Teppich zu bleiben, wenn man st;ndig die unbequeme Wahrheit unter den Teppich kehrt ... "
Mohammad Reza Pahlavi


Auf dem Teppich bleiben …

Die Phrase steht f;r realistisches und pragmatisches Denken sowie daf;r, bei der Wahrheit zu bleiben, und ist auch ein Synonym daf;r, besonnen, vern;nftig  und sachlich zu sein. Ein fliegender Teppich ist vor allem  Liebhabern  orientalischer M;rchen als ein mythisches Fortbewegungsmittel gel;ufig, das in Europa vor allem mit den “Erz;hlungen aus Tausendundeiner Nacht” in Verbindung gebracht wird, aber auch aus Hans Christian  Andersens Kunstm;rchen ”Der fliegende Koffer” bekannt sein d;rfte. In der m;rchenhaften Vorstellung handelt es sich  um einen Orient- oder Perserteppich.
Das Wort Teppich stammt urspr;nglich aus dem Persischen und ist im 7. Jahrhundert ;ber das aus dem sogenannten Volkslatein “tapetum” eingedeutscht worden. Da der Teppich stets zu einem vornehmen Rahmen geh;rt, k;nnte sich die Redensart im Zusammenhang mit gutem Benehmen entwickelt haben.


Etwas unter den Teppich kehren ...

Die Wendung bedeutet umgangssprachlich, etwas zu vertuschen, zu verheimlichen, zu unterdr;cken, steht aber auch daf;r, etwas kleinzureden, f;r bedeutungslos zu erkl;ren.


Mohammad Reza Pahlavi … (1919-1980)

Der ber;chtigte iranische Machthaber entstammte der Herrscherdynastie Pahlavi und war der letzte Schah seines Landes. Nach der Abdankung seines Vaters Reza Schah Pahlavi im Zuge der anglo-sowjetischen Invasion des Iran bestieg Mohammad Reza Pahlavi am 17. September 1941 den Thron. Mit Unterst;tzung der USA errichtete Pahlavi in der Folge ein autorit;res Regime und lie; die Opposition durch den Geheimdienst SAVAK unterdr;cken. Am 26. Oktober 1967 kr;nte er sich zum Schahanschah („K;nig der K;nige"). 1979 f;hrten die Ereignisse der Islamischen Revolution zum Sturz der Monarchie;  Pahlavi verlie; am 16. Januar 1979 mit seiner Familie den Iran. Nach seiner Flucht ;ber ;gypten, Marokko, die Bahamas, Mexiko, die USA und Panama lebte er in ;gypten. Dort starb er am 27. Juli 1980 und wurde in der al-Rifa'i-Moschee neben dem vorletzten ;gyptischen K;nig Faruk I. beigesetzt.



7. Bei mir steht nichts auf Messers Schneide ... "
Jack the Ripper


Auf Messers Schneide stehen …

besagt, dass etwas sehr unsicher ist, wom;glich ungewiss ausgeht. Ein Synonym daf;r ist, dass etwas Spitz auf Knopf steht. Noch heute dr;ckt man mit diesen Wendungen aus, dass eine Handlung, ein Ereignis zwei sehr unterschiedliche Ergebnisse zeitigen kann – auch wenn es um Leben oder Tod geht. Die Redensart “auf Messers Schneide” stammt aus der Ilias von Homer und wird dort als Zeitpunkt der zugespitzten Entscheidung verwendet. Homer sagt dort in Bezug auf die milit;rische Konfrontation der Griechen mit den Trojanern: "Denn nun steht es allen f;rwahr auf der Sch;rfe des Messers: Schm;hlicher Untergang den Achaiern oder auch Leben!" Die Wendung wurde ebenfalls von Herodot verwendet und schlie;lich von Erasmus von Rotterdam (ca. 1467-1536) ins Deutsche ;bersetzt. Die Phrase gibt es noch in anderen Sprachen, so im Englischen (on a knife-edge / on a razor's edge), im Franz;sischen (;tre sur le fil du rasoir) und im Spanischen (en el filo de la navaja) .


Jack the Ripper…

“Jack the Ripper" ist das Pseudonym f;r einen Serienkiller, dem die Morde an mindestens f;nf Frauen im Herbst des Jahres 1888 im Londoner East End zugerechnet werden. Der T;ter wurde nie gefasst, seine Identit;t ist auch heute noch Anlass f;r Spekulationen. Die Liste der Verd;chtigen allerdings ist lang. Sie reicht von Joseph Merrick, den Elefantenmenschen, ;ber Lewis Carroll, den Autor von Alice im Wunderland, bis hin zu Oscar Wilde. Alle f;nf Morde wurden ohne Zweifel von derselben Person begangen. In den ersten vier F;llen schienen die Kehlen von links nach rechts durchschnitten worden zu sein. Der T;ter war laut Ermittlern wohl ein Einzelg;nger - mit „zeitweisen Ausbr;chen von zerst;rerischem und sexuellem Wahn“. Aufgrund der Art der Verst;mmelungen sei von einem abnormen Sexualtrieb auszugehen. Robert Anderson, Leiter Verbrechensaufkl;rung bei Scotland Yard, machte sich 1888 Gedanken, ob der M;rder anatomische und chirurgische F;higkeiten gehabt haben m;sse, um Organe freilegen und entnehmen zu k;nnen. Darum befragte Anderson den Chirurgen Thomas Bond, der schlie;lich das erste bekannte T;terprofil des M;rders anfertigte. Es sei, so Bond, davon auszugehen, dass sich „der zerst;rerische Antrieb“ aus einem „rachs;chtigen oder gr;blerischen Geisteszustand“ entwickelt habe. Alternativ sei ebenso ein religi;ser Wahn als Ausl;ser denkbar. 



8. Die Zeit des Beschwichtigens wird niemals vorbei sein ... "
Kassandra


Beschwichtigen …

ist gleichbedeutend mit abwiegeln bzw. untertreiben. Wer beschwichtigt, der versucht jemandem, der sich aufregt bzw. sich ;ngstigt, seine Vorbehalte oder Sorgen zu nehmen, versucht sein Gegen;ber zu bes;nftigen und zu deeskalieren.


Kassandra…

Der griechische Gott Apollon schenkte ihr - der bildsch;nen Tochter des trojanischen K;nigs Priamos - die Gabe der Weissagung. Als sie jedoch die Verf;hrungsversuche des Gottes zur;ckwies, verfluchte er sie, auf dass niemand ihren Voraussagen Glauben schenken werde. Daher gilt Kassandra in der antiken Mythologie als tragische Heldin, die immer das Unheil voraussah, aber niemals Geh;r fand. Derart ungeh;rte Warnungen werden als Kassandrarufe bezeichnet.



9. Die Zahl  der Anh;nger des Marxismus, die unter den Tr;mmern des Luftschlosses "Kommunismus" begraben sind, ist ungeheuer gro; ... "
Friedrich Engels


Marxismus …

Die von Karl Marx (1818–1883) und Friedrich Engels (1820–1895) im 19. Jahrhundert begr;ndete Gesellschaftslehre m;ndet in dem Ziel, durch Revolution anstelle der bestehenden Klassengesellschaft eine klassenlose Gesellschaft zu schaffen. Der Marxismus ist bis heute eine einflussreiche politische, wissenschaftliche und ideengeschichtliche Str;mung. Als Marxisten werden seit der zweiten H;lfte des 19. Jahrhunderts die Anh;nger von Karl Marx und Friedrich Engels bezeichnet. Bekannte marxistische Str;mungen sind z.B. der Orthodoxe Marxismus der fr;hen Sozialdemokratie (Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts), Leninismus, Maoismus, und Trotzkismus sowie verschiedene Formen des Westlichen oder Neomarxismus, darunter die Frankfurter Schule und der franz;sische Strukturalistische Marxismus. In einer zweiten Phase nach dem Ersten Weltkrieg bis zu den 68er Bewegungen erfuhr der Marxismus eine weitere Differenzierung durch Karl Korsch, Georg Lukacs, Antonio Gramsci, Ernest Mandel, Andre Gorz, Herbert Marcuse, Theodor W. Adorno und Louis Althusser. Das von Marx und Engels entworfene Theoriegeb;ude war und ist Bezugspunkt f;r verschiedene politische und wissenschaftliche Denkrichtungen. Praktische Anwendung fand der Marxismus zuerst in der Arbeiterbewegung des 19.Jahrhunderts, vor allem der deutschen Sozialdemokratie, welche die Theorien von Marx und Engels zur Grundlage ihrer ersten Programme machte. Sodann entwickelte Lenin im Anschluss an Marx seine Imperialismustheorie, die nach der bolschewistischen Oktoberrevolution 1917 mit den Ideen von Marx und Engels zur neuen Staatsideologie der Sowjetunion wurde. Nach Lenins Tod sprach man dann aber allgemein vom Leninismus, der einen an die russischen Verh;ltnisse angepassten Marxismus darstellt. Sp;ter ver;nderte Josef Stalin den Leninismus mit der Theorie des „Sozialismus in einem Land“ zum sogenannten Konstrukt des Marxismus-Leninismus, welcher im m;rderischen GULAG-System seine praktische Realisierung gefunden hat. Dieser Marxismus-Leninismus bestimmte den sogenannten real existierenden Sozialismus nach dem Zweiten Weltkrieg  vor allem in Ost- und Mitteleuropa, wirkte aber auch mit starkem Einfluss auf  China, Kambodscha, Nordkorea, Vietnam und Kuba, was mehreren Millionen Menschen Leid und Tod brachte.


Luftschloss …

Unter einem Luftschloss versteht man die Vorstellung oder den Plan von etwas Ersehnten, Gew;nschten oder Ertr;umten, das aber bei vern;nftiger Betrachtung nicht realistisch ist. Analoge Begriffe sind Wolkenkuckucksheim, Hirngespinst und Fantasiegebilde. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist von „Luftschloss bauen“ die Rede. Bekannt ist seit dem 16. Jahrhundert die Redensart „ein schloss in den lufft bauwen“. Der Begriff Luftschloss wird auch in der Literatur und Architektur verwendet. Laut Jerome Lawrence, einem US-Schriftsteller, ist ein Neurotiker ein Mensch, der Luftschl;sser baut; ein Psychotiker ist ein Mensch, der darin lebt und ein Psychiater derjenige, der die Miete kassiert.



10. Dass ich nicht lotrecht bin, ist doch allen recht, oder? ... "
Der schiefe Turm von Pisa


Lotrecht…

Steht f;r senkrecht, aufrecht, gerade, gestreckt, kerzengerade, nicht schief, vertikal.


Allen recht sein …

w;rde bedeuten, dass man alle Ansichten, Interessen ber;cksichtigen, allen Standpunkten gerecht wird. Was schier unm;glich ist, worauf schon ein altes deutsches Sprichwort verweist - „Allen Menschen recht gethan, ist eine Kunst, die niemand kann.“ (1829). 


Der Schiefe Turm von Pisa …

Dieses Bauwerk ist das wohl bekannteste geneigte Geb;ude der Welt und Wahrzeichen der italienischen Stadt Pisa. Der Turm auf dem dortigen “Platz der Wunder” (Piazza dei Miracoli) war von Anfang an als freistehender Glockenturm f;r den Pisaner Dom geplant. Zw;lf Jahre nach der Grundsteinlegung am 9. August 1173, im Jahr 1185, als der Bau der dritten Etage angelangt war, begann sich der Turmstumpf in Richtung S;dosten zu neigen. Daraufhin ruhte der Bau rund 100 Jahre. Die n;chsten vier Stockwerke wurden schlie;lich mit einem geringeren Neigungswinkel auf den bereits bestehenden Stockwerken gebaut, um die Schieflage auszugleichen. Danach musste der Bau nochmals unterbrochen werden, bis 1372 auch das Glockengeschoss vollendet war. Der Grund f;r die Schieflage liegt im Untergrund aus lehmigem Morast und Sand, der sich unter dem Gewicht verformt hatte. Neuesten Ausgrabungen zufolge steht der Turm am Rande einer ehemaligen Insel direkt neben einem antiken, zur Bauzeit bereits versandeten Hafenbecken. Die Schieflage des Turms betr;gt nach dem Ende der Sanierungsarbeiten rund vier Grad. Im Inneren des Turmes h;ngt ein Lot, das oben in der Mitte befestigt ist und durch die Schieflage unten beinahe die Seitenwand ber;hrt. Der Legende nach hat der aus Pisa stammende Galileo Galilei  bei Fallversuchen vom Turm die Fallgesetze entdeckt. Im Jahre 1987 hat die UNESCO das Ensemble der "Piazza dei Miracoli” - bestehend aus Turm, Dom, Baptisterium und Camposanto - zum Weltkulturerbe erkl;rt.



11. Manta Manta-2023 war ganz bestimmt ein Montagsauto ... "
Niki Lauda


“Manta Manta – Zweiter Teil" …

ist eine deutsche Actionkom;die, die am 30. M;rz 2023 in die Kinos kam; als Fortsetzung von “Manta, Manta" aus dem Jahr 1991. Premiere war am 26. M;rz 2023 im Cinedom in K;ln. Selbstverst;ndlich durfte bei der Er;ffnung auch der tiefergelegte Star des Films nicht fehlen: Das blau-gelbe Kultobjekt, der “Opel Manta B”, parkte zur gro;en Freude von Filmcrew und Fans mitten auf dem Roten Teppich und sorgte f;r das begehrteste Fotomotiv des Abends. F;r Kritik hingegen sorgte die Gestaltung des Filmplakats, das unter anderem suggerierte, dass “Der Spiegel" den Film als „Der absolute Kult“ bezeichnet habe. Die Zeitschrift hatte mit diesen Worten jedoch lediglich Til Schweiger, der die Titelrolle spielte und Regie f;hrte, zitiert. Der Film erhielt unterschiedlichste Kritiken, von sehr lobend bis sehr negativ. Hans Georg Radek nennt ihn auf Welt.de „sensationell“, da Schweiger hier etwas schaffe, was sonst nur Tom Cruise gelinge. Die Journalistin Lisa Knobloch meint, dass der Film eine „kurzweilige und gelungene Mischung“ sei, „die allen Definitionen eines Unterhaltungsfilms entspricht“ Anna Wollner giftet in ihrer Kritik auf SWR3, der Film sei „richtig grottig“ und „furchtbar gespielt“. Maci Naeem Cheema, Redakteur der PC-Welt, bezeichnet den Film als „schmerzvollen Totalausfall“ und meint, als Zuschauer komme er auch nach einer Woche „aus dem Kopfsch;tteln nicht heraus“. Das „gro;e deutsche Legacy-Sequel schafft es, wirklich alles falsch zu machen und dabei ein Filmwerk zu pr;sentieren, das mehr als fragw;rdig ist.“ Felix M;ller meint in der Berliner Morgenpost, der Film „verzettele sich zwischen Kitsch und Slapstick“. Auch die Bewertungen auf Kino-Plattformen differieren, so erhielt der Film bis zum 11. April bei Kinozeit.de 3,4 von 5 m;glichen Sternen, bei Cinemaxx.de 6,6 von 10 Sternen und bei IMDb 3,3 von 10 Sternen.



Montagsauto… 

nennt man umgangssprachlich einen PKW, der schon als Neuwagen mit ;berdurchschnittlich vielen Defekte aufwartet.  Zur;ckgef;hrt wird die Mutma;ung darauf, dass montags - nach dem Wochenende - unausgeschlafene, missmutige Autobauer am Flie;band stehen und deshalb weniger konzentriert bzw. sorgf;ltig gearbeitet wird als ;blich.
Synonyme f;r Montagsauto sind Schrottauto, Schrottkiste, Klapperkiste
Englisch: lemon
slang. A person  or thing considered to be useless or defective.



Niki Lauda …

Andreas Nikolaus, genannt „Niki“ Lauda (1949-2019) war ein ;sterreichischer Automobilrennfahrer, Unternehmer und Pilot. Er startete zwischen 1971 und 1985 in der “Formel 1” und wurde dreimal Weltmeister. Niki Lauda war der Sohn von Ernst-Peter und Elisabeth Lauda sowie ein Enkel von Hans Lauda. Sowohl der Vater als auch der Gro;vater waren einflussreiche Industrielle, wodurch Lauda in einem wohlhabenden famili;ren Umfeld aufwuchs und das Privatgymnasium in Bad Aussee besuchen konnte. Mit 15 Jahren kaufte Lauda sein erstes Auto, einen VW K;fer Cabriolet, Baujahr 1949, mit dem er nach eigener Aussage „jeden erdenklichen Bl;dsinn“ machte und der ihn mehr kostete, als das Taschengeld hergab. Deshalb arbeitete er in den Ferien als LKW-Beifahrer. Seine Familie war gegen seine Ambitionen im Motorsport, weswegen der zielstrebige Lauda sich komplett mit ihr ;berwarf. In der Folge nutzte Lauda seinen in ;sterreich bekannten Namen, um sich bei verschiedenen Banken Kredite zu besorgen, mit denen er dann seinen Weg bis in die “Formel 1” finanzierte.






12. Wenn zu Weihnachten bei uns Zuhause ein Westpaket ankam, da ging echt die Post ab!... "
Angela Merkel

Westpaket …
In der DDR wusste jeder, ob gro; oder klein, was damit gemeint war und was es bedeutete, in den Genuss einer dieser Postsendungen zu kommen. Gemeint sind Pakete, die Freunde oder Verwandte aus der Bundesrepublik an ihre Lieben in die DDR schickten. Gerade zu Weihnachten rechneten viele Familien in der DDR fest damit, eins zu bekommen. Warum etablierten sich – allenfalls -  erst nach 1989 Ostpakete im Westen? Ganz einfach: Der Osten, also die DDR, war st;rker von wirtschaftlichen Problemen geplagt, die sich f;r die Bev;lkerung in einem sp;rbaren Warenmangel ;u;erten. Viele Importprodukte, wie Zitronat, Kaffee und auch diverse Kleidungsst;cke von Marken wie Levis waren in der DDR entweder gar nicht erh;ltlich oder st;ndig Mangelware. Was die Absender jedem Westpaket beilagen mussten, war eine Liste mit allem, was in der Sendung enthalten war. Denn nicht alle Produkte aus dem Westen waren in der DDR von staatlicher Seite aus gern gesehen; der Zoll sortierte  Unliebsamen aus, wie Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Schallplatten bei den DDR-Oberen  verp;nter Westmusik, etwa Beatles oder Rolling Stones.
Doch was war nun in den viereckigen Highlights einiger Weihnachtsfeste drin? Man durfte mit Folgendem rechnen: Kaffee, Tee, Kakao , Nivea-Creme, “4711 K;lnisch Wasser” oder auch die begehrten im Osten v;llig ;berteuerten Nylon-Strumpfhosen.  Ein paar  Jahre nach der deutschen  Wiedervereinigung ging dann auch  so manches Ostpaket auf die Reise Richtung Westen - von Eltern  und Gro;eltern aus den neuen Bundesl;ndern an ihre mittlerweile erwachsenen Kinder, die der Arbeit bzw. des Studiums oder der Liebe wegen in den alten Bundesl;ndern ihren neuen  Lebensmittelpunkt gefunden hatten. Zum beliebten Inhalt solcher Ostpakete geh;rten gute alte DDR-Produkte, wie etwa Bautzener Senf, Spreewald -Gew;rzgurken, Kathi-Backmischungen und Nudossi-Creme, die DDR-Antwort auf “Nutella”.



Da geht die Post ab …

Die Redewendung  dr;ckt aus, dass an einem Ort oder in einer Situation etwas Au;ergew;hnliches oder Aufregendes passiert. Zum Beispiel: „Auf dem Konzert von XY geht die Post ab!“, um zu beschreiben, dass es dort sehr laut, energiegeladen und aufregend war. Die Herkunft der Redensart ist nicht ganz gekl;rt, es gibt mehrere Theorien. Eine besagt, dass die Redewendung aus der Zeit stammt, als die Post noch per Pferdekutsche betrieben wurde. Wenn ein Postkutscher schnell unterwegs war und die Post auf dem Weg verteilen musste, dann “ging die Post ab”. Eine andere Theorie besagt, dass die Redewendung aus der Zeit stammt, als in Berlin das erste Fernsprechamt er;ffnet wurde. Damals wurden die Telefone noch per Handkurbel betrieben. Und wenn dann mehrere Personen gleichzeitig telefonierten, war die Leitung ;berlastet und es gab ein lautes Knacken und Klacken in der Leitung. Die Berliner sollen daraufhin gesagt haben: „Da geht die Post ab!“, um auszudr;cken, dass es sehr laut und hektisch zugeht.

Angela Dorothea Merkel
(*17. Juli 1954)

Die ehemalige deutsche CDU-Politikerin wurde in Hamburg als Angela Dorothea Kasner geboren und war  2005 bis  2021 Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland und damit nicht nur die erste Frau in dieser Funktion, sondern auch die erste nach der Gr;ndung der Bundesrepublik geborene und die einzige in der DDR sozialisierte Person in diesem Amt. In diversen Interviews auch nach den  sogenannten Westpaketen gefragt, erinnert sie sich unter anderem wie folgt: “Ich hatte ja fast alle Kleidung aus dem Westpaket, und ich hatte oder habe Cousinen, die nicht so viel j;nger waren als ich ... Bei der Gro;mutter war es immer nicht so sicher. Man hat dann immer mit so viel Hoffnung geschaut, was drin war im Paket.“ Und an anderer Stelle: Der “gr;;te Mist", so Angela Merkel, den sie in ihrer Jugend verzapft hat? "Mit einem neuen Trainingsanzug aus einem Westpaket in eine harzige Baumh;hle zu kriechen.”






13. Wenn es um die Wurst geht, ist es mir wurscht, ob Salamitaktik angewendet wird oder nicht ... "
Viktor Orban


Es geht um die Wurst …

Diese Redensart hat ihren Ursprung in alten Br;uchen; bei Volksfesten und auf Jahrm;rkten konnte man fr;her den fleischigen Preis bei Wettk;mpfen,  wie etwa Wurst-Schnappen oder -angeln gewinnen.


“wurscht”…

Das Adjektiv  ist ein Synonyme zu egal, einerlei, gleich[g;ltig], gleichviel.


Das ist mir Wurst …

ist eine Redewendung, die jedem Deutschsprachigen mit Sicherheit schon das ein oder andere Mal in einer Situation ;ber die Lippen gekommen ist, Wenn uns der Ausgang  einer Sache, Angelegenheit - ehrlich gesagt - eigentlich v;llig egal ist oder - je nach Region - auch "vollkommen wurscht" ist. Aber was hat die hier zum Ausdruck gebrachte Gleichg;ltigkeit mit einer traditionellen Wurst zu tun?
Fr;her haben Schlachter und Metzger, die nicht genau wussten, was sie mit den Resten oder ;berbleibsel eines geschlachteten Tieres machen sollen, den weiteren Werdegang des zum Teil minder wertvollen Fleisches mit dem Satz "ab in die Wurst damit" beschlossen. Aus der Gleichg;ltigkeit heraus entstand also die  bis heute von vielen hei; und innig geliebte Wurst. Nur leider eben mit einem kleinen Beigeschmack. N;mlich dem Ruf, ein Produkt zu sein, das aus der Ahnungslosigkeit und Teilnahmslosigkeit der fr;heren Metzger entstand. 


