Schuhe Sprichw rter und Redewendungen
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Schuhe: Sprichw;rter und Redewendungen
von Nicole Arnold 19.06.2020
Nicht nur im Wein liegt Wahrheit, auch Schuhe k;nnen durch die Blume manch wahre Worte kundtun. So existieren zahlreiche weise Sprichw;rter und Redensarten, die sich um Schuhe drehen und hinter denen sich ein tieferer Sinn verbirgt. Sicher sind Ihnen einige bekannt, bei anderen hingegen erfahren Sie die ;bertragene Bedeutung in diesem am;santen Artikel.
Schuster bleib; bei deinem/deinen Leisten
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Man soll das tun, worin man sich auskennt und gut ist. Dem altbekannten Sprichwort liegt eine historische Geschichte zugrunde. Der griechische Maler Apelles wollte die ehrliche Meinung der Betrachter ;ber sein neuestes Werk erfahren, weshalb er sich in der N;he des ausgestellten Gem;ldes versteckte. Ein Schuster beanstandete, dass ein Schuh nicht korrekt dargestellt sei, worauf Apelles das Bild dahingehend verbesserte, weil der Schuster Recht hatte. Der Schuster kritisierte tags darauf auch die Beine, die Kleidung und immer mehr Dinge. Apelles trat erbost hervor und rief laut: „Schuster, blieb bei deinem Leisten“. Damit wehrte er sich gegen die unberechtigte Kritik, die sich immer mehr ausweitete, obwohl der Schuster nur bei den Schuhen hatte wirklich mitreden k;nnen.Die besten Bekleidungsgesch;fte
Auf Schusters Rappen unterwegs sein
Es ist keine tierische Redewendung! Auf Schusters Rappen unterwegs sein, bedeutet zu Fu; gehen oder wandern. Die meisten Schuster konnten fr;her geradeso von ihrer Arbeit leben und sich kein eigenes Pferd f;r die schnelle Fortbewegung leisten. So benutzten sie ihre F;;e mit selbstgen;hten Schuhen.
Schwarze, vom Schuster gefertigte Lederschuhe wurden als Rappen in Anlehnung an die schwarzen Pferde bezeichnet.
Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe
Das Sprichwort ist heute eher ;berholt. Fr;her war oft zu beobachten, dass die Schuster oder deren Familien weniger attraktives und qualitatives Schuhwerk trugen, als es die Schuster f;r ihre Kunden anfertigten. Man konnte den Sinnspruch auf unterschiedliche Z;nfte und Handwerke anwenden, was aber eher auf die geringen Einnahmen als auf das fehlende Bewusstsein f;r „Werbung“ zur;ckzuf;hren war. Heute sind die Unternehmen und Kreativen selbst die beste Werbung f;r ihre Produkte.
Die Schuhe sind einem viel zu gro;
Bei einem Projekt hat man sich zu viel vorgenommen oder will jemandem nacheifern, schafft es aber nicht, weil die Voraussetzungen nicht gegeben sind.
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In den falschen Schuhen laufen
So, wie es sich mit einem rechten Schuh am linken Fu; und umgekehrt schlecht l;uft, so ist es auch, wenn nicht das eigene Leben, sondern das einer anderen Person gelebt wird oder man sich stets den W;nschen anderer beugt. Das kann sich auch nur auf einzelne Aspekte des Lebens beziehen. Zum Beispiel absolviert der Jugendliche auf Wunsch seiner Eltern eine B;ckerlehre, er w;rde aber viel lieber Informatik studieren, weil ihm das liegt.
Wenn der Schuh dr;ckt
Ist der Schuh zu eng, zu klein, zu schmal, verursacht dies Unbehagen und im schlimmsten Fall Schmerzen. Wer gefragt wird, wo der Schuh dr;ckt, dem l;sst sich meist, z.B. am Gesichtsausdruck, der Haltung oder einer gesenkten Stimme, anmerken, dass er ein Problem hat. Der Fragesteller m;chte mit der Redewendung gerne aus der Reserve locken und helfen.
Sich einen Schuh anziehen/nicht anziehen wollen
Wer sich einen Schuh anziehen will, der ;bernimmt Verantwortung, steht zu dem, was er tut oder getan hat. Andererseits wird die Redensart negiert, wenn jemand mit einer Sache nichts zu tun hat/haben will bzw. keine Verantwortung daf;r ;bernimmt.
Unter dem Pantoffel stehen/ein Pantoffelheld sein
Diese Redewendung ist in erster Linie auf M;nner bezogen und meint, dass diese sich von der Frau bevormunden lassen und permanent alles tun, was sie sagt. Pantoffel sind seit jeher Frauenhausschuhe, fr;her waren diese aus hartem Holz gefertigt (Holzpantinen).
M;nner, die zu sp;ter Nachtstunde aus der Sch;nke kamen, erhielten mit den Holzschuhen ihre Tracht Pr;gel. Beim n;chsten Mal gingen sie rechtzeitig nach Hause, da sie „unter dem Pantoffel standen“.
Jemandem auf den Senkel gehen
Bildlich vorgestellt, ist es eine kuriose Situation, wenn eine Person einer anderen auf die Schn;rsenkel steigt. Der eine kommt dem anderen dann extrem nahe, was Unbehagen und Bedr;ngnis ausl;st. Im weiteren Sinne ist damit gemeint, anderen auf die Nerven zu gehen.
