Tuenkram erzaehlen

Tuenkram erzaehlen


Im verbalen Schlagabtausch: die Kanzlerkandidaten Scholz und Merz.
(Foto: Liesa Johannssen/REUTERS)

Mit dem plattdeutschen Begriff f;r Quatsch hat Kanzler Scholz den politischen Gegner aufgeschreckt.

Von Sarah Crone

„Fritze Merz“ erz;hle gern „T;nkram“ – sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Montagabend im ZDF. Und sorgte so f;r einen kurzen Moment des Innehaltens im laufenden Wahlkampfbetrieb. Nicht weil sich die politischen Kontrahenten pl;tzlich auf freundliches Miteinander und Fairness besonnen h;tten. Sondern weil gr;;ere Teile des Landes zun;chst von dem ihnen unbekannten Schimpfwort ;berrumpelt waren. Dass T;nkram wohl nichts Nettes ist, signalisierte bereits das leicht absch;tzige „Fritze“. „Ich verbitte mir das“, gab Merz dann auch zu Protokoll. Aber wie gemein ist die Beleidigung des ehemaligen Hamburger B;rgermeisters? Wenn mehr Menschen des Plattdeutschen m;chtig w;ren, die j;ngste Auseinandersetzung der konkurrierenden Kanzlerkandidaten h;tte wom;glich weniger Schlagzeilen gemacht. Denn T;nkram bedeutet so viel wie Quatsch, Unsinn, dummes Zeug. Und geht auf das Verb „t;nen – flunkern“ zur;ck, wie das Fachportal Plattmakers noch zu erg;nzen wei;. Somit ist T;nkram eher eine Art „Fake News“ als eine hinterh;ltige L;ge. Ob Scholz nun weiter Platt schnackt? Aufmerksamkeit w;re wieder garantiert, aber wohl auch das eine oder andere Missverst;ndnis.

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Bundestagswahl
:Das Duell der Beleidigungen
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