Salamitaktik…

Das bezeichnet die Vorgehensweise, gr;;ere Ziele durch kleine Schritte oder Forderungen zu erreichen. Der Begriff nimmt metaphorisch Bezug auf das Zuschneiden eines gro;en St;cks Wurst (Salami) in d;nne Scheiben.
Der Ausdruck wurde in Ungarn als ungarisch szal;mitaktika durch Zoltan Pfeiffer, den einstmaligen Chef der Kleinlandwirte-Partei, nach den Wahlen von 1947 gepr;gt, als die kommunistische Partei scheibchenweise immer mehr Macht ;bernahm, indem sie ihre Gegner entweder sukzessive durch allerlei Tricks ausschaltete oder sie dazu brachte, sich ihr anzuschlie;en. Der zun;chst vom politischen Gegner verwendete Begriff wurde sp;ter vom Generalsekret;r der ungarischen Kommunistischen Partei, dem Stalinisten Matyas Rakosi, in prahlerischer Absicht wiederholt verwendet und verbreitete sich in der Folge in viele Sprachen.
English: salami tactics


Viktor Orban
(*31. Mai 1963) …

Der ungarische Politiker ist Mitbegr;nder und (mit einer Unterbrechung) seit 1993 Vorsitzender der Partei Fidesz – Ungarischer B;rgerbund. Er war von 1998 bis 2002 und ist aktuell (2024) seit 2010 erneut Ministerpr;sident von Ungarn; In der Zwischenzeit war er Oppositionsf;hrer. Seit seiner Wahl 2010 zum Ministerpr;sidenten wird gegen Orban der Vorwurf erhoben, die Menschenrechte in Ungarn systematisch einzuschr;nken. W;hrend der COVID-19-Pandemie und der folgenden Ausrufung des Ausnahmezustands regierte Orban per Dekret; dies wurde von mehreren europ;ischen Medien als De-facto-Entmachtung des Parlaments angesehen. Nach dem russischen ;berfall auf die Ukraine rief Orban im Mai 2022 erneut einen Notstand aus, was ihm erm;glichte, weiterhin per Verordnung zu regieren.








14. Der unter Paranoia leidende Putin sucht bei Kursk nach seiner "Wenck-Armee", wie im April 1945 Hitler, der b;hmische Gefreite ... "
Paul von Hindenburg


Armee Wenck…

Ende April 1945 erteilte "F;hrer" Hitler der gerade gegen polnische und sowjetische Verb;nde in Ostsachsen erfolgreich vorgehenden “Heeresgruppe Mitte” des Generalfeldmarschalls Ferdinand Sch;rner den Befehl, nach Norden auf Berlin zu marschieren. Doch  dieser Angriff kam nicht zustande. Der Vorsto; der Armee Wenck lie; Hitler wieder von gro;en milit;rischen "Operationen" tr;umen. Man m;sse in Berlin nur zwei bis vier Tage aushalten, bis Wenck und vielleicht auch Busse herank;men und die Reichshauptstadt befreien w;rden, schwadronierte Adolf Hitler w;hrend einer Lagebesprechung in seinem "F;hrerbunker". Doch der Rest der mittlerweile auf einem kleinen Waldst;ck ;stlich von Halbe geschrumpften 9. Armee Busse k;mpfte l;ngst nur noch ums eigene ;berleben. Am 28. April  erreichten die Spitzen der 12. Armee den Ort Ferch am Schwielowsee. Von hier waren es noch 15 Kilometer bis Potsdam und 30 Kilometer bis zum Rand des Berliner Kessels. Doch f;r einen weiteren Vormarsch reichten die Kr;fte nicht. Stattdessen waren Wencks abgek;mpfte Verb;nde nun selbst den Angriffen der ;berlegenen sowjetischen Truppen ausgesetzt. In der Nacht zum 30. April ging ein Funkspruch des Chefs des Wehrmacht F;hrungsstabes, Generaloberst Alfred Jodl, bei Hitler ein: "Spitze Wenck liegt s;dlich Schwielowsee fest. 12. Armee kann daher Angriff auf Berlin nicht fortsetzen." Damit waren auch Hitlers letzte "Endsieg"- Phantasien geplatzt. Noch am selben Tag beging er im "F;hrerbunker" Selbstmord. In der Milit;rgeschichtsschreibung gilt bis heute als fraglich, ob Wenck ;berhaupt jemals vorhatte, auf Berlin zu marschieren. F;r viele seiner meist sehr jungen Soldaten h;tte der Kampf um die Reichshauptstadt wohl den sicheren Tod bedeutet. Der damalige Pionier-Gefreite und sp;tere deutsche Au;enminister Hans-Dietrich Genscher (1927 – 2016) war sich jedenfalls zeitlebens sicher, dass es Wenck darum ging, seine Armee nicht zu verheizen. Stattdessen habe er sie und andere deutsche Soldaten zur Elbe und damit in die amerikanische Gefangenschaft gef;hrt.



„B;hmischer Gefreite“ …

So hatte Reichspr;sident Paul von Hindenburg zu Beginn der 1930er Jahre den anfangs von ihm verachteten Nationalsozialisten und sp;teren Reichskanzler Hitler herablassend bezeichnet.



Paul von Hindenburg …
(1847-1934)

“Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg auf Gut Neudeck, Ostpreu;en” war ein deutscher Generalfeldmarschall, Politiker und von 1925 bis zu seinem Tod deutscher Reichspr;sident. Im Ersten Weltkrieg ;bte die von ihm gef;hrte Oberste Heeresleitung von 1916 bis 1918 de facto die Regierungsgewalt aus. Hindenburg wurde 1925 zum zweiten Reichspr;sidenten der Weimarer Republik gew;hlt. Mit der Ernennung des ersten Kabinetts Br;ning ging er 1930 zum autorit;ren Pr;sidialregime ;ber, wurde bei der Reichspr;sidentenwahl 1932 wiedergew;hlt und blieb bis zu seinem Tod im Amt. Nachdem Hindenburg Hitler mehrmals als Regierungschef abgelehnt hatte, ernannte er ihn am 30. Januar 1933 doch zum Reichskanzler. In der Folge erm;glichte Hindenburg so letztlich der NSDAP, eine faschistische Diktatur zu errichten. Leichte kognitive Beeintr;chtigungen bei Paul von Hindenburg k;nnten, so der Neurologe Prof. F;rstl, zum Aufstieg Hitlers beigetragen haben. Hans F;rstl ist Arzt f;r Neurologie und Psychiatrie und Geriatrie an der Technischen Universit;t M;nchen und Autor bzw. Herausgeber mehrerer B;cher ;ber Demenz. Staatsoberh;upter mit geistiger Behinderung haben laut F;rstl den Lauf der Geschichte erheblich beeinflusst; das Problem der altersbedingten Beeintr;chtigung von Politikern scheine mit der steigenden Lebenserwartung zuzunehmen.





15. Die Liebe kann nur verr;ckt sein, schlie;lich hat Amor nie alle Pfeile im K;cher ... "
Anna Karenina



Nicht alle Pfeile im K;cher haben…

Die Redewendung entspricht in ihrer Bedeutung der Wendung “nicht alle Tassen im Schrank haben”, also etwas verr;ckt zu sein.


Amor …

gilt als der Gott der Liebe. Die Griechen nannten ihn Eros, die R;mer Amor und manchmal Cupido. Er ist ein ziemlich dreistes Kerlchen, das mit seinen Pfeilen die Menschen seit Urzeiten in Liebesraserei versetzt. Analog zu den griechischen Eroten, den Mehrfachdarstellungen kindlicher Liebesg;tter, gibt es zu Amor die Amoretten, die meist als nackte, gefl;gelte Knaben dargestellt werden. In der Kunst erscheinen sie zum Beispiel im Gem;lde  des franz;sischen Malers Jean-Antoine Watteaus “Einschiffung nach Kythera”.


Anna Karenina …

Die Hauptfigur aus Leo Tolstois gleichnamigem und weltber;hmten Roman, einem Sittengem;lde der adeligen russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, und Anna Kareninas Geliebter, Graf Alexej Wronski, werden auch von Amors Pfeil getroffen und entflammen in einer ebenso gro;en wie verr;ckten Liebe f;reinander, die f;r beide tragisch endet.

16. Was den K;lner Dom anbelangt, so haben die Tommies trotz allen Bem;hungen, Gott sei dank, die Kirche im Dorf gelassen ... "
Konrad Adenauer



Tommies ...

Tommy Atkins oder kurz Tommy ist eine Bezeichnung f;r einen einfachen Soldaten des britischen Heeres, die im 19. Jahrhundert aufkam und im kollektiven Ged;chtnis der Briten besonders eng mit dem Ersten Weltkrieg verkn;pft ist. Im Verlauf des Krieges ging Tommy auch in die deutsche Soldaten- und Umgangssprache ein und hat hier seither einen gewissen Bedeutungswandel erfahren: Ist im Deutschen von „Tommies“ die Rede, ist heute seltener die British Army gemeint als vielmehr ‘die Briten” (oder die Engl;nder) im Allgemeinen. Die Bezeichnung stellt im Deutschen mithin einen sogenannten Ethnophaulismus dar.



Die Kirche im Dorf lassen ...

Diese Redewendung steht f;r die Aufforderung, nicht zu ;bertreiben, bei den Tatsachen zu bleiben.
Der Grund f;r den Spruch wird durchweg so erkl;rt: Fr;her zogen die Prozessionen der Kirchen durch das Dorf. Da aber manchmal das Dorf zu klein war, zog man "mit der Kirche, also mit der ganzen Gemeinde um das ganze Dorf herum". "Die Kirche im Dorf lassen" bedeutet folglich, nicht so aufbl;hend, ;bertreibend sein. Ein Synonym ist "den Ball flach halten".
English: to stay calm in a difficult situation: I don't know how you manage to keep such a cool head in such a hectic, stressful office!


Der K;lner Dom …

Die offizielle Bezeichnung lautet Hohe Domkirche Sankt Petrus, Das imposante Gotteshaus, eine der gr;;ten ihrer Art im gotischen Baustil, ist die Kathedrale des Erzbistums K;ln sowie Metropolitan­kirche der Kirchenprovinz K;ln. Einige Kunsthistoriker haben den Dom wegen seiner einheitlichen und ausgewogenen Bauform als „vollkommene Kathedrale“ bezeichnet. Er ist mit 157,38 Metern nach dem Ulmer M;nster das zweith;chste Sakralgeb;ude in Deutschland und die dritth;chste Kirche der Welt. Urspr;nglich als repr;sentative Kathedrale der K;lner Erzbisch;fe und monumentalen Reliquiar f;r die Gebeine der Heiligen Drei K;nige geplant, galt der Dom bei seiner Vollendung im 19. Jahrhundert als Nationalsymbol f;r Deutschland. Der K;lner Dom z;hlt seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe und geh;rt zu den meistbesuchten Sehensw;rdigkeiten Deutschlands.
Im Zweiten Weltkrieg wurde K;ln von den Alliierten in insgesamt 262 einzelnen Luftangriffen bombardiert , alle von der Royal Air Force (RAF).  34.711 Tonnen Bomben hagelten  auf die Stadt nieder. Am Ende des  Kriegs ragte lediglich der Dom scheinbar kaum besch;digt aus der fast vollst;ndig zerst;rten Innenstadt heraus. Das wurde als „Wunder“ empfunden, und der Dom zum Symbol f;r den Lebenswillen der Stadt.  Tats;chlich wurde auch der Dom getroffen, durch etwa 70 Bombentreffer, darunter 14 schwere Fliegerbomben, schwer besch;digt. Von den 22 Gew;lben wurden im Langhaus und im Querhaus neun zerst;rt und sechs stark besch;digt. Der Giebel des n;rdlichen Querhauses brach herunter;  alle Fensterma;werke wurden besch;digt. Im November 1943 riss eine Sprengbombe im Nordturm ein etwa 10 Meter hohes Loch in den Eckpfeiler, der wesentliche statische Bedeutung hatte. Das Loch wurde daher noch im Krieg mit Ziegelsteinen vermauert, die als sogenannte K;lner Domplombe bis 2005 sichtbar blieben.
Dass der Dom nicht einst;rzte, lag nach Einsch;tzung von Fachleuten an mehreren Gruenden: Von Brandbomben ausgel;ste Br;nde wurden von M;nnern der Dombauh;tte und freiwilligen Helfern, die in und auf dem Dom postiert waren, sofort gel;scht. Das Dach blieb dank der Stabilit;t des eisernen Dachstuhls bestehen. Der durch die Explosion von Luftminen hervorgerufene Luftdruck konnte durch die gro;en Fenster entweichen. Ein Teil der Ersch;tterungen konnte von dem au;erordentlich tiefen Fundament abgefangen werden.


Konrad Adenauer ...
(1876-1967)

Der deutsche christdemokratische Politiker war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (Amtszeit  1949 bis 1963). Bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik machte der Jurist und Angeh;rige der katholischen Zentrumspartei politisch Karriere: Er war von 1917 bis 1933 Oberb;rgermeister von K;ln. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er seiner ;mter enthoben und  zeitweise inhaftiert. Der Katholik Adenauer geh;rte zu den Begr;ndern der CDU, deren Parteivorsitzender er von 1950 bis 1966 war. Als Pr;sident des  Parlamentarischen Rates und als erster Bundeskanzler und Au;enminister der BRD pr;gte er eine ganze ;ra. Der zum Amtsantritt bereits 73j;hrige setzte sich f;r Bonn als Bundeshauptstadt ein, stand f;r eine Politik der Westbindung und der Europ;ischen Einigung und eine aktive Rolle der Bundesrepublik in der NATO. Er verfolgte sowohl im Inland als auch gegen;ber der Sowjetunion und deren Satellitenstaaten einen. antikommunistischen Kurs.






17. Neonazis sind mir nicht achtundachtzig ... "
Lina Engel


Egal ist achtundachtzig …

Die Redewendung „Egal ist 88“ beruht auf der Tatsache, dass „88“, egal wie gespiegelt, immer noch nach „88“ aussieht und wurde im Jahr 1984 das erste Mal in einem W;rterbuch belegt. Die Redensart wird verwendet, wenn jemand sagt, dass ihm etwas gleichg;ltig, also egal ist. Daneben gibt es noch eine sehr bekannte, wenn auch deutlich anr;chige Verwendung der Achtundachtzig: Die Zahl 88 wird unter Neonazis als getarnter Hitlergru; verwendet: Der achte Buchstabe des Alphabets ist das H; die 88 steht somit f;r HH, eine Abk;rzung von Heil Hitler. Die Nutzung der Zahl im rechtsextremen Kontext ist jedoch nicht verboten.


Lina Engel …

In den meisten deutschen Medien wurde die Studentin aus Leipzig nur “Lina E.” genannt. Von ihren heftigsten Gegnern wird sie als eine Linksterroristin “wie aus dem RAF-Handbuch” charakterisiert und von ihren Freunden als konsequente Antifaschistin und K;mpferin gegen Rechts betrachtet. Weil die aus Kassel stammende und in Halle an der Saale Erziehungswissenschaften studierende junge Frau mit ihrer nach dem Tatwerkzeug benannten “Hammerbande” Menschen ;berfiel, die sie f;r “rechts” und “Nazis” hielt und grausam zurichtete, wurde sie vom Oberlandesgericht Leipzig zu f;nf Jahren und drei Monaten Gef;ngnis verurteilt. Lina E. und ihre Mitangeklagten griffen nach Auffassung des Gerichts zwischen 2018 und 2020 Anh;nger der rechten Szene an. Demnach war Engel mit dabei, als einer Gruppe von Neonazis, die eine Demonstration besucht hatten, im s;chsischen Wurzen aufgelauert wurde. Im th;ringischen Eisenach wurde Lina E. nach einem ;berfall auf einen rechtsextremen Kneipenwirt in einem Fluchtauto erwischt. In Leipzig traf die linksextreme Gewalt einen Kanalarbeiter, weil er eine M;tze eines bei Rechten beliebten Labels trug. Er erlitt schwere Kopfverletzungen.
Eine R;delsf;hrerin war Lina E. nach Ansicht des Gerichts allerdings nicht, eher eine ";berblicksperson", die Kampftrainings organisiert und Angriffe vorbereitet. In der linken Szene avancierte Lina E. zur Galionsfigur.







18. Kleine Marketender stapfen den vorr;ckenden Armeen hinterher, w;hrend gro;e sie in die Schlacht schicken...“
Mutter Courage


Marketender...

Das ist jemand, der milit;rische Truppen begleitet und die Soldaten mit Waren und Dienstleistungen des t;glichen, privaten Bedarfs versorgt. Der Begriff kommt aus dem mittelalterlichen Milit;rwesen und leitet sich aus dem Italienischen mercatante oder mercadante ab, der Nebenform zu mercante "H;ndler".
Heute wird der Begriff Marketenderin noch f;r Frauen verwendet, die eine Marsch- oder Blaskapelle begleiten und die Musiker mit Getr;nken versorgen (haupts;chlich in S;ddeutschland, ;sterreich, Nordhessen, S;dtirol und Welschtirol/Trentino). Im rheinischen Karneval wird in manchen Corps das Tanzmariechen Marketenderin genannt.


Mutter Courage...

Im Gegensatz zum m;nnlichen Marketender ist die Marketenderin h;ufig ein literarischer Typus. So gibt es erstmals in Grimmelshausens Simplicissimus-Romanen die Figur der "Courage". In "Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht begleitet die Titelfigur im Drei;igj;hrigen Krieg Truppen als Marketenderin. Sowohl m;nnliche als auch weibliche Marketender geh;rten selbstverst;ndlich zum Tross der antiken, sp;tmittelalterlichen und fr;hneuzeitlichen Heere. Fast jedes Landsknechts-F;hnlein im Mittelalter hatte einen eigenen Marketender. Frauen kombinierten diesen Beruf h;ufig mit Prostitution. W;hrend des Drei;igj;hrigen Krieges versorgten sich die Heere vermehrt durch Pl;nderungen, was die Marketender oftmals ;berfl;ssig machte. Ungeachtet dessen gab es diesen Beruf auch in sp;terer Zeit, so zum Beispiel als "Vivandiere" unter Napoleon w;hrend des Russlandfeldzugs 1812 bis zum Ersten Weltkrieg 1914–1918.






19. In der ganzen Welt wird mit  leichtem Wasser gekocht und nur in Amerika mit dem schweren ... "
Albert Einstein


Es wird ;berall nur mit Wasser gekocht ...

Bedeutungen:  umgangssprachlich  ein Synonym daf;r, nicht mehr als das Menschenm;gliche tun zu k;nnen; nicht zaubern, hexen k;nnen, nicht mehr leisten, ausrichten k;nnen als andere; (auch) keine wirkungsvollere Methode, bessere L;sung, kein Wundermittel parat zu haben. Die Redensart "Auch nur mit Wasser kochen" wurde urspr;nglich benutzt, um auf die Verh;ltnisse von ;rmeren Menschen hinzuweisen. Diese konnten es sich nicht leisten, ihr Essen mit besonderen Zutaten wie Wein oder Fleischbr;he zu kochen. Stattdessen mussten sie ganz normales Wasser nehmen.
Auf Englisch: put one's trousers on one leg at a time ; en just like you;
(idiomatic) To be an ordinary person; to be a mere mortal. Remember, he puts his pants on one leg at a time, just like you.



Schweres Wasser ...

1933 entdeckten US-amerikanische Wissenschaftler schweres Wasser. Schweres Wasser (Deuteriumoxid) unterscheidet sich vom allgemein  bekannten Wasser H2O, das in diesem Zusammenhang auch als „leichtes Wasser“ bezeichnet wird, dadurch, dass die normalen Wasserstoffatome des Isotops Protium durch schwere Wasserstoffatome des Isotops Deuterium ersetzt wurden. Dabei handelt es sich um Wasser, in dem das Isotop Deuterium angereichert ist. Es kann in einem Kernreaktor verwendet werden, um als Moderator die Neutronen auf eine f;r die Kettenreaktion geeignete Energie abzubremsen. Der Produktionsprozess von Schwerem Wasser durch Wasserelektrolyse ist zeitaufwendig. Seinerzeit wurde es in nennenswerten Mengen in Europa nur in der Elektrolyse-Fabrik des norwegischen Kraftwerks Vermork bei Rjukan durch die Firma Norsk Hydro Hydro hergestellt.  Bereits vor der Besetzung Norwegens 1940 zeigten die Nazis Interesse an der Fabrik, und die I.G. Farben gaben ein Kaufangebot f;r das vorhandene Schwere Wasser ab. Sie ben;tigten es f;r Experimente im Rahmen des Uranprojekts, das die Erforschung der Kernspaltung und gegebenenfalls die Entwicklung der Atombombe verfolgte. Die Alliierten erfuhren vom Angebot der Nazis, und eine Gruppe Pariser Wissenschaftler um Frederic Joliot-Curie bat den franz;sischen R;stungsminister Raoul Dautry, die Norweger ;ber die milit;rische Bedeutung von Schwerem Wasser zu informieren und es selbst zu erwerben. Kurz vor der Besetzung Norwegens durch die Deutschen gelang es Frankreich, die vorhandenen Vorr;te an Schwerem Wasser aus Norwegen zu holen und diese im Juni 1940, w;hrend der Eroberung Frankreichs nach Gro;britannien zu bringen. Unmittelbar nach der Besetzung Norwegens forderten die Nazis, die Produktion des Schweren Wassers deutlich zu erh;hen. Die sp;tere "Norwegische Schwerwasser-Sabotage-Aktion" bestand aus mehreren Operationen, die sowohl vom norwegischen Widerstand als auch von den Alliierten durchgef;hrt wurden, um die Nutzung des Schweren Wassers f;r die vermutete Entwicklung einer Atombombe durch Nazideutschland zu verhindern.


Albert Einstein ...
(1879 -1955)

Der US-amerikanische Wissenschaftler deutscher Herkunft gilt als einer der bedeutendsten und bekanntesten Physiker weltweit. Seine theoretischen Arbeiten spielten – im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung – beim Bau der Atombombe und der Entwicklung der Kernenergie nur eine indirekte Rolle. Die Entdeckung der Kernspaltung im Dezember 1938 durch Otto Hahn und Fritz Stra;mann in Berlin beschwor in der Wissenschaftsgemeinde die Erkenntnis einer nuklearen Bedrohung herauf. Im August 1939, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, unterzeichnete Einstein einen von Leo Szilard verfassten Brief an den amerikanischen Pr;sidenten Franklin Delano Roosevelt, der vor der Gefahr einer "Bombe neuen Typs" warnte, die Deutschland m;glicherweise entwickle und gar bald besitzen k;nne. Angesichts von Geheimdienstberichten um entsprechende deutsche Anstrengungen fand der Appell Geh;r, und zus;tzliche Forschungsgelder wurden bereitgestellt, womit das Manhattan-Projekt mit dem erkl;rten Ziel der Entwicklung einer Atombombe aus der Taufe gehoben war.








20. Eine 0,75 Liter-Flasche Wodka ist f;r einen Russen nichts Halbes und nichts Ganzes  ... "
Wenitschka Erofeev


Nichts Halbes und nichts Ganzes...

Meint, dass etwas - im Hinblick auf einen angestrebten Zweck -  unbefriedigend, nicht gut, nicht konsequent genug ist. Eine ;hnliche Wendung auf Deutsch ist auch "weder Fisch noch Fleisch".


Wodka ...