Jemandem etwas in die Schuhe schieben
Wer einem anderen die Schuld an etwas gibt, das er selbst verbrochen hat, schiebt ihm seine Schuld in die Schuhe. Diese Redewendung r;hrt vermutlich von den Dieben und R;ubern in fr;herer Zeit her. Da diese gemeinsam an offenen Lagerfeuern oder in Schlafs;len ;bernachteten, schoben sie bei Kontrollen ihr Diebesgut in die Schuhe der Nachbarn, um so von sich abzulenken.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus
Die Tatsachen sind verdreht oder entsprechen in dieser Form nicht der Wahrheit. Es muss umgedacht werden. Diese Redensart haben die Schuhmacher gepr;gt, denn handgefertigte Schuhe wurden zun;chst immer von links gen;ht und dann auf rechts gedreht. Erst so wurde der Schuh als solcher deutlich erkennbar.
Das Fleisch ist z;h wie eine Schuhsohle
Die falsche Zubereitung je nach Fleischsorte f;hrt dazu, dass sich Fleisch beim Kauen leder- oder gummiartig, ;hnlich wie eine Schuhsohle, anf;hlt. Wohl die wenigsten werden tats;chlich schon auf einer Schuhsohle gekaut haben, aber da diese einiges aushalten muss, braucht es eine gewisse Z;higkeit.
Fit wie ein Turnschuh sein
Turnschuhe symbolisieren Fitness, Jugendlichkeit, Sportlichkeit. Sie bringen einen schnell voran. Wer fit wie ein Turnschuh ist, der f;hlt sich k;rperlich und geistig fit f;r neue Vorhaben und hat dazu meist noch beste Laune.
Aus den Latschen/Schuhen kippen
Etwas bringt jemanden derart aus der Fassung, dass er fast hinf;llt oder ohnm;chtig wird. Die Person ist geschockt, ;berw;ltigt, verwundert oder ;berrascht.
Neben den Schuhen stehen
Wer verwirrt, nicht bei der Sache, geistig abwesend ist, der steht neben den Schuhen. Daraus resultiert folglich, dass er nicht eher bequem und komfortabel losgehen kann, bevor er in die Schuhe geschl;pft ist oder bevor er sich wieder der Sache mit voller Aufmerksamkeit widmet.
In den Kinderschuhen stecken
Kinderf;;e wachsen und ver;ndern sich permanent. Im Kindesalter ist der Schuhverbrauch besonders hoch. Die Schuhe m;ssen sich den F;;en anpassen, nicht umgekehrt. Wenn etwas noch in den Kinderschuhen steckt, dann steht es am Anfang.
Diese Redensart bezieht sich auf frisch gestartete Projekte, auch Gr;ndungen, Forschung und Entwicklung.
Den Kinderschuhen entwachsen sein
Kinderschuhe symbolisieren die Kindheit. Die Redewendung existiert schon seit dem 16. Jahrhundert. Damit wird ausgedr;ckt, dass der betreffende Mensch erwachsen geworden ist.
Wenn man jemandem im Gehen die Schuhe besohlen kann
Normalerweise ist es f;r einen Schuster unm;glich, jemandem im Gehen die Schuhe zu besohlen. Hier ist im ;bertragenen Sinne genau das Gegenteil gemeint: Jemand ist zu langsam und sollte etwas mehr Geschwindigkeit in seinem Tun an den Tag legen.
Alefanz macht die Schuhe ganz
Alefanz ist ein sehr altes Wort f;r alberne, sinnlose oder ungereimte Handlungen. Das Sprichwort steht f;r eine bewusste T;uschung, eine List, die aus Gewinnsucht angewendet wird. Man will jemandem praktisch etwas „verkaufen“ was es gar nicht gibt, wie das Alefanz als Heilmittel f;r kaputte Schuhe.
Das sind zwei Paar Schuhe/Stiefel – das ist ein anderes Paar Schuhe
Hier geht es darum, dass ;pfel nicht mit Birnen vergleichbar sind oder es sich um v;llig verschiedene Dinge handelt, die nicht zusammen passen.
Das zieht einem die Schuhe/Stiefel aus
Die Redewendung dr;ckt aus, dass etwas unertr;glich oder auch unfassbar/unglaublich ist.
Einen guten Stiefel vertragen
Die Herren der Sch;pfung nutzen in der mittelalterlichen Zeit ab und an den eigenen Stiefel als Trinkgef;;. Hier vertrugen sie auch gut und gerne mehr als einen Stiefel, was auf den Alkohol bezogen war. Deshalb bedeutet die Redewendung, dass jemand viel Alkohol vertr;gt.
Den alten Stiefel weitermachen
Die Redensart besagt, dass jemand wie gewohnt weitermacht, obwohl sich die Umst;nde ge;ndert haben und eine andere Vorgehens-/Arbeitsweise angeraten w;re.
Den Stiefel durchziehen
Meint: Eine angefangene Sache zu beenden, unabh;ngig davon, wie beschwerlich das noch sein kann. Oder etwas wird auf jeden Fall und auch gegen Widerstand durchgesetzt. Die Redewendung steht ebenso f;r Kompromisslosigkeit.
Jemandem die Stiefel lecken
Diese Redensart symbolisiert die Unterwerfung vor einem anderen, auch eine Anbiederung, um einen bestimmten Zweck zu erreichen.
Weitere Sprichworte, Redewendungen und Zitate
Und hier noch eine Auswahl von Sprichw;rtern und Zitaten ;ber Schuhe, zum Schmunzeln oder Innehalten, deren Sinn sich von selbst erschlie;t:
Alte Schuhe schmei;t man schneller weg als alte Gewohnheiten. (Unbekannt)
Wirf deine alten Schuhe nicht weg, bevor du neue hast. (Aus Flandern)
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