Liliputins in German-5579

Ich haette wissen muessen, dass der Eiserne Kanzler kugelsicher war ..."
Ferdinand Cohen-Blind

Liliputins. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101


***
Ferdinand Cohen-Blind (1844 -1866) veruebte am 7. Mai 1866 ein Attentat auf Otto von Bismarck. Ferdinand Cohen-Blind wurde in Mannheim als Sohn juedischer Eltern, Jakob Abraham Cohen und dessen zweiter Frau Friederike, geb. Ettlinger, geboren. Seine Mutter begann kurze Zeit nach der Geburt ihres Sohnes ein Verhaeltnis mit Karl Blind, einem ehemaligen Studenten, der wegen seiner radikal demokratischen Gesinnung von der Universitaet Heidelberg verwiesen worden war. Mit dem Geld ihres Mannes unterstuetzte Friederike Cohen Karl Blinds politische Aktivitaeten, wurde mit ihm gemeinsam im Sommer 1847 festgenommen und voruebergehend inhaftiert. Nachdem Jakob Abraham Cohen 1848 gestorben war, heiratete Friederike 1849 Karl Blind, der dadurch zu Ferdinands Stiefvater wurde. Nach der Niederschlagung der Badischen Revolution, in der Karl Blind auf Seiten der republikanischen Aufstaendischen gekaempft hatte, musste er mit seiner Frau und ihren Kindern ins Exil gehen, zunaechst nach Paris, spaeter nach Bruessel und 1852 nach London. Die Kindheit im Exil praegte Cohen-Blind, der die monarchischen Systeme der deutschen Staaten ablehnte und hoffte, seinem Stiefvater als Verfechter der Demokratie nacheifern zu koennen. 1862 kehrte Cohen-Blind nach Deutschland zurueck und war zunaechst Gasthoerer an der Universitaet Tuebingen, ab 1864 dann Student an der Landwirtschaftlichen Akademie Hohenheim, wo er sehr gute Leistungen erbrachte.
Nach Abschluss des Studiums im Maerz 1866 begab er sich auf eine Wanderung durch Bayern und Boehmen. Die zunehmende Wahrscheinlichkeit eines Krieges zwischen Preussen und Oesterreich (der vom 14. Juni bis zum 23. August 1866 tatsaechlich stattfand) brachte ihn zu dem Entschluss, den preussischen Ministerpraesidenten Otto von Bismarck, den er als Urheber des drohenden Bruderkrieges sah, durch ein Attentat zu toeten, um so den Krieg noch abzuwenden. Er fuhr von Karlsbad nach Berlin, wo er am 5. Mai eintraf und sich im Hotel Royal an der Strasse Unter den Linden einquartierte. Cohen-Blind schrieb aus Berlin seinem Stiefvater einen Brief ueber sein Vorhaben. Dieser Brief wurde von der preussischen Polizei abgefangen und ist verschwunden. Ebenso schrieb er am 7. Mai einen Brief an Mathilde Weber nach Tuebingen, in dem er ihr sein Vorhaben erklaerte. Am Nachmittag des 7. Mai passte Cohen-Blind Unter den Linden, nahe der russischen Botschaft, Bismarck ab, der Koenig Wilhelm in seinem Palais Bericht erstattet hatte und nun zu Fuss auf dem Heimweg war. Er feuerte aus einem Revolver von hinten zwei Schuesse auf Bismarck ab. Dieser drehte sich schnell um und packte Cohen-Blind, der trotzdem noch drei weitere Schuesse abgeben konnte. Soldaten des gerade vorbeimarschierenden 1. Bataillons des 2. Garde-Regiments zu Fuss eilten herbei und nahmen Cohen-Blind fest. Bismarck setzte seinen Heimweg fort und wurde spaeter am Abend vom Leibarzt des Koenigs, Gustav von Lauer, untersucht, der feststellte, dass die ersten drei Kugeln den Koerper nur gestreift hatten und die letzten beiden Geschosse von den Rippen abgeprallt waren und keine nennenswerten Verletzungen verursacht hatten. Cohen-Blind wurde zum Verhoer ins Polizeipraesidium gebracht, wo er sich in einem unbeobachteten Moment mit einem Messer die Halsschlagader durchtrennte und kurz nach vier Uhr morgens am 8. Mai starb. Sein Leichnam wurde spaeter ohne Zeremonie und nachts auf dem Nikolaifriedhof begraben. Die Tatwaffe, ein sechsschuessiger Buendelrevolver des Typs Lefaucheux, ist im Bismarck-Museum in Friedrichsruh ausgestellt.


Рецензии

В субботу 22 февраля состоится мероприятие загородного литературного клуба в Подмосковье в отеле «Малаховский дворец». Запланированы семинары известных поэтов, гала-ужин с концертной программой.  Подробнее →