Das Wort kommt aus den slawischen Sprache. Es ist ein Diminutiv des polnischen Wortes woda bzw. des russischen Wortes âîäà f;r "Wasser". Der erste Wodka wurde laut schriftlicher Erw;hnung 1405 im ehemaligen K;nigreich Polen in Sandomierz gebrannt, dieser hat ein traditionelles, noch bis heute in Polen verwendetes Destillationsverfahren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit entstand die heutige Art der Wodkaherstellung evolution;r und dank des in agrarisch gepr;gten L;ndern wie Polen oder Russland hohen ;berflusses an Roggen. Der fr;he Wodka soll nur etwa halb so stark wie der heutige gewesen sein.
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert durfte der Wodka in Russland nur in Tavernen verkauft werden, die vom Zaren eine Genehmigung hatten. Da sich dieses Prinzip jedoch nicht bew;hrte, gab Zar Peter der Gro;e schlie;lich die Wodka-Produktion frei, lie; diese jedoch besteuern. Katharina II. schr;nkte das Produktionsrecht wieder ein und nur noch Adelige und Staatsunternehmen durften die Spirituose offiziell herstellen. Im 19. Jahrhundert kam die Kartoffel als Rohstoff auf, und Billigbr;nde ;berschwemmten den osteurop;ischen Markt. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Russland deshalb wieder das Staatsmonopol f;r die Produktion eingef;hrt.


Wenitschka Erofeev ...

ist ein S;ufer vor dem  Herrn und dergestalt die Hauptfigur in "Moskau-Petuschki", dem bekanntesten literarischen Werk des russischen Autors Wenedikt Jerofejew. Die Eskapaden des Alkoholikers Wenitschka, verfasst 1969, waren Kult im sowjetischen Samisdat, dem Selbstverlag und der Verbreitung von alternativer, nicht systemkonformer, zumeist verbotener „grauer“ Literatur ;ber nichtoffizielle Kan;le. Jeder einzelne Aspekt von Jerofejews Text verstie; gegen die Vorgaben der Literatur des Sozialistischen Realismus. Der Hauptheld: ein Trinker. Die Einstellung zum Staat: negativ. Die Darstellung des sozialistischen Lebens: vernichtend. Hauptbezugstext: die Bibel. Das Resultat ist eine entlarvende Satire der sowjetischen Mangelwirtschaft. Der Witz beruht auf der karnevalistischen Kombination von Hohem und Niedrigem, von Beschreibungen, welche absto;enden alkoholhaltigen Fl;ssigkeiten - wie Parfum - Wenitschka trinkt, die in elegisch-feierlichem Ton pr;sentiert werden und gespickt sind mit Bibelzitaten sowie Verweisen auf Klassiker der russischen und der Weltliteratur. Die Mischung aus Tragik und schreiender Komik in Sprache und Sujet machten das Poem zu einem begehrten Samisdat- und ab 1973 auch Tamisdat-Text und seinen Autor zu einer Ber;hmtheit.
Tamisdat ist die Bezeichnung f;r verbotene Literatur aus den sozialistischen L;ndern des Ostblocks, die von in ihren Heimatl;ndern lebenden Autoren verfasst, aber im Westen gedruckt wurde. Die Autoren des Tamisdat lebten z. B. in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Polen oder der DDR. Die Exil-Verlage, welche die Werke in der jeweiligen Muttersprache herausgaben, hatten ihren Sitz in der Regel in Frankreich, den USA, der Bundesrepublik Deutschland und Kanada. Der Begriff des Tamisdat umfasst Werke aus der Zeit vom Ende der 1950er bis Ende der 80er Jahre.








21. Obwohl sich die Axt benahm, wie die Axt im Walde, stimmten die B;ume f;r sie. Weil ihr Stiel aus Holz war, w;hnten sie, die Axt sei ihresgleichen..."
Thomas Bernhard


Die Axt im Walde...

Sich benehmen wie die Axt im Walde. steht f;r grob, unh;flich, r;de sein.
;xte gab es bereits in der Steinzeit.  Auf allen Kontinenten wurden mei;el- oder keilf;rmige Klingen aus Basalt, Granit, Syenit, Porphyr und anderen Gesteinen gefunden. Dabei hatte die Axt nicht nur eine Funktion als Werkzeug, sondern auch als Status- und Kultsymbol. Verschiedene geeignete Steinarten wurden gespalten; der Axtkopf in einen h;lzernen Stiel mit der entsprechenden Form eingepasst. Seit dem Altertum wird die Axt auch  als Symbol verwendet; in der Jungsteinzeit von religi;sen und m;chtigen W;rdentr;gern der St;mme als Zeichen ihrer Macht getragen. ;xte erlangten einen solchen Wert, dass sie oft als Geschenk an verschiedene Gottheiten weitergegeben wurden. In der griechischen Antike spielte sie auch eine religi;se Rolle. In neuerer Geschichte ist die Axt auch zu einem Symbol der griechischen Faschisten geworden.



Thomas Bernhard ...
(*1931; † 1989)

Nicolaas Thomas Bernhard war ein ;sterreichischer Schriftsteller. 1970 erhielt er den Georg-B;chner-Preis; seit den 1980er-Jahren wird er international zu den bedeutendsten ;sterreichischen und deutschsprachigen Autoren gerechnet. Sein Roman „Holzf;llen“ erschien im Jahr 1984. Die Geschichte handelt von der Abendgesellschaft Wiens:  Das Ehepaar Auersberger veranstaltet ein Abendessen f;r K;nstler und l;dt dazu  Bekannte, Freunde und unter anderem auch einen Burgschauspieler ein. Eigentlich unterhalten sich alle sehr gut und am;sieren sich, die einzige Ausnahme stellt der Erz;hler dar. W;hrend der Schauspieler nicht gerade p;nktlich erscheint, betrinkt sich die Gesellschaft immer weiter. Mittlerweile geht der Erz;hler dazu ;ber, sich zu fragen, warum er ;berhaupt die Einladungen zu diesem k;nstlerischen Abendessen angenommen hat, denn die Langeweile qu;lt ihn und steigert sich zur exzessiven inneren Erregung, bis er schlie;lich, angeekelt und abgesto;en, aufbricht.
Bernhard schreibt, getreu seinem Motto, lieber fern von den Menschen zu bleiben, die er ohnehin nicht vern;nftiger machen kann, anstatt unter ihnen ungl;cklich zu sein.
Bei der Ver;ffentlichung von „Holzf;llen“ gab es sehr viele kritische Stimmen, das Werk l;ste einen wahrhaften Skandal aus. Klage bei Gericht wurde eingereicht, s;mtliche gedruckten Exemplare nach dem Prozess beschlagnahmt. Trotzdem stiegen die Zahlen des Verkaufs schnell nach oben; Kl;ger und Angeklagte einigten sich schlie;lich au;ergerichtlich. Nicht zuletzt wegen dieses Aufruhrs z;hlt man das Werk „Holzf;llen“ von Thomas Bernhard auch heute noch zu den erfolgreichsten Romanen seiner Zeit.







22. Ihr ganzes Leben lang hatten die Schafe Angst vor dem b;sen Wolf. Aber gefressen hat sie der Hirte im Schafspelz ..."
Robert Misik


Wer hat Angst vor dem b;sen Wolf? ...

So lautet der Titel eines popul;res Lied von Frank Churchill mit Text von Ann Ronell, das urspr;nglich im Disney-Zeichentrickfilm "Die drei kleinen Schweinchen" von 1933 vorkam, wo es von Fiddler Pig und Fifer Pig gesungen wurde, weil sie in ihrer Arroganz glauben, dass der gro;e b;se Wolf keine ernste Bedrohung darstellt. “Der Wolf im Schafspelz" steht als Redewendung f;r einen Menschen voller Falschheit und Verschlagenheit. Ein Gleichnis findet sich im Grimmschen M;rchen “Der Wolf und die sieben Gei;lein". 


Hirte...

Der Ausdruck Hirte (auch Hirt) oder H;ter bezeichnet eine Person, die eine Herde von Nutztieren bewacht und versorgt (z. B. Schafe, Ziegen, fr;her auch G;nse, Schweine, Rinder usw.). Im Lateinischen hei;t Hirte „Pastor“; daher stammt der Begriff Pastoralismus. Als Nutztiere, auch Vieh genannt, bezeichnet der Mensch Tiere, die von ihm, etwa f;r den Verzehr, wirtschaftlich genutzt werden. Seit rund 2,5 Millionen Jahren steht Fleisch auf dem Speiseplan des Menschen und seiner Vorfahren. War der Fleischverzehr in der damaligen Zeit aufgrund der vorherrschenden klimatischen Bedingungen noch ;berlebenswichtig, entbrennen heute hei;e Diskussionen dar;ber, ob er sich nicht vermeiden lie;e. Fleischkonsum ist aktuell ein hochkomplexes, emotional aufgeladenes Thema, bei dem es ebenso viele Argumente daf;r wie dagegen gibt. Die Deutschen essen durchschnittlich etwa 57,3 Kilogramm Fleisch pro Jahr, Tendenz leicht fallend.


Robert Misik ...
(*1966 in Wien)

Der ;sterreichische Journalist, politische Schriftsteller und Autor ver;ffentlichte in der edition suhrkamp zuletzt seinen Essay "Die falschen Freunde der einfachen Leute", der mit dem Bruno- Kreisky-Preis f;r das Politische Buch 2019 ausgezeichnet wurde.
Misik untersucht in "Die falschen Freunde der einfachen Leute", was davon zu halten ist, dass sich Politiker jeder Couleur gerne als "Freund der einfachen Leute" bezeichnen, ohne vermutlich ;berhaupt zu wissen, von wem sie da reden. Was davon zu halten ist – n;mlich nicht viel, so Robert Misik, der ;berzeugt ist, dass die einfachen Leute auf allen Seiten falsche Freunde haben. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk erl;utert Misik den Begriff "einfache Leute" so: "'Einfache Leute' oder 'der kleine Mann' und 'das Volk' ist ja doch eher so eine Fantasievorstellung vom Volk, von einem alten Volk. Das ist ja eher eine Figur, die der rechte Populismus oder die Rechtsextremen gegen die Eliten vortragen. Und dann ist es gleichzeitig nat;rlich auch eine mediale Figur, eine mediale Fantasie eines Volkes, das sich nicht mehr politisch repr;sentiert f;hlt von der Politik. Von der Politik, die die Bev;lkerung mehr oder weniger repr;sentiert. Zwischen Volk und Bev;lkerung wird dann pl;tzlich so ein Unterschied gemacht."












23. Àlle, die dem Rattenf;nger folgen, gehen fl;ten ... "
George Orwell


Rattenf;nger...

Wird im ;bertragenen Sinne abwertend ein Volksverf;hrer genannt, ein Mensch genannt, der andere durch sein rhetorisches Geschick zu verlocken, zu verleiten, hinter sich zu scharen vermag.  Seinen Ursprung hat die Metapher wohl in der Sage vom Rattenf;nger  von Hameln, einem Mann, der nach dem Volksaberglauben des Mittelalters mit seinem Fl;tenspiel zuerst alle Ratten und dann alle Kinder aus der Stadt Hameln auf Nimmerwiedersehen mit sich lockte.


Fl;ten gehen ...

Salopp f;r etwas geht verloren, geht verlustig. Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert bezeugt, dessen Entstehung ist jedoch dunkel. Sprachforscher verweisen auf eine m;gliche Herleitung aus dem Jiddischen ;ber das Rotwelsche. Demnach w;rde es zur gleichen Quelle wie Pleite geh;ren.


George Orwell ...
(1903 - 1950)

Der britische Schriftsteller und Journalist gilt als einer der bedeutendsten Autoren der ersten H;lfte des 20. Jahrhunderts. Die utopische Fabel „Farm der Tiere“ (erschienen 1945) und der Roman „1984“, (erschienen 1946) eine Schreckensutopie ;ber das Leben in einer totalit;ren Gesellschaft, sind zwei der meistgelesenen B;cher. Bereits in seinem Romandeb;t „Erledigt in Paris und London“ zeigt sich der Autor politisch motiviert; darin besch;ftigt er sich kritisch mit dem Leben von Obdachlosen, zu denen er als junger Mann selbst zeitweise geh;rt hatte. Orwell k;mpfte 1936 im Spanischen B;rgerkrieg, in dem er schwer verletzt wurde.







24. F;r jedes Lifefuck findet sich sein Lifehack ... "
Thomas Edison


Lifefuck...

Hierbei handelt es sich um den englischen Ausdruck f;r ein Ereignis oder eine Reihe von Ereignissen, die das Leben eines Menschen letztendlich in einer weniger g;nstigen Weise ver;ndern und im Allgemeinen zu einer Neuausrichtung des Lebenswegs f;hren.

English: lifefuck
an event or series of events that ultimately change your life in a less than favorable manner, generally resulting in the realignment of one's life path.

Lifehack...

Der englische Begriff wird wohl am ehesten mit "Lebenskniff" ;bersetzt; also einem Kniff,  Kunstgriff, Trick, Dreh, mit dem jemand geschickt bzw. kunstfertig vorgeht, um (s)ein Problem schlie;lich erfolgreich zu l;sen. Das kann  durchaus eine etwas unehrliche Vorgehensweise zum eigenen Vorteil, eine kleine Betr;gerei einschlie;en.

English: life hack …
a usually simple and clever tip or technique for accomplishing some familiar task more easily and efficiently. The first known use of the life hack was in 2004.



Thomas Edison ...
(1847 - 1931)

Der  US-Amerikaner Thomas Alva Edison gilt bis heute als einer der einflussreichsten Erfinder und Unternehmer seiner Zeit. Der vision;re Pionier hat mit seinen Erfindungen und seinem unternehmerischen Wirken die moderne Welt gepr;gt - von der Entwicklung der Gl;hlampe bis zur Gr;ndung von General Electric. W;hrend Edison im Beruflichen von Erfolg und Gl;ck verw;hnt wurde, wandelte er privat nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens. Mit 24 Jahren heiratete  er 16-j;hrige Mary Stilwell. Die Hochzeit fand am Weihnachtstag 1871 statt, und es hei;t, dass der Br;utigam nach der Trauung in sein Labor zur;ckkehrte und offenbar seine junge Frau verga;. W;hrend ihrer 13-j;hrigen Ehe gebar sie ihm dennoch drei Kinder. Am 9. August 1884 schloss sie, nur 29 Jahre alt, f;r immer die Augen. In der offiziellen Sterbeurkunde gab es den Vermerk „;berlastung des Gehirns“. In zweiter Ehe heiratete der bereits ber;hmte Edison die  21-j;hrige Mina Miller. Das Paar zog nach den Flitterwochen in Florida nach Glenmont, dem neuen Zuhause der beiden. Mina, kaum zehn Jahre ;lter als ihre Stieftochter Marion, sagte einmal, sie f;hle sich zu jung, um Mutter zu sein und zu alt, um als Kumpel zu funktionieren. Auch aus Edisons zweiter Ehe gingen drei Kinder hervor. W;hrend Edison in der dem Wohnhaus gegen;berliegenden Werkstatt an seinen Erfindungen t;ftelte, stellte seine Frau eines Tages einen ganzen Stab von Bediensteten ein. Mina Edison bet;tigte sich in zahlreichen Organisatoren, war Pr;sidentin des Bird and Tree Clubs, unterst;tzte die lokale Kirche der Methodisten und die School Garden Association of America. Ihr Mann entschied sich schlie;lich vor den Toren von Fort Myers in Florida f;r den Bau eines zweiten Hauses. Seine Begr;ndung: Die Ger;che aus der K;che k;nnten seinen Ideenreichtum vernebeln.








25. Angesichts der Zahl an Toten  durch unz;hlige Messerattacken nach den durch Frau Merkel f;r jedermann ge;ffneten deutschen Grenzen geht mir das Messer in der Hose auf … “
Alice Weidel



Jemandem geht das Messer in der Tasche (in der Hose) auf...

Umgangssprachlich daf;r, wenn   jemand w;tend oder zornig auf etwas jemanden wird.




Alice Weidel ...
(*6. Februar 1979)

Die AFD-Politikerin Weidel ist seit September 2021 Co-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion und seit Juni 2022 Bundessprecherin ihrer Partei. 2018 hatte Weidel im Bundestag Protest der anderen Fraktionen provoziert, als sie mit Blick auf die Einwanderungs- und Asylpolitik der Bundesregierung sagte: "Burkas, Kopftuchm;dchen und alimentierte Messerm;nner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern." Die sich in Deutschland mehrenden Messerangriffe - auch mit Toten und Schwerverletzten, wie im August  2024 in Solingen - sind Wasser auf die M;hlen der seit 2015 stetig gr;;er gewordenen AFD-Anh;ngerschaft. Zudem wachsen in der Bev;lkerung allgemein sowohl Unmut als auch Kritik an der Migrationspolitik der amtierenden Ampel-Regierung. Laut "Berliner Zeitung" vom 27. 08. 2024 teilte das Bundeskriminalamt (BKA) im April mit, dass 2023 bundesweit 8951 Messerangriffe "im Bereich der gef;hrlichen und schweren K;rperverletzung" registriert wurden. Das seien knapp zehn Prozent mehr als im Jahr 2022. Zus;tzlich seien 4893 F;lle von Raub "mit dem Tatmittel Messer" erfasst worden. Macht 13.844 Messerangriffe 2023. Fast 38 am Tag. Die Zahl scheint zu niedrig angesetzt. Der Grund: Das BKA weicht, indem es lediglich gef;hrliche und schwere K;rperverletzung sowie Raub mit einem Messer z;hlt und so von der seit 2020 geltenden Definition f;r „Messerangriffe“ abweicht. Die Tatverd;chtigen sind in knapp 90 Prozent der F;lle M;nner und ;berwiegend Erwachsene ;ber 21 Jahre. In den Bundesl;ndern, die die Nationalit;t der Tatverd;chtigen in der polizeilichen Kriminalstatistik erfassen, sind zwischen einem Drittel und der H;lfte von ihnen nicht deutsch (Baden-W;rttemberg: ca. 55 Prozent, Hessen: ca. 50 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern: 35 Prozent, Niedersachsen: 41 Prozent, Nordrhein-Westfalen: 47,4 Prozent, Sachsen: 49,2 Prozent, Sachsen-Anhalt: 35 Prozent, Th;ringen: 41 Prozent). Ausl;nder sind unter den Tatverd;chtigen also ;berrepr;sentiert – sowohl im Verh;ltnis zur Gesamtbev;lkerung als auch zur m;nnlichen Bev;lkerung zwischen 14 und 60 Jahren.











26. In Russland wird es keine Ordnung geben, bis anst;ndige Leute an die Macht kommen. Aber da anst;ndige Menschen nicht nach Macht streben, ziehen Sie Ihre eigenen Schl;sse ...“
Faina Ranevskaya



Anst;ndig ...

Das Adjektiv steht in seiner Bedeutung f;r ehrbar, korrekt, integer, unbescholten, moralisch einwandfrei, unbestechlich. Beispiel: "er ist ein anst;ndiger Mensch, Kerl".


An die Macht kommen...

hei;t, an die Regierung zu kommen; an den Schalthebel der Gesellschaft politischen Einfluss aus;ben zu k;nnen. Macht bezeichnet die F;higkeit einer Institution, Person oder Gruppe, auf das Denken und Verhalten einzelner Personen, sozialer Gruppen oder Bev;lkerungsteile so einzuwirken, dass diese sich ihren Ansichten oder W;nschen unterordnen und entsprechend verhalten.


Faina Ranevskaya...
(1896 -1984)

Die Schauspielerin Faina Georgijewna Ranjewskaja (russisch Ôàèíà Ãåîðãèåâíà Ðàíåâñêàÿ, geboren als Faina Girschevna Feldman) gilt als eine der gr;;ten sowjetischen Darstellerinnen sowohl in der Trag;die als auch in der Kom;die. Und sie ist bis heute auch f;r ihre ;beraus geist- und humorvollen Aphorismen ber;hmt. Ranevskaya spielte u.a. in St;cken von Anton Tschechow, Alexander Ostrowski, Maxim Gorki, Iwan Krylow, Fjodor Dostojewski und Leo Tolstoi.







27. Religi;se Toleranz sollte man nach Messerspitzen messen ... "
Katharina von Medici


Eine Messerspitze …

Eine Messerspitze ist eine nach der Spitze der Messerklinge benannte  Ma;einheit, gebr;uchlich in Rezeptangaben und Dosierungsempfehlungen f;r pulverisierte Gew;rze, aber auch Medikamente. Die gebr;uchliche Abk;rzung daf;r ist "Msp.". Mit einer Messerspitze Zucker zum Beispiel ist tats;chlich nur so viel gemeint, wie etwa auf den ersten Zentimeter einer Messerklinge passt, eben auf die Spitze.


Caterina de’ Medici ...
(1519-1589)

Die Prinzessin von Urbino sowie aus eigenem Recht souver;ne Gr;fin der Auvergne und entstammte der einflussreichen florentinischen Familie der Medici. (deutsch Katharina von Medici) war durch Heirat mit Heinrich II. ab 1547 K;nigin von Frankreich und nach dem Tod ihres Mannes Regentin f;r ihre minderj;hrigen S;hne. Die Hochzeit ihrer Tochter Margarete mit dem Hugenotten Heinrich von Navarra (sp;ter K;nig von Frankreich) nahm Caterina de’ Medici als willkommene Gelegenheit zur sogenannten "Bartholom;usnacht", als deren Drahtzieherin die Medici bis heute gilt. Die Bartholom;usnacht (auch Pariser Bluthochzeit genannt, franz;sisch Massacre de la Saint-Barth;lemy) war ein Massenmord an franz;sischen Protestanten, den Hugenotten, in der Nacht vom 23. zum 24. August 1572, dem Bartholom;ustag. Auch Admiral Gaspard de Coligny und weitere F;hrer der Hugenotten wurden dabei ermordet. Sie waren anl;sslich der (vermeintlich der Vers;hnung dienenden) Hochzeit des Protestanten Heinrich von Navarra (des sp;teren K;nigs Heinrich IV.) mit Margarete von Valois in Paris versammelt. In derselben Nacht wurden weitere Tausende Protestanten in Paris und in den Folgetagen frankreichweit gemeuchelt.
Das Massaker ist ein zentrales Ereignis der Hugenottenkriege und ist mit vier Ereignissen verkn;pft: einem ersten fehlgeschlagenen Attentat auf Admiral de Coligny am 22. August 1572, Ermordung der Hugenottenf;hrer einschlie;lich de Colignys zwei Tage sp;ter, dem danach einsetzenden Pogrom in den Stra;en von Paris sowie einer Welle von Gewalt kurz darauf in fast ganz Frankreich. Die Bartholom;usnacht ist ein zentrales Datum in der Geschichte Frankreichs im 16. Jahrhundert und tief im kollektiven Ged;chtnis vor allem der Franzosen verankert. Sie wird h;ufig in der Literatur und der bildenden Kunst behandelt, wie etwa von Heinrich Mann in seinem Roman "Die Jugend des K;nigs Henri Quatre".











28. Mit ihrem Spruch „Wir schaffen das!“ hat Kanzlerin Merkel Deutschland abgeschafft ... "
Thilo Sarrazin


Wir schaffen das ...

