Liliputins in German -5507
Dean Reed
Liliputins. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101
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Wes Brot ich ess, des Lied ich sing; Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing
Bedeutung:
Wer mich bezahlt, dessen Meinung / Interessen vertrete ich auch
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von etwas ein Lied singen koennen
Bedeutung:
etwas aus eigener unangenehmer Erfahrung wissen S
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Dean Cyril Reed (* 22. September 1938 in Denver, Colorado, USA; † 13. Juni 1986 in Zeuthen, Kreis Koenigs Wusterhausen, DDR) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Saenger, Drehbuchautor und Regisseur. Zu Beginn der 1960er Jahre galt er als lateinamerikanisches Teenageridol. Reed startete 1966 eine zweite Karriere in der Sowjetunion und lebte ab 1973 als bekennender Marxist in der DDR. Im November 1971 lernte er auf der Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche fuer Kino und Fernsehen seine spaetere Frau, das Model Wiebke Dorndeck kennen, die damals noch mit dem Fotografen Rainer Dorndeck verheiratet war, und zog 1972 in die DDR. Dort wurde er als Weltstar und „Saenger des anderen Amerika“ hofiert. Am 30. Juni 1973 heiratete er im Rathaus von Duebeln die inzwischen geschiedene Wiebke Dorndeck geb. Schmidt (* 29. August 1941). 1976 wurde die gemeinsame Tochter geboren, 1978 wurde die Ehe geschieden.
Innerhalb von sechs Jahren drehte er in der DDR fuenf Filme. Die bekanntesten waren Aus dem Leben eines Taugenichts nach Joseph von Eichendorff, Kit & Co nach Jack London sowie El Cantor, eine Verfilmung des Lebens von Victor Jara. 1979 tourte er mehrere Monate durch die DDR, die UdSSR und die Tschechoslowakei und trat vor 70.000 Zuschauern in Budapest auf. Reed mietete ein Wassergrundstueck mit Haus und Motorboot in Rauchfangswerder, einem Ortsteil von Berlin-Schmueckwitz. Er empfand sich zugleich als US-Patriot und Marxist. Hinter seinem Haus stellte er einen Flaggenmast mit der in Chile gewaschenen US-Flagge auf, berief sich auf die Amerikanische Revolution von 1776. 1974 trat er im Berliner Friedrichstadtpalast zum 25. Jahrestag der Pionierorganisation Ernst Thaelmann auf.[7] Gegen;ber einer DDR-Zeitschrift unterstrich er: „Ich bin Marxist, was auch immer ich singe.“ Menschenrechtsverletzungen in der Sowjetunion deutete er deshalb als „ein paar Fehler und Ungerechtigkeiten“.[15] 1984 erkl;rte er gegen;ber dem West-Berliner Tagesspiegel, wichtiger als Reisefreiheit sei ihm, dass es in der DDR keine Arbeitslosigkeit gebe: Das seien „Priorit;ten, mit denen ich mich als Marxist identifiziere“.[16]
Mit US-amerikanischem Pass engagierte er sich bei Protestaktionen in Nahost, Nord- und S;damerika. 1977 besuchte er die PLO im s;dlichen Libanon und sang f;r Jassir Arafat.[17][18] 1978 solidarisierte er sich mit Farmern in Delano, Minnesota, wurde vor;bergehend ins ;rtliche Gef;ngnis gesperrt, trat in Hungerstreik und l;ste eine weltweite politische Kampagne zu seiner Freilassung aus. 1983 reiste er illegal nach Chile ein, gab in Santiago und Rancagua ohne Genehmigung Konzerte, wurde verhaftet und nach Peru abgeschoben.[7]
Abstieg
Zu Beginn der 1980er Jahre verblasste Reeds Ruhm. An die Stelle von Tourneen traten gelegentliche Auftritte in Unterhaltungsshows des ostdeutschen und sowjetischen Fernsehens sowie Konzerte in Stadthallen.[7] Beim Film war er nicht mehr gefragt. Seine Eigenproduktion Sing, Cowboy, sing fiel 1981 bei Publikum und Kritik durch.[19] Einziger H;hepunkt dieser Zeit war eine f;nft;gige Personalityshow Sing, Dean, sing! im Palast der Republik w;hrend der Sommerferien 1981.[7] Die letzte Langspielplatte, Dean Reed, wurde ein Flop.[3] 1986 plante er einen Film ;ber den Indianeraufstand bei Wounded Knee.
