Jakow Polonski. Jakow Polonski

                Ich Wurm, ich Gott.
                G.Derschawin.

Du bist schlaflos, Hauptstadt, du bist glaenzend;
Durch die Waende kommt bei Nacht zu mir
Das Gerassel prunkvoller Kaleschen,
Von dem harten Pflaster das Geklirr.

Wie ein Kranker oeffne ich die Augen,
Hingeworfen in den dumpfen Schlund,
Und ich muss allein den Moder saugen
Wie ein Wurm am dunklen Meeresgrund.

Irgrendo fliesst von der hellen Szene
Die Musik so heiter und so lieb;
Traenen fliessen, seufzt und stoehnt die Wollust,
Mit dem Messer scheicht ein armer Dieb.

Aber bin ich nicht fuer arme Teufel
Mit dem Messer, mit dem stummen Mund,
Fuer die Weinenden und fuer die Taenzer
Nur ein Wurm am dunklen Meeresgrund?

Hat die Nacht nicht einmal boese Geister,
Wer erkennt, was mich so quaelt und ruft?
Mein Gedanke wird verborgen eher
Von der teifen Nacht, als von der Gruft.

Mit dem Durst, der weder Wein noch Wasser
Braucht, fuer ewig lechzend ungesund,
Bin ich Geist fuer mich und fuer die an deren
Nur ein Wurm am dunklen Meeresgrund.

Wer kann hoeren das Gestoehn des Geistes?
Und bis jetzt hat jemand kaum gewusst
In der Nacht, warum ich schwierig atme
Und zerbricht beinahe meine Brust.

Zwischen mir und dem taubstummen Weltall
Liegt die Nacht wie seelenloser Schlund,
Wenn auch Gott mich nicht zuweilen hoeret,
Bin ich Wurm am dunklen Meeresgrund.

Deutsch von Wladimir MIKUSCHEWITSCH


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