So lautet die immer wieder verk;rzt  wiedergegebene Aussage der ehemaligen deutschem Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Bundespressekonferenz am 31. August 2015 im Hinblick auf die Fl;chtlingskrise in Deutschland 2015/2016 und die zunehmende Aufnahme von Fl;chtlingen in Deutschland.  W;rtlich hatte Merkel erkl;rt: "Ich sage ganz einfach: Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das! Wir schaffen das, und dort, wo uns etwas im Wege steht, muss es ;berwunden werden, muss daran gearbeitet werden. Der Bund wird alles in seiner Macht stehende tun - zusammen mit den L;ndern, zusammen mit den Kommunen -, um genau das durchzusetzen." Merkels Satz hat seit 2015 immer wieder sowohl in den Medien als auch in der politischen Auseinandersetzung um die deutsche Fl;chtlingspolitik unter Bef;rwortern wie Gegnern weitreichenden Widerhall gefunden.



Abschaffen ...

Bedeutung: Etwas/jemanden entfernen, etwas au;er Kraft setzen, beseitigen.



Thilo Sarrazin ...
(*1945)

Der deutscher Volkswirt, Autor und Politiker Sarrazin - ehemaliges SPD-Mitglied und fr;herer Finanzsenator von Berlin - gilt vielen nicht nur als der erfolgreichste, sondern auch als der umstrittenste deutsche Sachbuchautor. Sein Bestseller „Deutschland schafft sich ab“, erschienen 2010, schlug ein wie eine Bombe: 1,6 Millionen mal wurde das Buch verkauft, in dem Sarrazin die Auswirkungen der Zuwanderung auf die demografische Entwicklung und das Bildungssystem analysiert hat. Seine Thesen waren so markig, dass die SPD ihn nach einem langen Verfahren aus der Partei geworfen hat. 14 Jahre sp;ter legte er mit seinem Buch „Deutschland auf der schiefen Bahn nach. Bei seinen Themen ist er geblieben: Migration, Sozialpolitik, Bildung. Und er behauptete zum Beispiel in einem Interview mit der ;sterreichischen "Kronen Zeitung" im September 2024 ;ber die Missst;nde deutscher Zuwanderungspolitik und ihre Folgen: "Alles ist noch viel schlimmer gekommen.”








29. Auch Wodka mit Trinkspruch ist Sauferei! ...
Venitschka Jerofejew


Trinkspr;che und Sauferei…

In Russland wird gern gewitzelt, dass Trinken ohne Trinkspruch bzw. Anlass Sauferei w;re, mit Trinkspruch dagegen sei es ernsthafte Arbeit. Und es grassiert auch folgender Joke: “Trinken ohne Trinkspr;che ist Saufen. Und trinken mit Trinkspr;chen ist schon eine Veranstaltung, ein Bankett!” (Âûïèâêà áåç òîñòîâ – ýòî ïüÿíêà. À ïüÿíêà ñ òîñòàìè – ýòî óæå ìåðîïðèÿòèå, ýòî óæå áàíêåò!) Trinkspr;che - auf Russisch ÒÎÑÒ (tost) - sind in Russland ein wichtiger Bestandteil der Feier- und Festkultur, egal, ob es sich um eine famili;re Fete, eine gro;e Party oder einen offiziellen Empfang handelt. Dabei  sind Trinkspr;che oft ganz kurz. Viele bestehen nur aus zwei W;rtern, manchmal sogar nur aus einem. Das Wichtigste ist immer, die zum jeweiligen Anlass passenden Worte zu finden.


Wodka…

Die meist farblose Spirituose hat einen Alkoholgehalt von idealerweise 40 Volumenprozent und zeichnet sich besonders durch einen fast neutralen Geschmack und das Fehlen jeglicher Fusel;le, k;nstlicher Aromen oder anderer fermentierter Stoffe aus. Wodka wird entweder pur getrunken oder in Cocktails. Das Wort Wodka kommt aus den slawischen Sprachen und ist ein Diminutiv des polnischen Wortes woda bzw. des russischen Wortes âîäà f;r "Wasser".


Wenitschka Jerofejew …

Wenedikt (Wenitschka) Jerofejew (1938 - 1990) war ein russischer Schriftsteller. Der Sohn eines aus dem Wolgagebiet stammenden Bahnhofsvorstehers schloss die Schule mit einer Goldmedaille ab und studierte an der Philologischen Fakult;t der Lomonossow-Universit;t in Moskau. Nach seiner Relegation von der Universit;t wegen Vers;umens von Wehr;bungen 1957 besuchte er zun;chst kurz das P;dagogische Institut in Wladimir, wurde aber als Anf;hrer einer Studentengruppe namens “Die Popen" bald der Stadt verwiesen. Dadurch war er gezwungen, verschiedene Aushilfst;tigkeiten anzunehmen: er arbeitete als Heizer, W;rter, in einer Pfandflaschenannahme und als Monteur im Fernmeldewesen. Diese Erlebnisse, wie auch seinen Alkoholismus, verdichtete er zu seinem ber;hmten Roman “Moskau – Petuschki", der 1969 entstand. Der Maler Vitali Stesin, der sich f;r die Ausreise j;discher Dissidenten einsetzte, schmuggelte das Manuskript bei seiner Ausreise nach Israel. Dort erschien es 1973 in der israelischen Zeitschrift "Ani" auf Russisch. Die erste Buchausgabe war eine franz;sische ;bersetzung. In der Sowjetunion war das Buch lange verboten und konnte erst 1988 erscheinen. In den 1980er Jahren begann Jerofejew Deutsch zu lernen; aus Wut auf den sowjetischen Literaturbetrieb soll er gedroht haben, sein n;chstes Werk auf Deutsch zu verfassen.







30. Im Februar 1948 war Jan Masaryk endg;ltig  weg vom Fenster ... "
Klement Gottwald


"Weg vom Fenster sein" ...

Umgangssprachlich sagt diese Redewendung, nicht mehr dabei zu sein, keine ;ffentliche Aufmerksamkeit mehr zu erhalten, chancenlos bzw. nicht mehr angesagt zu sein. Vermutet wird, dass die Wendung aus Kriegszeiten stammen k;nnte, als der Zuruf "Geh weg vom Fenster!" bedeuten konnte, dass dort Lebensgefahr bestand. Laut Sprachforschern ist die Redensart seit den 1960er Jahren gel;ufig.



Jan Masaryk ...

Der tschechoslowakische Politiker (1886 - 1948) war nicht nur der Sohn von Staatsgr;nder Tom;; Garrigue Masaryk, sondern auch - von 1940 bis 1948 - Au;enminister seines Landes, zun;chst in der Exilregierung. Gestorben ist er unter bis heute nicht g;nzlich gekl;rten Umst;nden. Ab 1919 im diplomatischen Dienst, war Masaryk u. a. von 1925 bis 1938 tschechoslowakischer Botschafter in Gro;britannien. Als Au;enminister der tschechoslowakischen Exilregierung erwarb er sich insbesondere durch seine Rundfunkansprachen in der BBC gro;e Popularit;t. Nach seiner R;ckkehr in die Heimat 1945 behielt Masaryk das Amt des Au;enministers auch in der ersten Regierung des kommunistischen Premiers Klement Gottwald. Erwiesen ist dass das Olm;tzer Gebietssekretariat der KS; am 10. September 1947 versuchte, Masaryk zusammen mit den beiden ebenfalls nicht kommunistischen Ministern Petr Zenkl und Prokop Drtina mittels eines Sprengstoffattentats zu ermorden. Initiator der aus Kr;ma; in Parf;mschachteln versandten Bomben war der KS;-Abgeordnete Jura Sosna-Honz;k, als Auftraggeber wird der Olm;tzer KS;-Gebietssekret;r und Gottwalds Schwiegersohn Alexej ;epi;ka vermutet.
W;hrend des kommunistischen Umsturzes im Februar 1948 nahm Masaryk keine eindeutige Haltung ein. Wenig sp;ter wurde er - nur mit seinem Pyjama bekleidet - im Hof des Palais Czernin, dem Sitz des Au;enministeriums, unter dem Badezimmerfenster tot aufgefunden (sogenannter „Dritter Prager Fenstersturz“). Trotz mehrerer gerichtlicher Untersuchungen war lange nicht gekl;rt, ob er sich das Leben genommen hatte oder ermordet wurde. Die Spekulationen ;ber einen Mord durch die kommunistische Geheimpolizei f;hrten im Jahr 1993 zur Wiederaufnahme der Ermittlungen, die erst nach zehn Jahren abgeschlossen wurden.  2002 stellte eine Expertise aufgrund der Lage des K;rpers und der vorhandenen Verletzungen fest, dass Masaryk gewaltsam aus dem Fenster gesto;en worden sein muss. Eine Agentin des sowjetischen Geheimdienstes hatte dies auch schon in ihrer Aussage angedeutet; da diese Aussage jedoch sp;ter nicht mehr ;berpr;ft werden konnte, galten die Todesumst;nde weiter als ungekl;rt. Auch die Prager Polizei erkl;rte im Jahre 2004, dass sie nicht mehr von Suizid ausgehe. Ende Oktober 2019 wurden nach amtlichen Angaben die Ermittlungen zum Tod Jan Masaryks wieder aufgenommen.

Klement Gottwald
Klement Gottwald ( 1896-1953) war ein tschechoslowakischer kommunistischer Politiker und Diktator. Mitte der 1920er Jahre war er verantwortlich f;r die Bolschewisierung der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KS;). Von 1929 bis 1948 war er Vorsitzender der KS;. 1929–1939 sowie 1945–1948 war Gottwald Abgeordneter der Nationalversammlung. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er zun;chst Ministerpr;sident (1946–1948) und nach dem Februarumsturz erster kommunistischer Staatspr;sident der Tschechoslowakei (1948–1953). Gottwalds stalinistisches Regime gilt als die repressivste Periode der kommunistischen Diktatur in der Tschechoslowakei. Zwischen 1948 und 1954 wurden 178 Menschen aus politischen Gr;nden hingerichtet. Weitere starben in Arbeitslagern und Uranminen oder wurden ohne Prozess von der Geheimpolizei StB ermordet. Au;erdem ging Gottwald rigoros gegen religi;se Institutionen und gegen – tats;chliche oder vermeintliche – innerparteiliche Rivalen vor.








31. Ich w;nsche mir, dass der Westen uns schleunigst die volle Dr;hnung Drohnen liefert ... "
Wolodimir Selensky


Die volle Dr;hnung …

Umgangssprachlich f;r eine gewisse Menge, eine Portion an Rauschmitteln, wie Alkohol und Drogen, die geeignet sind, einen Rauschzustand zu bewirken.
Im ;bertragenen Sinn steht die Wendung f;r voll, mit voller Kraft, Lautst;rke. Abgeleitet vom Verb dr;hnen; gro;en L;rm verbreiten, durch L;rm erzittern, ein seit dem 17. Jahrhundert im Hochdeutschen ;bliches Verb. Geh;rt wie Drohne zu murren, brummen, dr;hnen. Der Begriff Drohne bezeichnet einen die m;nnliche Biene oder Wespe und zum anderen unbemannte Luft- bzw. Wasserfahrzeuge.


Wolodimir Selensky …

Der studierte Rechtsanwalt (*1978), vormalige Comedy-Star ist seit 2019 ukrainischer Staatspr;sident. Als Pr;sident wollte er vor allem die Korruption in der Ukraine bek;mpfen. Seit Ende Februar 2022 wird die Ukraine von Russland milit;risch angegriffen. Selensky k;mpft f;r die Souver;nit;t der Ukraine sucht und findet dabei von Anfang die ideelle und materielle Unterst;tzung des Westens, die jedoch in Form und Gr;;e von der ukrainischen Regierung als nicht ausreichend angesehen wird. Pr;sident Selensky  versucht deshalb unerm;dlich, bei seinen westlichen Partnern insbesondere mehr Waffensysteme und Munition einzuwerben. Seit dem russischen ;berfall am 24. Februar 2022 hat allein Deutschland, laut Bundesregierung, der Ukraine bereits Hilfen im Gesamtwert von rund 37 Milliarden Euro zur Verf;gung gestellt – als humanit;re Unterst;tzung, direkte Zahlungen oder in Form von Waffen. Die Ukraine will nach den Worten von Pr;sident Wolodymyr Selensky die Produktion von Drohnen als wichtiges Mittel zur Kriegsf;hrung ausbauen. “F;r dieses Jahr sind bereits eine Million Drohnen bei unseren Herstellern in Auftrag gegeben worden”, sagte Selensky in einer seiner abendlichen Videoansprachen. Im kommenden Jahr sollten es deutlich mehr sein. “Wir geben zu diesem Zeitpunkt nicht alle Details bekannt, aber unsere Produktionskapazit;t f;r Drohnen nimmt stetig zu, und wir arbeiten nicht nur mit staatlichen Mitteln, sondern auch mit Partnern zusammen, um in unsere Produktion von Drohnen zu investieren.”


Waffengattung Drohnen...

Die Ukraine hat als eines der ersten L;nder ;berhaupt eine eigene Drohnen-Waffengattung ins Leben gerufen. Seit Monaten attackiert das ukrainische Milit;r zahlreiche Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen. Dabei werden bevorzugt Raffinerien, Treibstoff- und Munitionsdepots sowie Milit;rflugpl;tze angegriffen.
Ein Grund f;r den verst;rkten Einsatz der unbemannten Flugroboter ist die - bis dato - Weigerung der westlichen Partner, dem ukrainischen Milit;r den Einsatz der von ihnen gelieferten schweren Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet zu genehmigen. Au;erdem sind Drohnen vergleichsweise g;nstig und k;nnen dem Gegner bei geringem Risiko f;r die eigene Truppe schwere Verluste zuf;gen. Eine Million Drohnen wurden laut Pr;sident Selenskyj bis Oktober 2024 schon gebaut. Lieferungen kommen auch aus dem Ausland.







32. Die Aufgabe eines Dramatikers besteht darin, das Schmierentheater der modernen Gesellschaft ungeschminkt zu zeigen... "
Bertolt Brecht


Schmierentheater...

Abwertend f;r Theaterst;ck oder -auff;hrung mit ;u;erst niedrigem Niveau, primitives Theater oder auch schlechte Wanderb;hne. In Frage kommen etymologische Ableitungen vom wenig sorgf;ltigen „Zusammenschmieren“ der Theaterst;cke oder von den billigen Provinzdruckereien – die Bezeichnung Schmiere f;r diese ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar. Eine Parodie auf ein solches Schmierentheater ist die Kom;die "Raub der Sabinerinnen (1884) der Br;der Franz und Paul von Sch;nthan. Die Hauptfigur spricht dort im ber;hmten Striese-Monolog (II. Akt) ein Lob des Schmierentheaters aus. Im Zuge einer Wiedergeburt des Unterhaltungstheaters um 1900  wurde das Schmierentheater wiederentdeckt und -belebt, wie zum Beispiel von Max Reinhardt mit seiner Kleinkunstb;hne "Schall und Rauch". Diese Positivierung hielt sich im Kabarett des 20. Jahrhunderts, etwa im Namen des Frankfurter Theaters Die Schmiere (seit 1950).


Ungeschminkt...

Das Wort wird hier im ;bertragenen Sinne verwendet f;r etwas, jemanden ohne Besch;nigung, unverbl;mt, ohne Sch;nf;rberei beschreiben, zeigen, betrachten.



Bertolt Brecht ...
(1898–1956)

Bertolt Brecht ist der K;nstlername von Berthold Friedrich Brecht, eines der einflussreichsten deutschen Dramatiker, Librettisten und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke werden bis heute weltweit aufgef;hrt. Brecht begr;ndete das epische beziehungsweise „dialektische Theater“ und setzte es konsequent um. Zu Brechts bekanntesten St;cken z;hlen "Die Dreigroschenoper", "Mutter Courage und ihre Kinder" sowie "Die heilige Johanna der Schlachth;fe". Brecht geh;rt auch zu den bedeutendsten deutschen Dichtern des 20. Jahrhunderts. Seine Lyrik umfasst viele Gattungen und Formen. Mit seinem ersten Gedichtband "Hauspostille" erneuerte er die Balladendichtung durch den Gebrauch von B;nkelsang und Couplet. In seinem Exilwerk Svendborger Gedichte erschloss er das Kinderlied neu f;r das Volkslied und erweiterte die Ballade durch epische Elemente zum Erz;hlgedicht. Unter seinen bekannten Gedichten sind zahlreiche Songs aus seinen St;cken sowie Gelegenheitsdichtung, Protest- und Kampflieder. Die Kalendergeschichten, besonders die Erz;hlung "Der Augsburger Kreidekreis" und die "Geschichten vom Herrn Keuner", verschafften dem Dramatiker und Lyriker Brecht auch als Erz;hler von Kurzprosa breite Anerkennung.








33. In der Lausitz haben die Preu;en schneller geschossen als die Sachsen ..."
F;rst von Metternich



So schnell schie;en die Preu;en nicht ...

Der Ursprung dieser Redewendung, die bedeutet, dass man nichts ;berst;rzen sollte, ist umstritten. Laut Dr. Klaas Vo;, Historiker vom Hamburger Institut f;r Sozialforschung gewann sie im 19. Jahrhundert an Verbreitung - einerseits im Spott auf Preu;ens Feinde, die immer wieder feststellen mussten, dass die Preu;en eben doch „so schnell schie;en“ (so etwa die ;sterreicher bei K;niggr;tz 1866), andererseits durch Bismarck, der damit den Vorrang der Diplomatie betonte. Tats;chlich ist die Redewendung, laut Vo; jedoch ;lter und geht wohl auf die Regierungszeit des „Soldatenk;nigs“ Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) zur;ck, der aus Sparsamkeit und wegen einer besonderen Liebe zu seinen Soldaten ;berst;rzte Kriege vermied. Zudem setzte das preu;ische Heer Deserteure nach harter Bestrafung wieder ein, statt sie „so schnell (er)schie;en“ zu lassen.



Preu;en, Sachsen, Lausitz...

Die Teilung des K;nigreiches Sachsen in einen preu;ischen und einen s;chsischen Teil erfolgte im Jahr 1815. Sie wurde auf dem Wiener Kongress 1814/1815 als Strafaktion gegen das K;nigreich Sachsen beschlossen, das, im Unterschied zu allen anderen deutschen Staaten, in den Befreiungskriegen sein B;ndnis mit Napoleon Bonaparte nicht aufgegeben hatte. Der Siegerstaat Preu;en hatte urspr;nglich beabsichtigt, Sachsen, das Napoleon 1806 zu einem K;nigreich erhoben hatte, g;nzlich zu annektieren, und wurde dabei vom alliierten Russland unterst;tzt. Das ebenfalls alliierte Kaisertum ;sterreich wollte jedoch ein Fortbestehen Sachsens als einen nordwestlichen Pufferstaat zwischen sich und Preu;en, zudem war das Haus Habsburg dynastisch eng mit dem Haus Wettin verbunden. Dem habsburgischen Anliegen schlossen sich schlie;lich das Vereinigte K;nigreich und das bourbonisch restaurierte K;nigreich Frankreich an.
Preu;en beharrte lange energisch auf der geplanten Annexion und st;rzte damit den Wiener Kongress in eine seiner tiefsten diplomatischen Krisen. Nach verworfenen zwei Teilungsvorschl;gen einigte man sich am 8. Februar 1815 schlie;lich auf einen dritten: Dieser Teilungsplan schrieb die Grenzen des verbleibenden „Kernsachsens“ endg;ltig fest. Er stellte einen Kompromiss dar zwischen den milit;rischen Interessen ;sterreichs, das keine neue gemeinsame Grenze mit Preu;en w;nschte, und den fiskalischen Interessen Preu;ens, das eine m;glichst gro;e Zahl an Steuerb;rgern Sachsens sich einverleiben wollte. Dass sich das 1806 von Napoleon zum K;nigreich erhobene Sachsen nicht fr;h und energisch genug von Frankreich absetzte, sollte nach der Leipziger V;lkerschlacht vom Oktober 1813 fatale Folgen haben: Auf dem Wiener Kongress konnte zwar die angestrebte totale Annexion durch Preu;en verhindert werden, aber etwa 60 Prozent des s;chsischen Territoriums und ;ber 40 Prozent der Bev;lkerung gingen an Preu;en beziehungsweise die preu;ischen Provinzen Brandenburg und Schlesien ;ber – darunter die Niederlausitz und ein Teil der Oberlausitz. Und auch die “Sechs St;dte” wurden auseinanderdividiert, fielen doch G;rlitz und Lauban an die preu;ische Oberlausitz, w;hrend Bautzen, Kamenz, L;bau und Zittau bei Sachsen blieben.



F;rst von Metternich...

Klemens Wenzel F;rst von Metternich wurde 1773 in Koblenz geboren. Seit 1801 als Diplomat t;tig, wurde er 1809 zum Minister des ;u;eren ernannt und leitete 1814/15 den Wiener Kongress. Metternich gilt als die dominierende Pers;nlichkeit auf dem Wiener Kongress zur Neuordnung Europas nach dem Ende der Herrschaft Napoleons 1815. Auf sein Betreiben hin entstand der Deutsche Bund als loser F;rstenbund ohne Zentralgewalt und einheitliche Verfassung. Nach 1815 blieb er ein entschiedener Gegner liberaler Ideen und revolution;rer Bewegungen.








34. Des Kaisers neue Kleider reichen von vorne bis hinten nicht ... "
Karl Eduard von B;low



Des Kaisers neue Kleider ...

... ist ein bekanntes Kunstm;rchen des d;nischen Schriftstellers Hans Christian Andersen. Es erschien am 7. April 1837 in einer Ausgabe der Reihe "M;rchen, f;r Kinder erz;hlt". Andersen hatte die Geschichte, salopp gesagt, geklaut; Er variierte bei dem M;rchen eine Geschichte der spanischen Sammlung von Don Juan Manuel, die urspr;nglich 1335 im Buch "El Conde Lucanor" erschien wohl maurischer Erz;hltradition entstammt. Andersen bekannte diese Entlehnung in seinem Tagebuch unter Hinweis auf die Novellensammlung des deutschen  Novellendichters Karl Eduard von B;low. "Des Kaisers neue Kleider" handelt von einem Kaiser, der zwei Betr;gern auf den Leim geht, die vorgeben, ihm f;r viel Geld neue ganz besondere Gew;nder weben zu k;nnen, Kleider, die nicht nur pr;chtig seien, sondern nur von Personen gesehen werden k;nnten, die ihres Amts w;rdig und nicht dumm seien. Tats;chlich geben die Betr;ger nur vor, zu weben und dem Kaiser die Kleider zu ;berreichen. Aus Eitelkeit und innerer Unsicherheit erw;hnt er nicht, dass er selbst die Kleider nicht sehen kann und auch die Menschen, denen er seine neuen Gew;nder pr;sentiert, geben Begeisterung ;ber die scheinbar sch;nen Stoffe vor. Der Schwindel fliegt erst bei einem Festumzug auf, als ein Kind sagt, der Kaiser habe gar keine Kleider an und dies zuletzt das ganze Volk rief. Der Kaiser erkannte, dass das Volk recht hatte, entschied sich aber, "auszuhalten"; er und der Hofstaat setzen die Parade fort.
Die Erz;hlung wird immer wieder als Beispiel f;r Leichtgl;ubigkeit und unkritische Akzeptanz von Autorit;ten und Experten angef;hrt.

Von vorne bis hinten nicht reichen...

