DER FALL Luxemburg Liebknecht

DER FALL Luxemburg Liebknecht TEIL 1
DER FALL Luxemburg Liebknecht TEIL 2

Sep 16, 2018
"Die Krimihomepage SPEZIAL":
Klassiker des deutschen Fernsehspiels
Der Fall Liebknecht-Luxemburg
(Teil 1 & Teil 2)
Erstsendung (ARD/ SDR):
Dienstag, 14.01.1969, 21.00-22.40 Uhr (Teil 1)
Mittwoch, 15.01.1969, 21.00-22.25 Uhr (Teil 2)
Regie:
Theo Mezger
Dauer/ Bild:
94'05'', s/w (Teil 1)
78'33'', s/w (Teil 2)
Inhalt Teil 1 (Dienstag, 14.01.1969 ARD/ SDR, 21.00-22.40 Uhr, 94'05'', s/w)
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg werden im Januar 1919 nach der Niederschlagung des Spartakus-Aufstandes in Berlin festgenommen und ins Hotel Eden gebracht. Dort residiert der Stab der Garde-Kavallerie-Sch;tzendivision, die als R;ckgrat der Regierungstruppen gilt. Nach einer Vernehmung erkl;rt Hauptmann Pabst den beiden Verhafteten, sie w;rden ins Moabiter Untersuchungsgef;ngnis gebracht. W;hrend Liebknecht und die 'Rote Rosa' aus dem Hotel gef;hrt werden, schl;gt der Wachtposten Otto Runge mit einem Gewehrkolben auf die verhassten Spartakisten ein. Beide werden noch vor Beginn des Transportes, den sie nicht ;berleben sollten, schwer verletzt. Nach der R;ckkehr meldet die Liebknecht-Begleitmannschaft, ihr Gefangener sei bei einem Fluchtversuch im Tiergarten erschossen worden, das Luxemburg-Kommando gab an, die Frau sei aus einer protestierenden Menschenmenge heraus niedergeschossen worden ... Bald werden diese Darstellungen bezweifelt ...  (Text © JO, Die Krimihomepage)
Inhalt Teil 2 (Mittwoch, 15.01.1969, ARD/ SDR, 21.00-22.25 Uhr, 78'33'', s/w)
Unter Druck der ;ffentlichen Meinung sah man sich 1919 veranlasst, die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg durch ein Gerichtsverfahren aufzurollen. Doch erst f;nfzig Jahre sp;ter enth;llen sich die wahren Tatumst;nde ... Fernseh-Redakteur Ertel begann 1965 mit den Recherchen, interviewte Zeitzeugen von 1919, studierte viele tausend Seiten Akten und kam zum Schluss, dass nicht Oberleutnant Vogel, der bisher als M;rder von Rosa Luxemburg galt, schuldig war, sondern der damalige Leutnant zur See Souchon ... (Text © JO, Die Krimihomepage)
Wissenswertes
Erstes Dokumentarspiel einer Reihe, die unter dem ;bertitel 'Zeitgeschichte vor Gericht' politische Prozesse der 1920er- und 1930er-Jahre durchleuchtet. - Der in diesem Dokumentarspiel als T;ter Beschuldigte Souchon lebte zur Zeit der Erstausstrahlung in Bad Godesberg. Der 72j;hrige bezeichnete die Behauptung als unwahr, sein Anwalt als 'eine Verf;lschung der geschichtlichen Tatsachen'. - Wiederholt im SWR-Abendprogramm am Sonntag, 15.01.1989 und Montag, 16.01.1989.
Kritiken
Bild + Funk 5/1969, Seite 10 gibt drei (durchschnittlich) von f;nf Sternen: "Dieter Ertel bot eine respektable, im Prinzip n;tzliche Studie, von allen Beteiligten hervorragend gespielt. Aber das Ganze hatte eine gegl;ckte und eine missratene Seite. Gelungen die Darstellung der korrupten, skrupellosen Offiziersclique. Die Titelfiguren dagegen waren verzeichnet. Ihr geistiger Horizont wurde nicht sichtbar, sie waren eben 'Kommunistenf;hrer' mit kleinb;rgerlichen, ja feigen Z;gen. So betrachtet, war dieses Dokumentarspiel fragw;rdig."
H;rzu 5/1969, Seite 12: "Der Fernsehjournalist wird zum Historiker, das Dokumentarspiel korrigiert die Geschichtsforschung. Dieter Ertels aufwendiger Beitrag zum 'Fall Liebknecht-Luxemburg', der vor 50 Jahren die politische Landschaft Deutschlands ver;nderte, wartete mit einer ;berraschenden These auf: Nicht Oberleutnant Vogel (wie bisher allgemein angenommen), sondern ein gewisser Leutnant Souchon habe den t;dlichen Schuss auf Rosa Luxemburg abgegeben. Souchon, heute 72j;hrig, ging vor Gericht und erwirkte, dass Dieter Ertels These durch den Fernsehansager als 'nicht objektiv gesichert' relativiert wurde. Allerdings erhielt Souchon die Auflage, 'bis zum 28. Februar Klage zur Hauptsache' zu erheben. Erst ein gerichtliches Nachspiel also wird entscheiden, ob dieses Dokumentarspiel wirklich als Beitrag zur Geschichtsforschung gewertet werden darf. Unabh;ngig davon: Das geschichtstr;chtige Drei-Stunden-Werk ;berzeugte: nicht nur durch die Faszination, die eine gute Regie- und Darstellerleistung auch einem historisch schlecht abgesicherten Dokumentarspiel verleihen kann, sondern vor allem durch Logik und Sachlichkeit. Fast jede gestellte Szene wird quellenm;;ig belegt. Allerdings gibt es einige Sequenzen, in denen der Autor auf Vermutungen angewiesen war. Aber das wird auch gesagt! Es w;re zu w;nschen, dass k;nftig bei allen Dokumentarspielen auf diese Weise f;r geschichtliche Distanz gesorgt wird. Denn: Geschichte ist nun einmal kein Spiel."


Рецензии