Von der DDR hatte er sich innerlich zunehmend entfernt. Die Stasi berichtete, dass Reed 1982 bei einer Kontrolle auf der Autobahn Volkspolizisten gegen;ber „die DDR mit einem faschistischen Staat verglich und zum Ausdruck brachte, dass er, ebenso wie die 17 Millionen DDR-B;rger, es ‚bis oben hin satt‘ h;tte“. Weiterhin forderte er die Volkspolizisten auf, ihn zu verhaften, was „hier ja gang und g;be“ sei.[20] Reed sang ;ffentlich Bettina Wegners regimekritisches Lied Kinder und wurde von der SED ermahnt.
Zuletzt war er oft niedergeschlagen, telefonierte regelm;;ig mit Freunden in den USA, sch;ttete ihnen das Herz aus.[5][21] Er h;rte den US-Soldatensender American Forces Network (AFN)[13] und hoffte auf ein Comeback in den USA.[3][21] Im April 1986 trat er in dem Magazin 60 Minutes des US-Fernsehsenders CBS News auf, um sich beim US-Publikum bekannt zu machen.[22] Dabei rechtfertigte er den Bau der Berliner Mauer und die sowjetische Intervention in Afghanistan. Reed wurde anschlie;end mit Hassbriefen von US-Fernsehzuschauern ;berh;uft.[3]
Tod
Nach einem heftigen Streit mit seiner Ehefrau Renate Blume, mit der er seit 1981 verheiratet war, fand man Reed am 13. Juni 1986 tot im knietiefen Wasser des Zeuthener Sees mit aufgeschnittenen Pulsadern und einer ;berdosis Schlaftabletten.[23] Er hinterlie; einen 15 Seiten langen Abschiedsbrief an den Abteilungsleiter im SED-Zentralkomitee Eberhard Fensch, der von der DDR-Regierung bis 1990 unter Verschluss gehalten wurde. Darin hie; es unter anderem, seine Frau qu;le ihn seit Jahren durch Eifersucht. Dem Sozialismus schwor er nicht ab und schrieb dazu: „Es ist die einzigste L;sung f;r die Hauptprobleme f;r die Menschheit der Welt.“[24]
Die Nachrichtensendung des DDR-Fernsehens, Aktuelle Kamera, meldete Reeds Tod als „tragischen Ungl;cksfall“.[23] Das f;hrte zu Spekulationen um die tats;chlichen Todesumst;nde. Es entstanden Ger;chte, Reed sei von der Stasi oder dem KGB ermordet worden, weil er sich mit dem Gedanken getragen habe, in die USA zur;ckzukehren. Andere vermuteten, die CIA habe gerade das verhindern wollen.
Reed wurde zun;chst auf dem Waldfriedhof von Rauchfangswerder begraben. 1991 wurde seine Urne auf Wunsch der Familie nach Boulder, Colorado ;berf;hrt, wo sie auf dem Green Mountain Cemetery beigesetzt wurde.
Reed sprach Englisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch und Russisch. Er war dreimal verheiratet und hinterlie; drei Kinder, darunter ein Adoptivkind.[7]
Reed und die Geheimdienste
Als sich Reed w;hrend der Fu;ball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile mit dem sowjetischen Torwart Lew Jaschin verbr;derte, wurde er erstmals bei der CIA aktenkundig.[14]
Ab 1967 nahm er an aktiven Ma;nahmen von Geheimdiensten der Staaten des Warschauer Pakts teil. Dabei handelte es sich um Propagandaaktionen, bei denen Reed und die Dienste gleiche Ziele verfolgten.[10]
1976 nahm das DDR-Ministerium f;r Staatssicherheit (Stasi) Kontakt zu Reed auf.[7] Danach wurde er als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) unter dem selbstgew;hlten Decknamen Victor gef;hrt. Er berichtete ;ber Besuche bei Diplomaten der US-Botschaft in der DDR.[20] 1977 versuchte die Stasi, ihn f;r eine Bespitzelung Jassir Arafats zu gewinnen. Reed beschwerte sich bei Staatschef Erich Honecker, der anordnete, ihn nicht mehr zu bel;stigen. Die Stasi stellte daraufhin die Zusammenarbeit mit ihm ein.[1
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