Umgangssprachlich besagt diese Redewendung, dass etwas ganz und gar nicht, ;berhaupt nicht ausreicht. "Hinten" bedeutet urspr;nglich an einem r;ckw;rts gelegenen Ort befindlich, "vorn" dagegen an der Vorderseite von etwas befindlich. Die Gegens;tze sind in der Wendung vereint und stecken somit die Gesamtheit des Sehfeldes ab: Hintergrund und Vordergrund.


Karl Eduard von B;low...
(1803 - 1853)

Der deutsche Novellendichter von B;low entstammte dem mecklenburgischen Uradelsgeschlecht von B;low. Sein Vater war der k;niglich-s;chsische Major Ernst Freiherr von B;low, sein Sohn der Musiker Hans von B;low, ein weltber;hmter Pianist und Dirigent. Karl Eduard B;low studierte in Leipzig alte Sprachen. 1828 lernte er in Dresden den romantischen Schriftsteller Ludwig Tieck kennen, mit dem er ein Leben lang eine Freundschaft pflegte. B;low trug als Herausgeber von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Novalis, Heinrich von Kleist und anderen wesentlich zur Fr;hgeschichte der Germanistik bei. Karl Eduard war auch ein engagierter Bef;rworter der M;rzrevolution 1848. In seiner Heimatstadt Eilenburg ist die Von-B;low-Stra;e nach ihm benannt.


35. Es war der absolute Hammer, als Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen eigenh;ndig an die T;r der Schlosskirche in Wittenberg nagelte..."
Albrecht D;rer


Der absolute Hammer ...

Die Redewendung wird mit zweierlei Bedeutung verwendet: zum einen f;r
etwas/ jemanden, der sensationell, unglaublich, eine ;berraschung ist. Zum anderen steht die Wendung f;r etwas, das ein Skandal, ein schwerer Schlag, schlimm, unerh;rt ist.
Der Hammer als Schlaginstrument macht ihn zum geeigneten Sinnbild f;r besondere und eindrucksvolle Vorg;nge. Die Redewendung ist seit den 1960er Jahren gel;ufig.



Martin Luthers 95 Thesen ...

In schwere Bronze gegossen sind die 95 Thesen von Martin Luther heutzutage am Portal der Wittenberger Schlosskirche zu besichtigen. Ob der gro;e  Kirchenreformator sie damals, am 31. Oktober 1517, als Flugschriften dort angeschlagen hat, ist allerdings nicht gesichert. Gesichert ist, dass sich Luther in seinem, f;r die damalige Zeit revolution;ren und zun;chst auf lateinisch verfassten Dokument gegen die von Rom aus herrschende katholische Papstkirche wendet und damit das Zeitalter der Reformation einl;utet. In seinen Thesen erhebt Luther zun;chst Einspruch gegen die kirchlich gesch;rte Angst vor dem Fegefeuer. Ab These 21 bildet der Ablasshandel den Schwerpunkt seiner Ausf;hrungen. Luther bezeichnet den Ablass als "gutes Gesch;ft" und spricht ihm aber jegliche Wirkungskraft ab, "auch die geringste l;;liche S;nde wegzunehmen". In These 81 k;ndigt  Luther "spitzfindige Fragen der Laien“ an, die sich als rhetorische Fragen erweisen, beispielsweise These 86: "Warum baut der Papst, der heute reicher ist als der reichste Crassus, nicht wenigstens die eine Kirche St. Peter lieber von seinem eigenen Geld als dem der armen Gl;ubigen?"


Albrecht D;rer ...
(1471 - 1528)

1518 h;tte der weltber;hmte deutsche Renaissance-Maler Albrecht D;rer wom;glich dem von ihm hoch verehrten Martin Luther auf der Hin- oder R;ckreise zum Augsburger Reichstag begegnen k;nnen, wo der Reformator sich vor dem Kardinal-Legaten Cajetan f;r seine 95 Thesen verantworten musste. Verb;rgt ist eine solche Begegnung  D;rer/Luther jedoch nicht. Auf der R;ckreise kam der Reformator im Hause Willibald Pirckheimers am Hauptmarkt unter. Der hochgelehrte Patrizier pflegte eine enge Freundschaft mit Albrecht D;rer, daher k;nnte es dort durchaus zu einem fl;chtigen Treffen mit Martin Luther gekommen sein. Schon Anfang 1518 hatte D;rer nachweislich mindestens eine Druckgraphik als Geschenk an Luther ;bersandt. Der Reformator best;tigt in einem Brief an D;rers Freund Christoph Scheurl, dass er sowohl dessen Briefe empfangen hat als auch "ein Geschenk des ausgezeichneten Mannes Albrecht D;rer". In einem Schreiben an den kurs;chsischen Hofkaplan Georg Spalatin taucht D;rers inniger Wunsch nach einem Treffen mit Luther auf: "Und hilft mir Gott, dass ich zu Dr. Martin Luther komme, so will ich ihn sorgf;ltig portraitieren und in Kupfer stechen zu einem langen Andenken an den christlichen Mann, der mir aus gro;en ;ngsten geholfen hat."









36. Nur Diogenes schaffte es, auf den Hund zu kommen und sich dabei pudelwohl zu f;hlen ... "
Sokrates



Diogenes...

;ber den historischen Diogenes sind kaum gesicherte Daten erhalten.  Doch bereits zu Lebzeiten rankten sich zahlreiche Legenden um den antiken Denker. Man geht davon aus, dass er gegen Ende des 5. Jahrhunderts vor Christus lebte und zwar in der heutigen T;rkei, in Sinope am Schwarzen Meer. Diogenes wurde vor allem durch sein Leben in der Tonne allgemein bekannt. Er galt als "Kyniker", weil er wie ein Hund ;ber die Foren und M;rkte streunte, sich auch wie ein Hund benahm. Der Name Kyniker stammt vom griechischen Wort kynikos ab, was so viel hei;t wie h;ndisch. Der Kynismus war eine Str;mung der antiken Philosophie mit Schwerpunkten auf ethischem Skeptizismus und Bed;rfnislosigkeit. Eine der ber;hmtesten Legenden ;ber Diogenes besagt, dass er Alexander dem Gro;en in Korinth - f;r jene antiken Zeiten h;chst despektierlich begegnete.  Laut Legende hatten die Griechen beschlossen, mit Alexander einen Kriegszug gegen die Perser zu unternehmen, wobei Alexander auch zum Oberfeldherrn ernannt worden war. Da ihm bei dieser Gelegenheit viele Staatsm;nner und Philosophen die Aufwartung machten und Gl;ck w;nschten, dachte der Gro;e, dass auch Diogenes ein Gleiches tun w;rde. Aber dieser blieb ungest;rt in seiner Ruhe auf seinem  Platz in der Sonne sitzen, ohne sich im Geringsten um Alexander zu k;mmern; daher begab der sich zu Diogenes, gr;;te ihn freundlich und fragte, womit er ihm dienen k;nnte. 'Geh mir nur', versetzte jener, 'ein wenig aus der Sonne!' Davon soll Alexander so sehr beeindruckt gewesen sein, dass er ausrief "Wahrlich, w;re ich nicht Alexander, ich m;chte wohl Diogenes sein."



Auf den Hund kommen ...

Wird in zweierlei Sinn verwendet - zum einen kann es bedeuten 'in schlimme (;u;ere oder gesundheitliche) Umst;nde geraten. Zum anderen wird die Redensart  scherzhaft auch im positiven Sinne f;r Hundefreunde benutzt.
F;r den Ursprung der Redensart gibt es verschiedene Deutungen: In der Bergmannssprache wird der F;rderwagen, mit dem das Erz oder die Kohle abtransportiert wird, auch Hunt genannt. Der Hunt ist ein Kasten aus Stahl oder fr;her Holz auf R;dern. Wer nicht mehr kr;ftig genug war, als Hauer zu arbeiten, wurde zum Wagenschieben (Huntsto;en) degradiert, was deutlich geringeren Lohn bedeutete.
Eine andere Deutung bezieht sich auf die Kriegskasse, die zur Bezahlung der S;ldner w;hrend der Kriegshandlungen mitgef;hrt wurde. Im unteren Teil befand sich ein Holzk;stchen (der Hund), in dem die „Notreserve“ aufbewahrt wurde. Wenn man also „auf den Hund kam“, war die Kriegskasse fast leer.



Sich pudelwohl f;hlen...

Wer sich pudelwohl f;hlt, der f;hlt sich richtig wohl. Was genau der Pudel mit dieser Redewendung zu tun hat? Der Pudelhund liebt das Wasser und wurde fr;her besonders in der Wasserjagd eingesetzt. Er hat seinen Namen vom "pudeln", was umgangssprachlich so viel bedeutet wie "im Wasser plantschen".


Sokrates ...
(469 – 399 v. Chr.)

Der geb;rtige Athener war ein f;r das abendl;ndische Denken grundlegender griechischer Philosoph, entwickelte die philosophische Methode eines strukturierten Dialogs, der dazu dienen soll  Menschenkenntnis und Weltverst;ndnis zu erlangen  ethische Grunds;tze zu verinnerlichen. Zu seinem Nachruhm trug wesentlich bei, dass er zwar die Begr;ndung des gegen ihn verh;ngten Todesurteils nicht akzeptierte (angeblich verderblicher Einfluss auf die Jugend sowie Missachtung der G;tter), jedoch aus Respekt vor den Gesetzen darauf verzichtete, sich der Vollstreckung durch Flucht zu entziehen. Bis zur Hinrichtung durch den Schierlingsbecher besch;ftigten ihn und die zu Besuch im Gef;ngnis weilenden Freunde und Sch;ler philosophische Fragen. Die meisten bedeutenden Philosophenschulen der Antike beriefen sich auf Sokrates. Michel de Montaigne nannte ihn im 16. Jahrhundert den "Meister aller Meister". Heute gilt Sokrates als Begr;nder der Philosophie – und war f;r viele Athener doch nur ein wunderlicher Streuner. "Philo-soph" nannte er sich selbst, zu deutsch: Freund der Weisheit.









37. Der deutsche Terrorismus ist auf Karl Ludwig Sand gebaut ... "
Ulrike Meinhof



Auf Sand gebaut ...

Die Redewendung wird benutzt, um auszudr;cken, dass man auf etwas vertraut hat, das ungewiss, zweifelhaft ist und folglich scheitern wird. Als Ursprung dieser Wendung gilt ein Gleichnis aus dem Neuen Testament der Bibel. Dort hei;t es "Wer aber meine Worte h;rt und nicht danach handelt, ist wie ein unvern;nftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute."



Karl Ludwig Sand ...
(1795 – 1820)

Karl Ludwig Sand, auch Carl Ludwig Sand war ein radikaler deutscher Burschenschafter und der M;rder von August von Kotzebue, einem deutschen Dramatiker, Librettisten, Schriftsteller und Publizisten, der ;ber 240 St;cke schrieb, die auf allen B;hnen Europas gespielt wurden. Neben August Wilhelm Iffland war Kotzebue der meistgespielte Autor seiner Zeit. Als sp;taufkl;rerischer Denker war Kotzebue f;r eine aufgekl;rte Restauration und kritisierte die deutsche Nationalbewegung polemisch. So wurde er zum Hassobjekt der nationalliberal gesinnten Studenten. Die Ermordung Kotzebues hatte Sand schon am 5. Mai 1818 in seinem Tagebuch erwogen. Er nannte ihn einen „Landesverr;ther“ und einen „Verf;hrer der Jugend“, begriff ihn als Feind der Burschenschaft und ihres Ringens um Deutschlands Einigung und Freiheit. Am Vormittag des 23. M;rz 1819 suchte Sand unter Verwendung eines Aliasnamens („Heinrichs aus Mitau“) von Kotzebue in dessen Mannheimer Wohnung auf. Zun;chst wurde Sand abgewiesen und gebeten, am Nachmittag wiederzukommen. Gegen f;nf Uhr erschien Sand ein zweites Mal. Nachdem nur wenige Worte gewechselt worden waren, zog Sand den verborgenen Dolch und stie; ihn Kotzebue mit den Worten „Hier, du Verr;ter des Vaterlandes!“ mehrfach in die Brust. An den Folgen dieser Verletzungen starb Kotzebue nach wenigen Minuten. Der vierj;hrige Sohn des Opfers, Alexander, wurde vom Kinderzimmer aus zuf;llig Zeuge des Mordes, was Sand aus der Fassung brachte. Statt zu fliehen, stie; er sich einen zweiten Dolch in die Brust, st;rzte zur Haust;r und ;bergab an der T;r einem Diener die mitgebrachte Schrift Todessto; dem August von Kotzebue, zu der er sich auch in seinem Prozess bekannte. Auf der Stra;e versetzte er sich einen weiteren Dolchsto; und verlor das Bewusstsein. Sein Selbstmordversuch scheiterte jedoch, er wurde wiederbelebt und ins Krankenhaus gebracht, wo er sich bald so weit erholte, dass er vernommen werden konnte. Der zweite Dolchsto; hatte jedoch eine tiefe Verletzung der Lunge verursacht; eine folgende Infektion verhinderte, dass sich die Wunde schloss. Unter anderem wohl deshalb genoss Sand w;hrend seiner ;ber einj;hrigen Untersuchungshaft im Zuchthaus Mannheim zahlreiche Privilegien: Er musste keine Ketten tragen, hatte eine ger;umige Zweifensterzelle, und den ;brigen Gefangenen wurde sogar befohlen, ihre Ketten w;hrend des Hofgangs festzuhalten, damit deren Klirren nicht die Ruhe des Kranken st;rte. Dieser gab sich auch gegen;ber den Aufsehern stets h;flich und machte keinerlei Schwierigkeiten. Seine Tat bereute er nicht. Kotzebue galt ihm als Verr;ter an der Idee des Sittlichen, Richtigen und Wahren, der den Tod verdient habe. Folglich erschien ihm selbst der politische Mord als eine sittliche und gerechtfertigte Tat. Sand stellte sie auf eine Stufe mit historischen Tyrannenmorden.



Ulrike Meinhof ...
(1934 – 1976)

Ulrike Marie Meinhof war eine deutsche Journalistin und radikale Linke, die sp;ter zur Linksterroristin wurde. In den 1950er Jahren engagierte sie sich in der Bewegung Kampf dem Atomtod, seit 1959 als Redakteurin der Zeitschrift konkret und ab 1965 in der Au;erparlamentarischen Opposition (APO). 1970 nahm sie an der Baader-Befreiung teil, gr;ndete die Rote Armee Fraktion (RAF) mit und verfasste deren ideologisches Konzept. Sie nahm 1972 an der Mai-Offensive der Rote Armee Fraktion teil, wurde im Juni 1972 festgenommen verbrachte den Rest ihres Lebens in Untersuchungshaft, weitgehend isoliert von Au;enkontakten. Im November 1974 wurde sie wegen Mordversuchs bei der Baader-Befreiung zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Ab 1975 war sie im Stammheim-Prozess mit den ;brigen RAF-F;hrungsmitgliedern des vierfachen Mordes und 54-fachen Mordversuchs angeklagt. Vor dem Prozessende wurde sie in ihrer Zelle in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim erh;ngt aufgefunden. Zwei Obduktionen schlossen Fremdeinwirkung aus. Bis heute werden jedoch immer wieder Zweifel an der Selbstmordtheorie laut.


38. Ich bin in Karlsbad baden gegangen ... "
Fjodor Dostojewski

Ba­den ge­hen …

Hier im Sinne von keinen Erfolg haben; scheitern..Zum Beispiel:
"Mit seinen hochfliegenden Pl;nen ist er ja ganz sch;n baden gegangen”. Synonyme zu “baden gehen”: keinen Erfolg haben, nicht von Erfolg begleitet/gekr;nt sein, scheitern, sein Ziel nicht erreichen.

***
Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881)

Zu den bekanntesten Werken.des weltber;hmten.russischen.Schriftstellers z;hlen “Schuld und S;hne", *Der Spieler”, *"Der Idiot” und “Die Br;der Karamasow". Reich wurde er nie durch seine Arbeit und das wenige Geld, das er hatte und noch mehr verspielte er – auch in Baden-Baden. Dostojewski weilte ab 1863 mehrere Male in Baden-Baden und in anderen deutschen Kurstaedten, wo er sich in den Spielbanken seiner Spielsucht hingab und seinen gesamten Besitz verspielte. Diese einschneidenden Erfahrungen verarbeitete er in seinem Roman “Der Spieler”.  Im Eckhaus in der Badener B;derstra;e 2 erinnert heute eine B;ste Dostojewskis von Gabriel Glikman aus dem Jahr 1994 an den gro;en Literaten. Das zweite Dostojewski-Denkmal befindet sich im hinteren Teil des Rotenbachtals. Dostojewski war einer von vielen Russen, die es in den Kurort zog.  Denn einst war die Spielbank von Baden-Baden ein Anziehungsort f;r wohlhabende und intellektuelle Russen. Es drehte sich alles um das Casino. Das war der einzige Grund. Baden-Baden hat Dostojewski  gar nicht besonders gefallen – und die Menschen, die hier waren, noch viel weniger. Das waren die Reichen, und zu denen hatte er ein gespaltenes Verh;ltnis. Dostojewski war ein Lebemann, aber beim Spielen wurde aus seiner Leidenschaft sehr schnell eine Sucht. Den Roman „Der Spieler" verfasste er innerhalb von drei Wochen. An welchen Ort das im Buch erw;hnte „Roulettenburg“ angelehnt ist, bleibt umstritten. Baden-Baden scheint es nicht zu sein. H;ufig wird es mit Bad Homburg und Wiesbaden, dessen Spielhallen Dostojewski ebenso besucht, in Verbindung gebracht. In jedem Fall war mit „Roulettenburg“ ein deutscher Ort gemeint, denn das Russische Reich hatte Gl;cksspiel im 19. Jahrhundert untersagt. Auch deshalb kamen Spieler und Spiels;chtige gern nach Deutschland. Geld hatte Dostojewski jedoch nur wenig, deshalb musste er andere um Unterst;tzung bitten. Im Schlusskapitel von „Der Spieler“ hei;t es treffend: „Mit welcher Gier blicke ich auf den Spieltisch, auf dem die Louisdors und Friedrichsdors und Taler umherliegen, und auf die kleinen Stapel von Goldst;cken, wenn sie unter der Kr;cke des Croupiers in H;ufchen auseinanderfallen, die wie feurige Glut schimmern, oder auf die eine halbe Elle langen Silberrollen, die um das Rad herumliegen. Schon wenn ich mich dem Spielsaal n;here und noch zwei Zimmer von ihm entfernt bin, bekomme ich fast Kr;mpfe, sobald ich das Klirren des hingeschuetteten Geldes h;re." Doch warum ausgerechnet Baden-Baden? Die ersten Russen kamen 1815 anl;sslich des Wiener Kongresses in die Stadt – sie lag halt auf dem Weg. Gener;le, F;rsten, Gutbetuchte, K;nstler: Das russische Publikum in Baden-Baden wirkte vielf;ltig, aber Dostojewski geh;rte nur am Rande dazu. Er fand Anstoss an nahezu jeder Gruppe und ;berwarf sich auch allzu gern mit anderen, etwa Literaturkollegen wie Iwan Turgenew. Auch von den Einheimischen hatte Dostojewski keine hohe Meinung, wie Aufzeichnungen von ihm und seiner zweiten Frau Anna Dostojewskaja belegen. Nach dem letzten Besuch in Baden-Baden zog das Ehepaar in die Schweiz weiter, anschlie;end nach Italien, sp;ter nach Dresden und nochmals zum Gl;cksspiel nach Wiesbaden. 1871 kehrte es in die russische Heimat zur;ck, wo die angeh;uften Schulden langsam abbezahlt wurden. Dostojewski soll noch in Deutschland dem Gl;cksspiel abgeschworen haben.


39. Wenn mir eine sch;ne Frau die kalte Schulter zeigt, kann ich aus dem Achselzucken nicht mehr herauskommen ... "
Johann Wolfgang Goethe

Die kalte Schulter zeigen...

Wollte ein Herr einer Dame seine Aufwartung machen und war diese damit einverstanden, drehte sie ihm die rechte Schulter zu und reichte ihm die Hand zum Handkuss. Fand sie an dem Verehrer keinen Gefallen, zog sie die linke Schulter nach vorn, zeigte ihm also die „kalte Schulter". Der Begriff stammt aus dem spanischen Hofzeremoniell: Fr;her trugen die Damen sehr breite R;cke und gingen dadurch erst einmal auf Distanz.

Achselzucken...

Das Achselzucken  ist eine Geste, bei der beide Schultern angehoben und nach unterschiedlich langer Verz;gerung wieder gesenkt werden. Manchmal wird diese Geste von der betreffenden Person auch mehrfach in kurzen Abst;nden wiederholt, um ihre Wirkung zu verst;rken. Das Achselzucken gilt als Ausdruck von Ratlosigkeit, Gleichg;ltigkeit oder beidem und wird in der Regel auch von entsprechender Mimik begleitet.


Johann Wolfgang Goethe...
(1749 -1832)

Der deutsche Dichter, Politiker und Naturforscher gilt als einer der bedeutendsten Sch;pfer deutschsprachiger Dichtung und als gro;er, meist erfolgreicher Verehrer des weiblichen Geschlechts. Ihm werden zahlreiche Liebschaften und Lieben nachgesagt und die wohl wichtigsten sind auch dokumentiert, wie die  zu K;tchen Sch;nkopf, Friederike Brion, Charlotte Buff, Lili Sch;nemann, Charlotte von Stein, Marianne von Willemer, Ulrike Levetzow und Christiane Vulpius. Letztere  war die Gef;hrtin, die er schlie;lich ehelichte, nachdem sie sich mutig vor ihn gestellt hatte, als ihm Gefahr von napoleonischen Soldaten drohte. Einen Korb bekam Goethe, der bis dato kaum Ablehnung Gewohnte, am Ende von Ulrike von Levetzow. Der 72-J;hrige hatte laut historischer Quellen 1823 erfolglos um die Hand der damals 19-J;hrigen geworben, die als letzte Liebe des Dichterf;rsten gilt.











40. Aus Bruderliebe wird schnell Bruderkrieg, sobald der Streit um die Erstgeburt entflammt ...“
Kain



Bruderliebe ...

So wird die  Zuneigung m;nnlicher Geschwister zueinander, aber auch Liebe in Bezug  auf N;chstenliebe bzw. geistliche Liebe bezeichnet. Br;derliche Liebe (G;te) kommt vom griechischen Wort Philadelphis, w;rtlich Liebe der Br;der. “Philia” (altgriechisch ;;;;; phil;a) ist in der antiken griechischen Literatur und Philosophie eine Art der Liebe, bei der die freundschaftliche Beziehung zwischen den Liebenden im Vordergrund steht.



Bruderkrieg ...

Der Begriff steht f;r den Krieg zwischen den Angeh;rigen eines Volkes oder zweier nahestehender V;lker, wie aktuell  zwischen  Ukraine und Russland  sowie Krieg zwischen mindestens zwei S;hnen.



Streit um die Erstgeburt ...

In biblischer Zeit stand erstgeborenen m;nnlichen Nachkommen mit dem sogenannten Erstgeburtsrecht ein besonderer Anteil am Erbe zu. Dieser bestand etwa im Doppelten des Erbanspruchs anderer m;nnlicher Kinder: Ein Erstgeborener erbt also bei zwei S;hnen zwei Drittel (5.Mose 21,15-17). Solches  Erbrecht f;hrte laut ;berlieferung immer wieder zu Rivalit;ten.  Die Bibel erz;hlt in diesem Zusammenhang von der Rivalit;t der Zwillinge Jakob und Esau, die schon im Mutterleib miteinander gek;mpft haben sollen. Als die beiden Kinder heranwachsen, hat Vater Isaak den ;lteren Esau lieber; Mutter Rebekka hingegen favorisiert Jakob als Lieblingssohn (1.Mose 25,28). Esau stand in dieser Konstellation juristisch der Gro;teil des Verm;gens zu. Damit war auch geregelt, dass Esau einmal die ganze Sippe ;bernimmt und ihr Oberhaupt – ihr Chef – sein w;rde. Esau hielt jedoch so wenig auf sein Erstgeburtsrecht, dass er es Jakob f;r ein einziges Linsengericht ;berlie;. Die Folgen werden im Laufe der Geschichte deutlich: Jakob ging im Streit aus seiner Familie.


Kain ...

Gem;; dem biblischen 1. Buch Mose und Koran ist Kain der erste Sohn von Adam und Eva, den ersten Menschen, die Gott auf der Erde erschaffen hat. In der biblischen Darstellung erschlug Kain seinen j;ngeren Bruder Abel. Die Legende besagt, dass Kain, der Ackerbauer, neidisch auf seinen Bruder Abel, den Hirten, war, weil Gott dessen Opfer vorzog.  In der Folge erschlug Kain schlie;lich seinen Bruder. Womit er laut Bibel zum ersten M;rder wurde. F;r seine Tat von Gott versto;en wurde ihm jedoch als Zeichen f;r den weiteren Schutz durch Gott das sogenannte Kainsmal eingebrannt.




 




41. Ein echter Kaffeesachse l;sst sich keinen Bl;mchenkaffee einschenken ... "
Gebr;der Grimm


Kaffeesachse ...

ist eine ironische Bezeichnung f;r Bewohner Sachsens in Anspielung auf ihre angebliche besondere Liebe zum Kaffee. Die Herkunft des Wortes Kaffeesachse wird auf die Kursachsen zur;ckgef;hrt. Diese sorgten im 18./19. Jahrhundert daf;r, dass neben Tee und Schokolade vor allem Kaffee popul;r wurde. Der Begriff wird im Deutschen W;rterbuch der Br;der Grimm erw;hnt.


einschenken ...

Das Wort steht f;r etwas aus einer Flasche oder Kanne Fl;ssigkeit in ein Glas, eine Tasse gie;en. Beispiel: "Sie schenkte dem Gast eine Tasse Kaffee ein."


Bl;mchenkaffee

Scherzhaft gemeinter umgangssprachlicher Ausdruck f;r einen d;nn gebr;hten Bohnenkaffee oder Ersatzkaffee. Die ;bliche Deutung f;hrt das Wort auf Kaffee zur;ck, der so schwach ist, dass man durch den Kaffee hindurch das Bl;mchen auf dem Grund der Tasse sehen kann. Besonders im obers;chsischen Raum findet sich daf;r Anlass im Dekor  "Gestreute Bl;mchen" der Mei;ener Porzellanmanufaktur; ein Motiv, das um 1815 entstand und besonders in der Biedermeierzeit beliebt war.


Br;der Grimm ...

So nannten sich die Sprachwissenschaftler und Volkskundler Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) bei gemeinsamen Ver;ffentlichungen, wie ihren weltber;hmten "Kinder- und Hausm;rchen" und dem von ihnen  begonnenen "Deutschen W;rterbuch". Gelegentlich erscheint auch die Bezeichnung „Gebr;der Grimm“ etwa in Kinderb;chern. Die Br;der Grimm gelten als Mitbegr;nder der Germanistik, der Wissenschaft, die die deutsche Sprache und deutschsprachige Literatur in ihren historischen und gegenw;rtigen Formen erforscht, dokumentiert und vermittelt.





41. Ich lasse mich lieber aufh;ngen, als f;r die Nazis als kulturelles Aush;ngeschild zu dienen ... "
Marlene Dietrich


Jemanden aufh;ngen…

Die Wendung steht f;r jemanden durch H;ngen, etwa an einem Strang am Galgen, umzubringen, zu t;ten. Das Erh;ngen ist eine der h;ufigsten Methoden des Suizids und zugleich eine der ;ltesten Hinrichtungsarten, es findet Verwendung bei Mord und kommt manchmal versehentlich bei bestimmten Praktiken vor, etwa im Rahmen eines autoerotischen Unfalls.


Aush;ngeschild …

Der Begriff ist zum einen  gebr;uchlich f;r ein unmittelbar vor einem Gesch;ft stehendes Schild, das Werbung f;r genau diesen Laden macht.  Zum anderen  wird das "Aush;ngeschild" im ;bertragenen Sinne  benutzt, um einen Mensch oder ein Objekt zu bezeichnen, welches vorbildlich f;r eine ;bergeordnete Gruppe stehen soll.


Marlene Dietrich…
(1901 – 1992)

Mit  b;rgerlichem Namen hie; die deutsch-amerikanische Schauspielerin und S;ngerin Marie Magdalene Sieber, geborene Dietrich. Sie gilt bis heute als Hollywood- und Stilikone und ist eine der wenigen deutschsprachigen K;nstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die international Ruhm erlangten. Das American Film Institute w;hlte sie 1999 unter die 25 gr;;ten weiblichen Leinwandlegenden aller Zeiten.  Die Diva von Weltrang, f;r die insbesondere ihre langen Beine, ihre rauchig-erotische Stimme charakteristisch waren, zeigte auch im Wortsinne Charakter:  Bereits im Fr;hjahr 1933 traf sie die Entscheidung, sich auf keine Zusammenarbeit mit den Nazis einzulassen und mied in der Folge ihre alte Heimat. Im Jahr 1936 lehnte sie ein Angebot von Hitlers Propagandaminister Goebbels ab, der ihr hohe Gagen und freie Wahl bei Drehbuch und Mitarbeitern f;r in Deutschland gedrehte Filme zusicherte. Stattdessen unterst;tzte sie deutsche Emigranten und wurde 1939 US-amerikanische Staatsb;rgerin. Ab 1942 warb sie Kriegsanleihen f;r die USA ein. Als sie 1944 in Europa als Truppenbetreuerin direkt hinter der Front vor amerikanischen Soldaten auftrat, h;tte eine Gefangennahme durch die Deutschen f;r sie schlimme Folgen haben k;nnen. In den Filmen "Eine Ausw;rtige Aff;re" und "Das Urteil von N;rnberg" spielte sie nach Kriegsende deutsche Frauen, die das nationalsozialistische System getragen hatten und an dieser Haltung festhielten. Entgegen ihrer eigenen Biografie, im Perspektivenwechsel, fordern diese Figuren filmisch zu einer Auseinandersetzung damit heraus, wie der Nationalsozialismus m;glich wurde. Ihre entschiedene Ablehnung der Nazis und Neonazis nahm man ihr noch im Deutschland der 1960er Jahre ;bel, insbesondere w;hrend ihrer Tournee 1960 wurde sie als "Landesverr;terin" diffamiert. Bis in die 1980er Jahre wurde Marlene Dietrich von Alt- und Neonazis bedroht.










42. Kann man tiefer sinken, als in des F;hrers Gunst st;ndig h;her zu steigen, Herr Karajan? ..."
Wilhelm Furtw;ngler


in jemandes Gunst stehen …

Bedeutung: von jemandem gemocht / bevorzugt behandelt werden; eine positive Meinung ;ber jemanden haben; bei jemandem beliebt sein.
In der Antike glaubte man, dass ein Sieg bei den Wettk;mpfen in Olympia der Gunst der G;tter zuzuschreiben war, und dass der Sieger in deren Gunst stand
Die Zwerge hatten einen eigenen Gott, den sie an einem f;r ihn geschaffenen Altar verehrten. Wie die Zwerge war dieser Gott eifers;chtig und gierig. Wer in seiner Gunst stehen will, muss ihm regelm;;ig Opfer bringen.



Herbert von Karajan …

Herbert von Karajan (1908-1989), geboren als Heribert Adolf Ernst Ritter von Karajan, war ein ;sterreichischer Dirigent. Als solcher z;hlt er zu den bekanntesten und bedeutendsten des 20. Jahrhunderts. Karajan arbeitete mit vielen angesehenen Sinfonieorchestern, wirkte an bedeutenden Opernh;usern und ver;ffentlichte zahlreiche Einspielungen klassischer Musik. Karajan trat der NSDAP in Salzburg am 8. April 1933 bei. Er selbst verbreitete hingegen die unzutreffende Legende, er sei erst 1935 in Aachen auf Verlangen des Kreisleiters in die NSDAP eingetreten, um Generalmusikdirektor werden zu k;nnen. Oliver Rathkolb widerspricht zudem der verbreiteten Einsch;tzung, dass Karajan nur aus Karrieregr;nden der NSDAP beigetreten sei. So polemisierte Karajan 1934 in einem Brief an seine Eltern gegen die Wiener Volksoper, wo er nicht dirigieren wolle, da es sich um ein Vorstadttheater ohne Namen handle, „au;erdem wird das gesamte Pal;stina dort gesammelt sein“. W;hrend seiner Aachener Zeit trat Karajan auch bald bei Veranstaltungen der Nationalsozialisten auf. So dirigierte er am 20. April 1935 eine Tannh;user-Vorstellung anl;sslich „F;hrers Geburtstag" und am 30. April einen KdF-Opernabend (Fidelio). Am 29. Juni 1935 leitete er in einem Konzert zum Kreisparteitag der NSDAP die Auff;hrung der Propagandawerke Festlicher Hymnus von Otto Siegl, Unsere Seele von Bruno St;rmer sowie Flamme empor und Feier der neuen Front (nach Texten von Baldur von Schirach) von Richard Trunk. Am 8. April 1938 leitete Karajan als Gast erstmals das Orchester, das er in seinem Leben sp;ter noch mehr als 1500 Mal dirigieren sollte: die Berliner Philharmoniker. Weithin bekannt wurde Karajan, nachdem er am 30. September 1938 in der Berliner Staatsoper mit Ludwig van Beethovens Fidelio deb;tiert und am 21. Oktober Richard Wagners Tristan und Isolde dirigiert hatte. Nach der Tristan-Auff;hrung pr;gte der Kritiker der B.Z. am Mittag, Edwin van der Nuell, am 22. Oktober 1938 das Schlagwort vom „Wunder Karajan“. Urheber der Kritik soll aber nicht von der N;ll gewesen sein, sondern Generalintendant Heinz Tietjen, der Karajans Karriere auf Kosten Wilhelm Furtw;nglers f;rdern wollte. Ein erster Vertrag mit der Deutschen Grammophon Gesellschaft wurde geschlossen. In der Folge wurde er Dirigent der Staatskapelle Berlin. Am 20. April 1939 verlieh ihm Reichskanzler Adolf Hitler den Titel Staatskapellmeister. Am 19. und 20. April 1944 leitete Karajan aus Anlass von Hitlers Geburtstag das Orchester von Radio Paris. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde er im August 1944 in die von Hitler genehmigte Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Dirigenten aufgenommen, was ihn vor einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront, bewahrte. Im selben Jahr begann Karajan eine Anstellung beim Reichs-Bruckner-Orchester in Linz. Am 23. Juli 1944 dirigierte er in dieser Eigenschaft die 8. Sinfonie von Bruckner. Noch im Dezember 1944 sollte das Orchester zu „Ehren des F;hrers" zum besten Orchester des Deutschen Reichs gemacht werden, bevor das Kriegsende dieser Vorstellung ein Ende setzte.


Wilhelm Furtw;ngler …

Gustav Heinrich Ernst Martin Wilhelm Furtw;ngler (1886-1954) war ein deutscher Dirigent und Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Die Nationalsozialisten hofierten Furtwaengler wegen seiner internationalen Reputation als kulturelles Aush;ngeschild. F;r 1933 ist nachgewiesen, dass er sich f;r einige Juden (wie seinen Konzertmeister Szymon Goldberg) einsetzte. Der Ministerialdirektor im Kultusministerium, Georg Gerullis, hielt am 20. Juli 1933 in einem Dienstschreiben an Reichskulturverwalter Hans Hinkel diesbez;glich ver;rgert fest: „K;nnen Sie mir einen Juden nennen, f;r den Furtwaengler nicht eintritt?“ Im Vorfeld eines gemeinsamen Konzerts mit den Berliner Philharmonikern im April 1933 in Mannheim kam es zu Protesten gegen die Mitwirkung j;discher Musiker. Furtwaengler sagte das Konzert daraufhin kurzerhand ab und k;ndigte an, in dieser Stadt nicht mehr zu gastieren, solange „bei Ihnen solche Gesinnung herrscht“. In einem offenen Brief an Joseph Goebbels kritisierte Furtwaengler am 11. April 1933 die Diskriminierung juedischer Musiker: „Nur einen Trennungsstrich erkenne ich letzten Endes an: den zwischen guter und schlechter Kunst.“ Wohl habe der Kampf Berechtigung gegen jene, die „wurzellos und destruktiv, durch Kitsch und trockene K;nnerschaft" zu wirken suchten. Wenn sich dieser Kampf jedoch gegen wirkliche K;nstler richte, so sei das nicht im Interesse des Kulturlebens. Es m;sse klar ausgesprochen werden, dass M;nner wie Walter, Klemperer und Reinhardt auch in Zukunft mit ihrer Kunst in Deutschland zu Wort kommen m;ssten. Der Reichsminister f;r Volksaufkl;rung und Propaganda antwortete umgehend: „Lediglich eine Kunst, die aus dem vollen Volkstum selbst sch;pft, kann am Ende gut sein und dem Volke, f;r das sie geschaffen wird, etwas bedeuten […] "Gut muss die Kunst sein; dar;ber hinaus aber auch verantwortungsbewusst, gekonnt, volksnahe und k;mpferisch." Der Briefwechsel zwischen Furtw;ngler und Goebbels erschien im Berliner Tageblatt am 11. und 12. April 1933; liberal und sozialdemokratisch gepr;gte Bl;tter des Auslands (Neue Freie Presse, Prager Tagblatt) dr;ckten den Protest auf der Titelseite. Letztlich konnte Furtwaengler erreichen, dass der „Arierparagraph“ auf die Berliner Philharmoniker zun;chst nicht angewandt wurde. Er lud auch j;dische Solisten ein (die dann allerdings absagten). Im Juni 1933 wurde er von G;ring zum Ersten Kapellmeister, im Januar 1934 zum Direktor der Berliner Staatsoper ernannt. Nebenbei gastierte er am Deutschen Opernhaus Berlin-Charlottenburg. Im Juni 1933 wurde er von G;ring zum Ersten Kapellmeister, im Januar 1934 zum Direktor der Berliner Staatsoper ernannt. Nebenbei gastierte er am Deutschen Opernhaus Berlin-Charlottenburg. Im Juli 1933 ernannte G;ring ihn zum Preu;ischen Staatsrat. Furtw;ngler kam den neuen Machthabern im Herbst 1933 insoweit entgegen, als er sich dazu bereit fand, sich zum Vize Pr;sidenten der Reichsmusikkammer ernennen zu lassen, die Goebbels’ Reichsministerium f;r Volksaufkl;rung und Propaganda unterstand. Furtw;ngler war, laut seinen Einlassungen nach 1945, dem NS-Regime gegen;ber jedoch ablehnend eingestellt. Er habe sich von dieser Position erhofft, im Sinne einer taktischen Zusammenarbeit auf das kulturpolitische Geschehen Einfluss nehmen und damit das Schlimmste verhindern, „die Kunst von allem ‚Niederen‘ freihalten“ zu k;nnen. Einer anderen Einsch;tzung zufolge habe er zusammen mit Richard Strauss, dem Pr;sidenten der Reichsmusikkammer, den Ausschluss der meisten Juden und sogenannter „Kulturbolschewisten“ aus der Kammer bewirkt, was einem Berufs- und Auff;hrungsverbot gleichkam. Gleichwohl f;hrte er im Februar 1934 drei St;cke aus dem „Sommernachtstraum“ des bereits ge;chteten Mendelssohn auf und ehrte diesen somit demonstrativ zu dessen 125. Geburtstag. Am 11. und 12. M;rz desselben Jahres dirigierte er die Urauff;hrung der Sinfonie „Mathis der Maler“ des sp;ter als „entartet“ verp;nten Komponisten Paul Hindemith. Obwohl diese Sinfonie ein ;berw;ltigender Publikumserfolg war und weitere Auff;hrungen und Rundfunksendungen erlebte, genehmigte Hitler im Herbst nicht die geplante Auff;hrung der gleichnamigen Oper. Furtwaengler, der durch seine Unterschrift unter den Aufruf der Kulturschaffenden vom 19. August 1934 ;ffentlich bekundet hatte, dass er zu des F;hrers Gefolgschaft geh;rte, drohte daraufhin mit R;cktritt und setzte sich in einem aufsehenerregenden Zeitungsbeitrag f;r Hindemith ein. Da das erhoffte Einlenken der NS-F;hrung ausblieb und sie ihn vor die Alternative R;cktritt oder Entlassung stellte, sah er sich am 4. Dezember 1934 gen;tigt, seine ;mter als Staatsoperndirektor, Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters und Vizepr;sident der Reichsmusikkammer aufzugeben. Daraufhin wurde ihm der Pass abgenommen, damit er keine Angebote aus dem Ausland annehmen konnte. Am 28. Februar 1935 lie; er sich allerdings von Goebbels empfangen und erkl;rte, es habe ihm v;llig fern gelegen, mit dem Hindemith-Artikel „in die Leitung der Reichskunst Politik einzugreifen“; diese werde „auch nach seiner Auffassung selbstverst;ndlich allein vom F;hrer und Reichskanzler und dem von ihm beauftragten Fachminister bestimmt“. So konnte er – nach weiteren Gespr;chen mit Rosenberg und Hitler – seine ;ffentliche T;tigkeit im April 1935 wieder aufnehmen, allerdings nur beim Berliner Philharmonischen Orchester, weil f;r die Staatsoper bereits Clemens Krauss vorgesehen war. Er dirigierte 1935 und 1938 am Vorabend der Reichsparteitage in N;rnberg, war 1936, 1937 und 1943 Hauptdirigent der propagandistisch genutzten Bayreuther Festspiele und repr;sentierte Deutschland 1937 bei der Pariser Weltausstellung. Er lie; sich 1935 in Goebbels’ Reichskultursenator berufen und unterst;tzte Wahlaufrufe zur Reichstagswahl 1936 und zur Volksabstimmung ;ber den „Anschluss“ ;sterreichs. Im Juni 1939 wurde er mit der Leitung der Wiener Philharmoniker betraut und im Dezember desselben Jahres von Gauleiter Josef B;rckel zum Bevollm;chtigten f;r das gesamte Musikwesen der Stadt Wien ernannt. Neben Konzerten zu Hitlers Geburtstag und Weihnachtsempfang, f;r Goebbels’ Propagandaministerium und f;r die Hitlerjugend dirigierte er in Prag im November 1940 ein Konzert zur Er;ffnung des „Deutschen Theaters“ und erneut im M;rz 1944 zum f;nften Jahrestag des Protektorats B;hmen und M;hren. 1936 bot sich Furtw;ngler die Gelegenheit, Deutschland zu verlassen und als Nachfolger Toscaninis ohne anderweitiges festes Engagement die New Yorker Philharmoniker zu ;bernehmen. Doch er zog es vor, mit G;ring einen Vertrag abzuschlie;en, wonach er in der Spielzeit 1936/1937 mindestens zehn Gastdirigent an der Berliner Staatsoper geben sollte. Das f;hrte zu Missverst;ndnissen und zur Absage an New York. Ab 1944 wohnte er mit Billigung des NS-Regimes ;berwiegend in Luzern (Schweiz), drei Monate vor der Besetzung Berlins durch sowjetische Truppen floh er endg;ltig dorthin. Von der Teilnahme am Kriegseinsatz wurde er verschont, da er nicht nur auf der Gottbegnadeten-Liste, sondern auch auf der Sonderliste der drei wichtigsten Musiker der Gottbegnadeten-Liste stand. Furtw;nglers Verhalten w;hrend der Zeit des Nationalsozialismus wird unterschiedlich beurteilt. W;hrend Fred K. Prieberg und Herbert Haffner ihn als rein k;nstlerisch Interessierten eher zu entlasten suchen, stellt ihn unter anderem Eberhard Straub als ausgepr;gten Opportunisten dar.








43. Unruhestifter kennen keinen Ruhestand ... "
Andreas Baader


Unruhestifter …

Eine andere Bezeichnung f;r Krawallmacher, Chaot, Teilnehmer eines Aufruhrs oder einer Revolte. Sinnverwandte W;rter sind auch Agitator, Aufwiegler, Demagoge, Hetzer. Der Begriff “Stifter”  steht hier f;r jemanden, der Unruhe bewirken und so einen bestimmten Zustand herstellen will.


Ruhestand …

Der Begriff bezeichnet im Deutschen seit dem 19. Jahrhundert den Lebensabschnitt nach dem Ausscheiden aus dem beruflichen Leben. In fr;heren Zeiten stand das Wort Ruhestand auch f;r Zeit der Ruhe und des Friedens, f;r Waffenstillstand’ (16. Jh.) und ‘inneres Gleichgewicht’ (17. Jh.).



Andreas Baader …
(1943 – 1977)

Der deutsche Terrorist gilt als Mitbegr;nder, Strippenzieher und eines der f;hrenden Mitglieder der ersten Generation der deutschen linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF). Baaders Befreiung aus der Haft, zu der er wegen seiner Teilnahme an den Kaufhaus-Brandstiftungen am 2. April 1968 in Frankfurt am Main verurteilt war, durch seine Mitstreiterin Ulrike Meinhof und andere am 14. Mai 1970 in Berlin gilt als Geburtsstunde der RAF.


44.



45. Mit der "Weltseele zu Pferde" hat Hegel versucht, uns etwas vom Pferd zu erz;hlen ... "
Zar Alexander I


Georg Wilhelm Friedrich Hegel ...

Der weltber;hmte deutsche Philosoph hielt 1805/1806  in Jena seine Vorlesungen zur Realphilosophie. Im Oktober 1806 hatte er gerade die letzten Seiten seiner "Ph;nomenologie des Geistes" niedergeschrieben, als die Vorboten der Schlachten von Jena und Auerstedt aufzogen. In einem Brief an den mit ihm befreundeten Friedrich Immanuel Niethammer schrieb Hegel am 13. Oktober 1806: "Den Kaiser – diese Weltseele – sah ich durch die Stadt zum Rekognizieren hinausreiten; – es ist in der Tat eine wunderbare Empfindung, ein solches Individuum zu sehen, das hier auf einen Punkt konzentriert, auf einem Pferde sitzend, ;ber die Welt ;bergreift und sie beherrscht." Hegel hatte kurz zuvor den Einzug Napoleons in die Stadt erlebt und war als Anh;nger der Franz;sischen Revolution begeistert, die "Weltseele zu Pferde" – sp;ter oft ver;ndert in "Weltgeist zu Pferde" – gesehen zu haben. In Napoleon sah Hegel die Weltseele, respektive den Weltgeist, exemplarisch verk;rpert. Die Idee des Weltgeistes wurde als metaphysisches Prinzip zum Zentralbegriff der spekulativen Philosophie Hegels: F;r ihn war die gesamte historische Wirklichkeit, die Totalit;t, der Prozess des Weltgeistes. Dadurch realisiere sich der "Endzweck" der Weltgeschichte, und zwar die "Vernunft in der Geschichte". Mit dieser These kn;pfte er an die von Friedrich Schelling erstmals publizierte Weltgeisttheorie an. Infolge der Besetzung Jenas durch franz;sische Truppen war Hegel gezwungen, die Stadt zu verlassen, nachdem sich franz;sische Offiziere und Soldaten in seinem Haus einquartiert hatten und ihm seine finanziellen Mittel ausgingen. Er wechselte nach Bamberg und wurde dort Redakteur der "Bamberger Zeitung". Marx und Engels kn;pften eher kryptisch an die hegelsche Bestimmung des Weltgeistes an. In der Deutschen Ideologie wenden sie den Begriff materialistisch und kritisch: Die Schikane des Weltgeistes bzw. die "List der Vernunft" weise sich letztlich als Weltmarkt aus. Der ihnen verbundene Fr;hsozialist Moses Hess hingegen vertrat eine Art von Messianismus des Inhalts, dass mit der Franz;sischen Revolution ein neues Weltzeitalter begonnen habe.




Jemandem "was vom Pferd erz;hlen" ...

"Erz;hl' mir doch nichts vom Pferd!" ist eine mindestens im s;ddeutschen Raum g;ngige Redewendung, mit der man zum Ausdruck bringt, dem Gegen;ber zu unterstellen, dass dieses offensichtlich Unsinn erz;hlt (aus Unwissenheit oder auch, um bewusst zu l;gen / zu t;uschen). Die Redensart geht zur;ck auf eine der bekanntesten Geschichten des Altertums, n;mlich den Trojanischen Krieg und das Trojanische Pferd. Die Griechen k;mpften laut Legende gegen Troja, und lange sah es gar nicht gut f;r sie aus. 10 Jahre lang m;hten sie sich ab und verschlissen ihre Krieger. Dann besannen sie sich:  Wir sind ja nicht nur stark, sondern auch listig! Und so dachte sich einer von ihnen die Sache mit dem Pferd aus. Vielleicht war’s auch Odysseus selbst – da gehen die Berichte aber auseinander. Jedenfalls bauten sie das gro;e Holzpferd, stellten es vor Troja am Strand ab und taten so, als machten sie sich mit einem lauten "Wir sind dann mal weg!" endg;ltig aus dem Staub. Ein Grieche blieb jedoch zur;ck, n;mlich Sinon. Und als die Troer an den Strand kamen, verlangte das nat;rlich nach einer Erkl;rung: Was soll denn dieses komisches riesige Holztier? Daraufhin stellte sich Sinon hin und erz;hlte ihnen was vom Pferd. – Ja, die Redewendung entspringt genau aus dieser Geschichte. Sinon erz;hlte also: Das ist ein Opfergeschenk f;r die G;ttin Athene, damit die ihnen eine sichere Heimfahrt gew;hre. Aber, f;gte Sinon hinzu, aufpassen! Wer das Pferd zerst;rt, wird mit gro;em Ungl;ck bestraft. – Aber warum ist das Pferd so gro;, wollten die Troer wissen. – Ist doch klar, erkl;rte Sinon: Wer das Pferd besitzt, wird von Athene besch;tzt. Die Griechen h;tten es deshalb so gro; gebaut, dass es nicht durch die trojanischen Stadttore passe. – So, so, sagten die Troer. Das wollen wir doch mal sehen. – Und komisch: Es passt doch durch das Stadttor. Die Troer waren jetzt so scharf auf dieses Pferd, dass sie alle Warnungen in den Wind schlugen. Selbst die Warnung von Prinzessin Kassandra. Die hatte kein gutes Gef;hl und rief ihnen zu: Lasst es! Das Pferd st;rzt uns ins Verderben! Doch dieser Kassandraruf – ja, auch der stammt aus dieser Geschichte – verhallte ungeh;rt. Die Troer lie;en sich reinlegen – was bekannterma;en Trojas Ende bedeutete. Es gibt auch noch eine Theorie zur Entstehung der Redewendung: Als Pferde noch das Hauptverkehrsmittel waren, priesen die Pferdeh;ndler oft die Leistungsf;higkeit ihrer Tiere, die sich nach dem Kauf jedoch nicht immer in der beworbenen Weise zeigte. Der ber;chtigte Hang zur Unwahrheit des Berufsstandes der Pferdeh;ndler ("Rosst;uscher") scheint  eine sehr gute Erkl;rung f;r "Jemandem was vom Pferd erz;hlen" zu sein.



Alexander I. ...


Alexander Pawlowitsch Romanow (1777-1825) war Kaiser von Russland (1801–1825), K;nig von Polen (1815–1825), erster russischer Gro;f;rst von Finnland (1809–1825) aus dem Hause Romanow-Holstein-Gottorp und von 1801 bis 1807 sowie von 1813 bis 1818 Herr von Jever. Bereits 1802 schloss er mit K;nig Friedrich Wilhelm III. von Preu;en einen herzlichen Freundschaftsbund (Zusammenkunft in Memel, Juni 1802), dem beide bis an ihr Lebensende treu blieben. Gleichzeitig trat Kaiser Alexander mit Napoleon Bonaparte, damals Erster Konsul der Franz;sischen Republik, in enge politische Beziehungen, um die Angelegenheiten Europas nach gemeinsamem Einverst;ndnis friedlich zu leiten. 1804 kam es zum Bruch mit Frankreich. Alexander unterst;tzte 1805 ;sterreich, trat aber nach der Schlacht bei Austerlitz vom Bund gegen Napoleon zur;ck, um den Kampf 1807 zugunsten Preu;ens zu erneuern, allerdings erst, als sein Verb;ndeter den gr;;ten Teil seines Territoriums bereits verloren hatte. Als die preu;ischen und russischen Truppen bis ;ber die Memel zur;ckgedr;ngt waren, vermittelte Kaiser Alexander den Frieden von Tilsit. Dessen Abschluss ging die ber;hmte Zusammenkunft des russischen und des franz;sischen Kaisers am 25. Juni 1807 (in einem auf zwei Fl;ssen in der Mitte der Memel erbauten Pavillon) voraus, und Alexander, der f;r Napoleons gl;nzende pers;nliche Eigenschaften die gr;;te Bewunderung hegte, lie; sich von diesem zum zweiten Mal f;r den Gedanken einer gemeinsamen Leitung der europ;ischen Angelegenheiten gewinnen. W;hrend des Erfurter F;rstenkongresses im Oktober 1808 wurde der Bund mit Frankreich erneuert und Alexander der Besitz der T;rkei versprochen, gegen die er einen Krieg siegreich fortsetzte. Bei den weit auseinandergehenden Interessen der beiden Staaten dauerte indes diese Eintracht nicht lange, und 1812 kam es von neuem zum Bruch. Anfangs schien auch Russland im Russlandfeldzug 1812 Napoleon unterliegen zu m;ssen, und nach der Einnahme von Moskau verzweifelte Alexander fast an der Fortf;hrung des Krieges. Indessen gelang es dem ungebrochen optimistischen Freiherrn vom Stein, ihn umzustimmen und seine Begeisterung anzufachen. Alexander erkl;rte, die Waffen nicht niederlegen zu wollen, ehe Napoleon gest;rzt sei. Dessen Friedensangebote wurden zur;ckgewiesen und die religi;se und nationale Begeisterung der Russen wachgerufen. Das mehr dem Hunger und der K;lte als den Waffen weichende franz;sische Heer wurde auf seinem R;ckzug hart bedr;ngt und fast vernichtet. Alexanders Entschluss zur Fortf;hrung des Krieges beg;nstigte die Erhebung Deutschlands, die ohne Alexanders Unterst;tzung kaum m;glich gewesen w;re. In den Befreiungskriegen ;bte Alexander als der m;chtigste unter den verb;ndeten Herrschern gro;en Einfluss aus, sowohl auf die milit;rischen Operationen als auch bei der schonenden Behandlung Frankreichs und der R;ckf;hrung der Bourbonen.








46. Je mehr Holz eine Frau vor der H;tte hat, desto leichter f;llt es ihr, einen echten Busenfreund zu finden ... "
Dolly Parton



Holz vor der H;tte haben…

Es handelt sich bei dieser Wendung um ein bekanntes Sprichwort, das im Gebrauch eigentlich nichts mehr mit Holz zu tun hat. Umgangssprachlich und ein wenig abf;llig ist damit gemeint, dass eine Frau einen gro;en Busen hat. Seinen Ursprung hat der Spruch in einer Zeit, in der die meisten Leute ihr Brennholz vor dem Haus gestapelt haben. Die Gr;;e der Holzstapel deutete auf Wohlstand und Flei; der Hausbewohner hin. Gestapelt wurde das Holz meistens direkt vor der Eingangst;r, sodass das Vordach das Holz trocken hielt.
Ein besonders gro;er Busen stand ebenfalls f;r eine Art Wohlstand; auch heute noch wird eine vollbusige Frau als besonders fruchtbar und geb;rf;hig angesehen. Gro;e Br;ste wurden auch als Zeichen interpretiert, dass die Frau „viel Milch f;r die Nachkommen“ haben w;rde. Der saloppe Spruch wird in verschiedenen Regionen auch heute noch regelm;;ig benutzt, meist jedoch dann, wenn M;nner unter sich sind. Doch auch Frauen verwenden den Begriff, wenn sie unter sich sind, beispielsweise in S;tzen wie „F;r dieses Kleid brauchst du ordentlich Holz vor der H;tte." Eine Situation, in der dieser Ausspruch am h;ufigsten verwendet wird, ist auf dem M;nchner Oktoberfest, dem gr;;ten Volksfest der Welt. F;r die dort immer angesagten Dirndl-Kleider w;nscht Frau sich gewiss „viel Holz vor der H;tte".


Busenfreund…

Dabei handelt es sich um ein oft auch ironisch oder sp;ttisch gemeintes Synonym f;r einen
besonders engen Freund. “Busen” bezeichnete urspr;nglich die beiden weiblichen Br;ste. Das Wort Busen kommt aus dem Mittelhochdeutschen, das Maskulinum “bus” bedeutete schwellende F;lle.



Dolly Parton …
(*1946)

Die US-amerikanische Country-S;ngerin, Songwriterin und Schauspielerin ist nicht nur mit einem Grammy ausgezeichnet, sondern auch schon f;r einen Oscar nominiert worden. Im Laufe ihrer Karriere wurde Parton allerdings vor allem f;r ihre gro;en Br;ste weltbekannt. Sie tr;gt das mit Humor und hat sich oft auch ;ber sich selbst lustig gemacht, mit Spr;chen wie „Ich h;tte meinen BH in den 60ern verbrannt, aber die Feuerwehr hatte drei Tage gebraucht, um ihn zu l;schen“ oder „Der Grund, warum ich eine schmale Taille und kleine F;;e habe… Es liegt daran, dass im Schatten nichts gut w;chst." 1989, als sie Gastmoderatorin von "Saturday Night Live" war, beteiligte sie sich an einem selbstironischen Sketch, der Science-Fiction-Filme parodierte: Eine au;erirdische Rasse ;berm;;ig gro;br;stiger Frauen neckte sie mit der Tatsache, dass ihre Br;ste vergleichsweise klein seien, „nur…“. so gro; wie Melonen.  1994 erz;hlte sie der Zeitschrift "Vogue", dass ihre Ma;e 40-20-36 seien. K;rzlich sagte sie als Gast bei "The O'Reilly Factor" zu Bill O'Reilly: „Ich wei; nicht, ob sie [meine Br;ste] mich st;tzen oder ob ich sie st;tze." Berichten zufolge hat Parton mehrere Angebote abgelehnt, f;r das Playboy-Magazin und ;hnliche Publikationen zu posieren; sie scherzt jedoch, dass sie dem "Playboy" gesagt habe, sie w;rde an ihrem 100. Geburtstag nackt posieren. Russ Meyer wollte Filme ;ber ihre Br;ste machen. In den 1980er Jahren vergr;;erte Parton aufgrund ihres Gewichtsverlustes ihre Br;ste mit Brustimplantaten. Parton schaffte es, ihren Gewichtsverlust mit ihren gro;en, vergr;;erten Br;sten vor der ;ffentlichkeit zu verbergen. Im Jahr 2002 gab Parton in einem Interview mit europ;ischen Reportern zu, Brustimplantate zu haben. Im Jahr 2005 sagte Parton, dass ihre Br;ste schwer seien und ihr R;cken das Gewicht ihrer Brust nicht tragen k;nne. Parton sagte in einem Interview auch, dass sie ihre Br;ste auf Bongost;ndern abst;tze.











47. Wenn ich den Namen Beckmesser h;re, dann geht mir das Messer in der Tasche auf! ... "
Adolf Hitler


Beckmesser…

Bezeichnung f;r einen kleinlichen N;rgler; Kritiker, der sich an kleinen M;ngeln st;;t, anstatt das Ganze zu sehen. Der Name ist angelehnt an Sixtus Beckmesser, eine Figur aus der Wagner-Oper „Die Meistersinger von N;rnberg“ (1868), einen der zw;lf Alten Meister der N;rnberger Meistersinger. Beckmesser wird von Wagner als ein besonders kleinlicher Kunstrichter dargestellt, der beim Vorsingen um die Teilnahme am S;ngerwettstreit seinem Konkurrenten Stolzing eine Unmenge auf pedantischer Auslegung des Regelwerks beruhende Regelverst;;e ankreidet, die mit dem Vortrag an sich gar nichts zu tun haben. Der leidenschaftliche Antisemit Wagner wollte wohl mit dieser Figur den Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick, einen der einflussreichsten Musikkritiker seiner Zeit, karikieren, der Wagners Werke oft negativ beurteilt hatte. Hanslicks Vater, ein studierter Philosoph, arbeitete in Prag als Privatlehrer, seine Mutter war die Tochter eines wohlhabenden j;dischen Kaufmanns.  Hanslicks Ehefrau Karoline Kirsch hatte ebenfalls j;dische Wurzeln. Die m;tterliche Herkunft aus einer prominenten j;dischen Familie war sp;ter wiederholt Anlass antisemitischer Angriffe gegen Hanslick.
Als Wagners "Tannh;user" 1857 in Wien im "Thalia-Theater" Premiere hatte, ver;ffentlichte Hanslick in der "Presse" einen scharfen Verriss, bem;ngelte die sprachliche Qualit;t des Textbuches und das Fehlen klarer musikalischer Formen. Als im Jahr darauf "Lohengrin" zum ersten Mal in Wien gezeigt wurde, versch;rfte Hanslick seine Kritik an Wagner. Er sprach von der "Armseligkeit des musikalischen Gedanken", die nur durch den Orchesterklang, Wagners F;higkeit zur Instrumentation, verdeckt werde. Anschlie;end publizierte Hanslick noch den Brief Wagners, den dieser ihm als Dank f;r die ;ltere "Tannh;user"-Arbeit 1847 geschickt hatte, und verwies in seinem Kommentar auf die Ausf;lle Wagners gegen Meyerbeer, die bereits zu diesem fr;hen Zeitpunkt erkennbar waren. Seit dieser Ver;ffentlichung waren Wagner und Hanslick erbitterte Feinde.


Jemandem geht das Messer in der Tasche auf …

Gleichbedeutend damit, dass
jemand w;tend ist, sich aufregt (auch ohne es zu zeigen), zum Beispiel wegen eines krassen Missstands.



Adolf Hitler
(1889 –1945)

Der deutsche Diktator – bekennender Antidemokrat und Antisemit und gl;hender Wagner-Fan – beeinflusste die Geschichte des 20. Jahrhunderts auf schreckliche Weise. Mit dem verheerenden Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust, dem staatlich organisierter V;lkermord an den europ;ischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland w;hrend des Zweiten Weltkriegs, st;rzte Hitler die Welt in eine Katastrophe.









48. Das einzig Senkrechte ist, sich dem horizontalen Gewerbe gegen;ber querzustellen ... "
Leo Tolstoi



Senk­rechte …

Hat mehrere Bedeutungen, so im geometrischen Sinn “mit einer Geraden einen rechten Winkel bildend”;  aber auch “das einzig Senkrechte” umgangssprachlich f;r das einzig Richtige, die richtige Haltung zeigen, Haltung bewahren ("Sch;n senkrecht bleiben!”) “Senkrecht” kommt von Senkblei (Lot) und bedeutet urspr;nglich nur orthogonal zur Erdoberfl;che (lotrecht). Das Wort orthogonal wurzelt im griechischen orthog;nios und bedeutet ”rechtwinklig“, wird zur Beschreibung von Linien verwendet, die sich im rechten Winkel treffen, es beschreibt aber auch Ereignisse, die statistisch unabh;ngig sind oder sich in ihrem Ausgang nicht gegenseitig beeinflussen.


sich querstellen …

Bedeutungen:

Umgangssprachlich gleichbedeutend mit sich gegen jemandes Absichten auflehnen, diesen Absichten Widerstand entgegensetzen, f;r etwas nicht zug;nglich sein, sich gegen;ber etwas verschlie;en; sich einer Unternehmung nicht anschlie;en, sich an etwas nicht beteiligen.


Horizontales Gewerbe …

"Gewerbe" ist eine Ableitung vom Verb "werben" mit der Grundbedeutung "sich drehen" (die Werbetrommel r;hren), "sich bem;hen". Heutzutage versteht man unter Gewerbe vor allem den Beruf, den jemand aus;bt.
Die "horizontale Lage" der Prostituierten steht ;brigens in Einklang mit der negativen Bewertung der horizontalen Raumlage in der deutschen Sprache. Sie wird (im Gegensatz zur Vertikalit;t) mit Schw;che, Machtlosigkeit und Unterdr;cktheit assoziiert. Das 19. Jahrhundert hat den Begriff "gewerbsm;;ige Unzucht" gepr;gt. Umgangssprachlich bezeichnet man Prostitution auch als "das ;lteste Gewerbe der Welt".



Leo Tolstoi…
(1828 – 1910)

Das ;ffentliche Bild „gefallener Frauen“ hat die bedeutendsten russischen Schriftsteller, so auch den gro;en Leo Tolstoi, in seinen Bann gezogen. Leo Tolstoi brachte seine Sicht auf Prostitution in seinem Werk „Auferstehung“ zu Papier, das er zwischen 1889 und 1899 unter Zar Nikolaus II. schrieb. Katjuscha Maslowa, die Hauptfigur des Romans, ist ein Waisenkind. Als Tochter eines unverheirateten Dieners und einer Zigeunerin w;chst Katjuscha im Haus zweier adliger alter Damen auf und arbeitet als Dienstm;dchen. Im Alter von 16 Jahren verliebt sie sich in einen jungen Aristokraten, Dmitri Nechljudow, der sie verf;hrt, 100 Rubel f;r den Geschlechtsverkehr zahlt und sie dann sitzen l;sst. Die Situation eskaliert. Katjuscha wird schwanger, kann nirgendwo hin, verliert ihr Kind und landet schlie;lich in einem Bordell.
Paradoxerweise sch;mt sich die ungl;ckliche junge Frau nicht f;r ihren neuen Status, sondern ist in gewisser Weise sogar stolz darauf. Tolstoi schlug mit seiner Darstellung hohe Wellen, weil er die Probleme der Prostitution aus menschlicher Sicht darstellte. Er erwies sich als so ;berzeugend, dass die revolutionaere Feministin Rosa Luxemburg in ihrem Artikel mit dem Titel „Die Seele der russischen Literatur“ schrieb, dass „der russische K;nstler dass [Tolstoi] in einer Prostituierten keine „gefallene Frau“ sieht, sondern einen Menschen, dessen Seele, dessen Leiden und innerer Kampf das Mitgef;hl des K;nstlers fordern“. Tats;chlich scheint die Geschichte von Dmitri Nechljudow und Katjuscha Maslowa autobiografisch zu sein. Tolstoi schrieb in seinen Tageb;chern, dass er in seiner Jugend „ein sehr schlechtes Leben f;hrte" und dass ihn zwei Ereignisse in seinem Leben qu;lten: “Ein Verh;ltnis mit einer B;uerin aus unserem Dorf vor meiner Heirat... Das zweite ist ein Verbrechen, das ich mit dem Dienstm;dchen Gascha begangen habe, das im Haus meiner Tante lebte. Sie war unschuldig, ich habe sie verf;hrt, sie haben sie weggeschickt und sie ist gestorben.”




49. Manche Scho;h;ndchen sind schlimmer als Kettenhunde ... "
Mumu


Scho;h;ndchen…

Die Sammelbezeichnung Scho;hund wird bis heute f;r kleine und zierliche Zwerghunde verschiedener Rassen wie Chihuahua, Malteser, Yorkshire Terrier, Pekinese, Zwergpinscher oder Zwergpudel verwendet. Der Scho;hunde wurden zumeist von Damen als Luxushunde oder Spielgef;hrten gehalten. Ihre eigentliche Aufgabe war es, durch die h;here K;rpertemperatur die Fl;he abzuziehen. Besonders im 18. Jahrhundert wurden Scho;hunde auch zu sexuellen Zwecken dressiert. Die Bezeichnung “Scho;h;ndle” taucht 1556 bei Johannes Frisius (1505–1565), einem Schweizer Theologen, P;dagogen und Lexikographen, auf, mit der Umschreibung „Melitaea canes“, weil diese laut Plinius von „Malta“ geliefert worden seien, sp;ter auch von Bologna (Bologneser H;ndlein). Als “Scho;h;ndchen” wird missbilligend auch jemand bezeichnet, der bereit ist, alles zu tun, was ihm eine wichtigere Person sagt, zum Beispiel “Oppositionsparteien werfen dem Herausgeber der Zeitung vor, ein Scho;h;ndchen der Regierung zu sein.”

Kettenhunde …

So werden Hunde genannt, die regelm;;ig oder permanent an einer Kette, einem Seil oder einer ;hnlichen Vorrichtung gehalten werden, anstatt in einem angemessenen und sicheren Zuhause oder Gehege zu leben. Kettenhunde sind oft isoliert und haben begrenzten Kontakt zu Menschen oder anderen Tieren und werden von ihren Haltern  bewusst auf aggressiv getrimmt. In der Soldatensprache ist es eine Bezeichnung f;r Feldgendarmen/ auch f;r Feldj;ger in Hitlers “Drittem Reich”. Feldj;ger wurden auf einen F;hrerbefehl vom Dezember 1943 aufgestellt. Besonders zum Ende des Zweiten Krieges hin fielen den Feldj;gern zehntausende „Fahnenfl;chtige“ in die H;nde und wurden entsprechend Hitlers Parole „Der Soldat kann sterben, der Deserteur muss sterben“ exekutiert. Ber;chtigt wurde die Feldgendarmerie auch durch den Heldenklau, da sie selbst die Fl;chtlingstrecks aus dem Osten noch nach potenziell waffenf;higen M;nnern absuchte. Im Volksmund wurden die Feldgendarmen und Feldj;ger als Kettenhunde bezeichnet, in Anspielung auf den von ihnen an einer Kette um den Hals getragenen Ringkragen mit der Aufschrift Feldgendarmerie oder Feldj;gerkommando (der Heeres- bzw. Wehrmachtstreifendienst trug stattdessen an der rechten Schulter die „Affenschaukel“ genannte Adjutantenschnur bzw. das Achselband der Offiziere, doch jeweils ohne das kurze Geflecht und die beiden Metallstifte).


Mumu …

Mumu (russisch Ìóìó) ist der Titel einer Novelle des russischen Schriftstellers Iwan Turgenew, die 1854 in "Sovremennik" erschien. Der Autor verfasste den Text im April 1852 im Polizeigef;ngnis verfasst. Schwarz versteht die Novelle als Anklage gegen die Leibeigenschaft. Friedrich von Bodenstedts Uebertragung ins Deutsche kam 1864 in der Rieger’schen Universitaets-Buchhandlung Muenchen heraus.

Handlung

Eine bejahrte, verwitwete Gutsherrin h;lt in Moskau Hof. Aus ihrem Dorf hat sie den h;nenhaften Fronbauern Gerassim kommen lassen. Der Leibeigene, taubstumm von Geburt an, dient als Hausknecht sowie als zuverl;ssiger und starker Waechter. Die Landadelige kann den arbeitsamen Gerassim gut leiden. Nachdem sich der Hausknecht eingelebt hat, findet er an der 28-j;hrigen W;scherin Tatjana Gefallen. Die Herrin aber verheiratet Tatjana mit dem Schuster Kapiton Klimow, einem unverbesserlichen Trinker. Die Gutsherrin kommt mit Klimow nicht zurecht und expediert ihn zusammen mit seiner Frau in ein entlegenes Dorf. Gerassim begleitet Tatjana bis zum Stadttor an die Moskwa und gibt der W;scherin nach russischem Brauch den Abschiedskuss. Bevor der Hausknecht das Moskwa-Ufer verl;sst und auf den Hof seiner Herrin zur;ckkehrt, rettet er in der N;he der Krimfurt eine junge H;ndin aus dem Uferschlick vor dem Ertrinken. Gerassim p;ppelt daheim Mumu, wie er das Tier nennt, auf. Alle im Hause gewinnen Mumu mit der Zeit lieb. Ins Herrenhaus geht Mumu nie. Als die gn;dige Frau sich f;r das H;ndchen interessiert, muss es der Lakai Stepan einfangen und der Herrin bringen. Mumu zeigt die Z;hne. Die Herrin befiehlt, der b;sartige K;ter soll ihr aus den Augen. Stepan ver;u;ert Mumu hinter Gerassims R;cken auf dem Tr;delmarkt. Vergeblich sucht der betr;bte Knecht seinen kleinen Liebling. Mumu l;uft im Fr;hsommer mit abgerissener Leine am Hals dem Stummen wieder zu. Der Haushofmeister Gawrilo ;berbringt Gerassim in einer Geb;rdensprache unmissverst;ndlich die Weisung der Herrin: Mumu ist zu t;ten. Der willenlose Riese Gerassim vollstreckt das Todesurteil seiner Herrin und ertr;nkt Mumu an der Krimfurt in der Moskwa, wo er sie urspr;nglich vom Ertrinken gerettet hat und fl;chtet zur;ck in sein Heimatsdorf.











50. Die urspr;ngliche Begeisterung f;r Napoleon ist mir um die Ohren geflogen ... "
Ludwig van Beethoven


Um die Ohren fliegen ...

In der urspr;ngliche Bedeutung ist die Redewendung ein Metapher f;r
explodieren, kaputtgehen. Im ;bertragenen Sinne bedeutet Indien Ohren fliegen auch, dass man mit einer Sache scheitert, einer ;berzeugung grundverkehrt gelegen hat. Beispiele: "Die Gasdruckflaschen fliegen einem mitunter um die Ohren, wenn sie nicht ordnungsgem;; gelagert werden." "Der Nato fliegen die Finanzen um die Ohren: Die Nato entdeckt ein 700-Millionen-Loch in ihrem Haushalt und muss sparen."



Napoleon...
(1769 – 1821)

Napoleon Bonaparte, als Kaiser Napoleon I., oft auch nur mit seinem Vornamen genannt, war General der Ersten Republik, Erster Konsul Frankreichs und schlie;lich Kaiser der Franzosen hatte unter den Geistesgr;;en seiner Zeit anfangs zahlreiche Bewunderer und Verehrer, darunter auch der deutsche Dichterf;rst Johann Wolfgang Goethe. Allerdings wandte sich im Laufe der Zeit so mancher entt;uscht von ihm ab, als er bemerkte, dass er ihn und seine Taten wohl ;bersch;tzt hatte. 



Ludwig Van Beethoven ...
(1770 – 1827)

Zu denen, die Napoleon zun;chst sehr sch;tzten, geh;rte Beethoven in seiner Jugend. Der mit den Jahren  v;llig ertaubte Komponist bewunderte die Ideale der Franz;sischen Revolution und widmete daher Napoleon im ;berschwang der Gef;hle sogar seine dritte Symphonie mit dem Beinamen "Eroica" . Doch w;hrend der napoleonischen Kriege - insbesondere in den Jahren 1809/10 - sank Beethovens Begeisterung f;r Napoleon deutlich. Mit der bereits 1804 erfolgten Kaiserkr;nung konnte sich der Komponist erst recht nicht anfreunden. Nachdem Napoleon sich zum Kaiser ausrief, war Beethoven so emp;rt, dass er die Widmung strich. Beethovens Taubheit begann offenbar im 27. Lebensjahr auf dem linken Ohr und schritt langsam voran. Nach einer Verschlechterung 1802 scheint sein H;rverm;gen laut historischer Quellen f;r zehn Jahre stagniert zu haben, von seinem 48. Lebensjahr an war er dann aber wohl v;llig taub.









51. Ich kann Frau Merkel in Sachen Memoiren schreiben nicht das Quasselwasser reichen ... "
Albert Speer


Quasselwasser …

Jemand hat Quasselwasser getrunken, ist eine Redewendung, die umgangssprachlich oft scherzhaft auf Personen angewendet wird,die unentwegt beziehungsweise zu viel reden.



Jemandem das Wasser reichen k;nnen …

Dieser Ausdruck wird heute meist verwendet, um zu sagen, dass eine Person mit jemandem auf Augenh;he ist oder es im Wettstreit mit jemandem aufnehmen kann. Wer dir also nicht das Wasser reichen kann, ist einfach nicht so gut wie du.
Ihren Ursprung hat die Wendung im Mittelalter, als man noch mit den Fingern gegessen hat. Zur Reinigung der H;nde wurden Wasserschalen gereicht. Allerdings geschah dies nicht auf Augenh;he. Der Knappe etwa, der seinem Herrn die Wasserschale reichen konnte, war damit mit ihm ja noch lange nicht auf Augenh;he; er war immer noch Diener seines Herrn. Das Ritual war eher ein Unterscheidungsmerkmal innerhalb der Dienerschaft. Wer das Wasser reichen konnte, war h;her angesehen als derjenige, der es nicht reichen konnte.



Angela Merkel …
(*1954)

Die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel brachte Anfang November 2024 ihre viel beachteten und auch kontrovers diskutierten politischen Memoiren unter dem Titel “Freiheit Erinnerungen 1954 – 2021” heraus. Die Buchkritik bescheinigte Merkel zwar durchaus Authentizit;t der Darstellung, bem;ngelte allerdings immer wieder, dass es dem rund 700 Seiten starken, in 30 L;ndern erschienenen Buch an Selbstkritik fehle. Pikant in diesem Zusammenhang ist, dass wenige Tage nach dem Erscheinen beim b;rsennotierten global agierenden USA-Onlineversand-H;ndler  Amazon zum Buchtitel “Freiheit” keine Rezensionen mehr m;glich waren. Wenn man auf die Rezensionsplattform des Anbieters klickte und eine Bewertung zwischen einem und f;nf Sternen abgeben wollte, kam die Meldung: „Leider k;nnen wir Rezensionen dieses Artikels nicht annehmen. Bei diesem Produkt bestehen Beschr;nkungen f;r die ;bermittlung von Rezensionen. Das kann verschiedene Gr;nde haben, beispielsweise ungew;hnliche Rezensionsaktivit;ten.“


Albert Speer …
(1905 – 1981)

Unter dem Titel "Erinnerungen" erschien 1969 die Autobiographie von Hitlers Lieblingsarchitekt Albert Speer, der von 1942 bis 1945 auch R;stungsminister des nationalsozialistischen Deutschlands war.Im N;rnberger Kriegsverbrecher-Prozess wurde Speer zu zwanzig Jahren Gef;ngnis verurteilt, weil er als R;stungsminister Sklavenarbeit durchf;hren lie;. W;hrend er seine Haftstrafe im Spandauer Gef;ngnis absa;, schrieb er zwischen 1946 und 1966 rund 1200 Manuskriptseiten seiner “Erinnerungen”. Speer gelang es, mit diesen Memoiren die allgemeine Leserschaft und auch die Geschichtswissenschaft zu beeindrucken. Allerdings beurteilt man seine detaillierten Beschreibungen aus dem F;hrungszirkel Hitlers kritisch, weil Speer viele Verbrechen des "Dritten Reiches" und seine Beteiligung daran verschweigt oder verf;lscht dargestellt hat. Das Buch erschien in zahlreichen Auflagen, auch als Taschenbuch, enth;lt jedoch bis heute kein Nachwort von fremder Hand oder kritische Kommentare.









52. Kommt Zeit, kommt Unrat ... "
Heinrich Mann



Kommt Zeit, kommt Rat …

Dabei handelt es sich um eine Redewendung zum Thema Zeit, die bedeutet, dass alles seine Zeit braucht (wenn es gelingen soll). Dieses Sprichwort ruft zu Geduld auf und verweist darauf, dass nicht alles, was man sich w;nscht, sofort eintreten kann. Johann Wolfgang von Goethe hat sogar ein kleines Gedicht mit dem Titel
“Kommt Zeit, kommt Rat” verfasst: “Wer will denn alles gleich ergr;nden!
Sobald der Schnee schmilzt, wird sich's finden.
Hier hilft nun weiter kein Bem;hn!
Sind's Rosen, nun, sie werden bl;hn.”

Unrat …

Hierbei handelt es sich um ein Synonym f;r Schmutz, Kehricht und/oder Abfall, eine Menge von Gegenst;nden, die zu nichts mehr verwendet werden k;nnen und den Ort, an dem sie sich befinden, verschandeln
Herkunft: mittelhochdeutsch, althochdeutsch „unr;t“ „Schaden, Nichtigkeit“.


Heinrich Mann …
(1871 – 1950)

“Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen" z;hlt zu den bedeutendsten erz;hlenden Werken des gro;en deutschen Literaten Heinrich Mann. Es entstand ab Ende Dezember 1903 und wurde im August 1904 abgeschlossen. In Manns Heimatstadt L;beck, deren Einwohner wahrscheinlich als Vorbilder f;r den Roman herhalten mussten, wurde das Buch m;glichst totgeschwiegen und, wenn das nicht half, negativ kritisiert. Es herrschte faktisch ein Verbot des Buches. Durch die zahlreichen ;bersetzungen und durch die Verfilmung als “Der blaue Engel” mit Marlene Dietrich erlangte das Buch Weltruhm. Viele sehen in “Professor Unrat" eine Karikatur des deutschen Bildungsb;rgers der Wilhelminischen Epoche, zeigte der Roman doch, welche H;he die Doppelmoral des B;rgertums erreichen kann, wenn es sich von Sekund;rtugenden bestimmen l;sst. So wurde “Professor Unrat" auch ein Dokument f;r die Mentalit;t in Deutschland vor den Weltkriegen.










53. Alles Banane! ... "
Maurizio Cattelan



Alles Banane! ...

Diese  Redewendung entstand in den 1920er Jahren aus dem bekannten, gleichnamigen, gut gelaunten Schlagerlied, in dem es hei;t "Ausgerechnet Bananen, Bananen verlangt sie von mir". "Ausgerechnet Bananen!" ist urspr;nglich der deutsche Titel des US-amerikanischen Schlagers "Yes! We Have No Bananas" mit der Melodie von Irving Cohn und dem Text des Librettisten und Schlagerdichters Fritz L;hner-Beda, der als NS-Gegner 1938 von den deutschen  Nazis deportiert wurde. L;hner-Beda verfasste 1923 den folgenden deutschsprachigen Text: "Ausgerechnet Bananen,
Bananen verlangt sie von mir!
Nicht Erbsen, nicht Bohnen,
auch keine Melonen,
das ist ein’ Schikan’ von ihr!
Ich hab Salat, Pflaumen und Spargel, auch Olm;tzer Quargel,
doch ausgerechnet Bananen,
Bananen verlangt sie von mir!"
L;hner-Beda gibt dem Text eine andere Wendung als im Original, wo ein Bananenmangel beklagt wird. Nicht Mangel diktiert die Aussage, sondern die Laune einer Frau: Sie will aus der Auswahl von Speisen, die ihr Verehrer aufz;hlt, "ausgerechnet Bananen" haben. Nicht einmal mit einer Spezialit;t aus Bedas tschechischer Heimat, dem als Olm;tzer Quargel bekannten Sauermilchk;se, vermag er sie zu gewinnen. "Das ist ein’ Schikan’ von ihr!" Die ersten deutschen Aufnahmen spielten im September 1922 Dajos B;la (als "Kapelle S;ndor J;zsi") und das Boh;me-Orchester unter Leitung von Johannes Lasowski ein. Heute noch ;blich ist die Redensart "das ist total Banane", was so viel hei;t wie: Das ist unsinnig oder verr;ckt!


Maurizio Cattelan ...
(*1960)

Der italienische K;nstler, der in New York lebt, gilt vielen als ein Weltstar der Kunst – und religi;ser Provokateur. Doch kaum eines seiner Werke hat es zu so viel Medienpr;senz gebracht wie Maurizio Cattelans "Comedian". Es handelt  sich um eine als  Skulptur beworbene Arbeit - eine Banane, die mit einem St;ck Gewebeband an die Wand geklebt wird. 2019 wurde sie am Stand der Galerie Perrotin erstmals im Rahmen der Messe "Art Basel Miami Beach" pr;sentiert, zu kaufen gab es sie damals um 120.000 US-Dollar. Am 20. November wurde das Werk nun bei Sotheby's in New York versteigert, und der Meistbietende durfte sich auf eine satte Wertsteigerung freuen: Gesch;tzt wurde "Comedian" n;mlich auf einen Wert zwischen einer und eineinhalb Millionen US-Dollar. Eine Banane und Tape, mehr brauchte es nicht, um die Kunstwelt in Aufruhr zu versetzen. Das Werk von Maurizio Cattelan ist f;r astronomische 6,2 Millionen Dollar versteigert worden - an den chinesischen Kryptounternehmer Justin Sun. Der neue Besitzer von "Comedian" wusste auch schon, was er damit vorhatte: Die Banane in den kommenden Tagen zu essen, um "ihren Platz in der Kunstgeschichte und der Popul;rkultur zu ehren".
Die Originalbanane von 2019  war nat;rlich l;ngst vergammelt. ;brig blieb "Comedian" als Idee: Die Rechte daran hat Cattelan dreimal verkauft. Und eine dieser Lizenzen war nun in New York versteigert worden. Laut Justin Sun handelt es sich bei "Comedian" nicht nur um ein Kunstwerk, sondern "um ein kulturelles Ph;nomen".










54. Wenn die H;tte brennt, ist es  h;chste Zeit, den Reichstag in Brand zu setzen ... "
Hermann G;ring


Es brennt die H;tte …

Umgangssprachlich bedeutet die Wendung, dass ”es gro;e Probleme/ Schwierigkeiten gibt, etwas Schlimmes geschehen ist".
Dass die H;tte brennt, sagt man auch, wenn sehr viel los ist, es hoch hergeht; kr;ftig gefeiert wird, gro;e Betriebsamkeit, Gesch;ftigkeit, Hektik herrscht.



Der Reichstagsbrand 1933 …

Als Reichstagsbrand ging der Brand des Reichstagsgeb;udes in Berlin in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 in die Geschichte ein. Der Brand beruhte auf Brandstiftung. Am Tatort wurde Marinus van der Lubbe, ein politisch links orientierter niederl;ndischer Arbeiter, festgenommen. Bis zu seiner Hinrichtung beharrte van der Lubbe darauf, den Reichstag allein in Brand gesetzt zu haben. Seine Alleint;terschaft schien bereits vielen Zeitgenossen unwahrscheinlich und wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Kritiker der Alleint;terthese vermuten eine unmittelbare Tatbeteiligung der Nationalsozialisten.



Hermann G;ring…
(1893 - 1946)

Hermann Wilhelm G;ring war ein deutscher nationalsozialistischer Politiker und Kriegsverbrecher. 1933 wurde er Reichsluftfahrtminister, ab Mai 1935 Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Ab 1936/1937 ;bernahm er die F;hrung der deutschen Wirtschaft und des Reichswirtschaftsministeriums. Noch in der Nacht des Reichstagsbrandes trafen Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Hermann G;ring am Reichstag ein. F;r G;ring standen die Schuldigen bereits fest: "Das ist der Beginn des kommunistischen Aufstands. Sie werden jetzt losschlagen." Hitler wurde konkret: "Jeder kommunistische Funktion;r wird erschossen, wo er angetroffen wird. Die kommunistischen Abgeordneten m;ssen noch in dieser Nacht aufgeh;ngt werden." Gleich am n;chsten Tag, dem 28. Februar 1933, wurde die Notverordnung "Zum Schutz von Volk und Staat" verabschiedet. Damit waren die demokratischen Grundrechte au;er Kraft gesetzt, Polizei und SA konnten jederzeit Verhaftungen vornehmen. Das Post- und Fernmeldegeheimnis war ebenso aufgehoben wie die Meinungs-, Presse- und Vereinsfreiheit. F;r verschiedene Terrordelikte wie auch f;r Brandstiftung wurde r;ckwirkend die Todesstrafe eingef;hrt. "Jetzt wird r;cksichtslos durchgegriffen", titelte der "V;lkische Beobachter", das wichtigste Blatt im NS-Regime. 








55. Die Menschen kommen auf den Hund, ganz besonders, wenn sie zu Scho;h;ndchen der Machthaber werden ... "
Diogenes


Auf den Hund kommen…

Diese Redensart ist gleichbedeutend  damit, „in schlimme (;u;ere oder gesundheitliche) Umst;nde zu geraten“. Scherzhaft wird sie auch im positiven Sinne f;r Hundefreunde benutzt. F;r den Ursprung der Redensart gibt es verschiedene Deutungen, so auch diese: In der Bergmannssprache wird der F;rderwagen, mit dem das Erz oder die Kohle transportiert wird, auch Hunt genannt. Der Hunt ist ein Kasten aus Stahl oder fr;her Holz auf R;dern. Wer nicht mehr kr;ftig genug war, als Hauer zu arbeiten, wurde zum Wagenschieben (Huntsto;en) degradiert, was deutlich geringeren Lohn bedeutete. Eine andere Deutung bezieht sich auf die Kriegskasse, die zur Bezahlung der S;ldner w;hrend der Kriegshandlungen mitgef;hrt wurde. Im unteren Teil befand sich ein Holzk;stchen (der Hund), in dem die Notreserve aufbewahrt wurde. Wenn man also „auf den Hund kam“, war die Kriegskasse fast leer.


Scho;h;ndchen …

Scho;hunde wurden zumeist von Damen als Luxushunde oder Spielgef;hrten gehalten. Ihre eigentliche Aufgabe war es, durch die h;here K;rpertemperatur die Fl;he abzuziehen. Besonders im 18. Jahrhundert wurden Scho;hunde auch zu sexuellen Zwecken dressiert. Der Begriff Scho;h;ndle taucht 1556 bei Johannes Frisius (1505–1565), einem Schweizer Theologen, P;dagogen und Lexikographen, auf, mit der Umschreibung „Melitaea canes“, weil diese laut Plinius von „Malta“ geliefert worden seien, sp;ter auch von Bologna (Bologneser H;ndlein).
Der Begriff Scho;h;ndchen wird missbilligend auch  auf jemandem angewendet, der bereit ist, alles zu tun, was ihm eine wichtigere Person sagt, zum Beispiel “Oppositionsparteien werfen dem Herausgeber der Zeitung vor, ein Scho;h;ndchen der Regierung zu sein.”



Machthaber …

So bezeichnet  man - oft missbilligend und abwertend - Personen, die innerhalb eines Staates Inhaber der ausf;hrenden Gewalt (Exekutive) sind. Die Bezeichnung ist unabh;ngig von der jeweiligen Staatsform und kann etwa f;r Monarchen (F;rsten, K;nige, Kaiser etc.), Diktatoren oder Staatsoberh;upter bzw. Regierungschefs verwendet werden. Im Plural spricht man gelegentlich auch von den Machthabern, um eine gesellschaftliche Gruppierung zu bezeichnen, welche die ausf;hrende Gewalt innehat.
Der Ausdruck Machthaber ist im deutschen Sprachraum ;berwiegend negativ belegt und geh;rt zum journalistischen und popul;rwissenschaftlichen Sprachschatz. H;ufig sind Machthaber durch einen Staatsstreich oder einen Milit;rputsch an die Macht gekommen oder halten sich mit milit;rischer Gewalt oder manipulierten Wahlen an der Macht. Als extreme Formen des Machthabers gelten der Diktator und der Tyrann.



Diogenes …
(413 –  323 v. Chr.)

Der antike griechische Philosoph Diogenes ist allgemein durch sein Leben in der Tonne bekannt geworden. „Kyniker“ wurde dieser Typus genannt, weil er wie ein Hund ;ber die Foren und M;rkte streunte, sich auch wie ein Hund benahm. Nicht, weil er ein heruntergekommener Stadtstreicher gewesen w;re, sondern weil er dieses philosophische Hundeleben bewusst gew;hlt hatte. Er gilt bis heute als philosophischer Satiriker, nicht zuletzt, weil er die etablierten Philosophen seiner Zeit nicht ganz ernst genommen haben soll. Einer ber;hmten Anekdote nach geh;rte es zu den edelsten Besch;ftigungen der Akademiker, ein Ding zu definieren. So sollen sich die Philosophen nach langwierigen Debatten endlich auf folgende Definition des Menschen geeinigt haben: zweif;;iges federloses Tier. Daraufhin soll Diogenes einen Hahn gerupft und ihn in einem Seminar pr;sentiert haben: Hier ist ein Mensch! Worauf sich die Philosophen erneut den Kopf zerbrochen und schlie;lich ihre Definition so verbessert haben: Der Mensch ist ein zweif;;iges, federloses Tier mit platten Fingern;geln.


Ðåöåíçèè

Çàâåðøàåòñÿ ïðèåì ïðîèçâåäåíèé íà êîíêóðñ «Ãåîðãèåâñêàÿ ëåíòà» çà 2021-2025 ãîä. Ðóêîïèñè ïðèíèìàþòñÿ äî 24 ôåâðàëÿ, èòîãè áóäóò ïîäâåäåíû êî Äíþ Âåëèêîé Ïîáåäû, îáúÿâëåíèå ïîáåäèòåëåé ñîñòîèòñÿ 7 ìàÿ â ÖÄË. Èíôîðìàöèÿ î êîíêóðñå – íà ñàéòå georglenta.ru Ïðåäñòàâèòü ïðîèçâåäåíèÿ íà êîíêóðñ →