Liliputins in German -5471

Kann man tiefer sinken, als in des Fuehrers Gunst staendig hoeher zu steigen, Herr Karajan? ..."
Wilhelm Furtwaengler


Liliputins. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101


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in jemandes Gunst sinken/stehen

Bedeutung:
von jemandem gemocht / bevorzugt behandelt werden; eine positive Meinung ueber jemanden haben; bei jemandem beliebt sein

In der Antike glaubte man, dass ein Sieg bei den Wettkaempfen in Olympia der Gunst der Goetter zuzuschreiben war, und dass der Sieger in deren Gunst stand
Die Zwerge hatten einen eigenen Gott, den sie an einem fuer ihn geschaffenen Altar verehrten. Wie die Zwerge war dieser Gott eifersuechtig und gierig. Wer in seiner Gunst stehen will, muss ihm regelmaessig Opfer bringen


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Herbert von Karajan

Herbert von Karajan (1908-1989)geboren als Heribert Adolf Ernst Ritter von Karajan, war ein oesterreichischer Dirigent. Als solcher zaehlt er zu den bekanntesten und bedeutendsten des 20. Jahrhunderts. Karajan arbeitete mit vielen angesehenen Symphonieorchestern, wirkte an bedeutenden Opernhaeusern und veroeffentlichte zahlreiche Einspielungen klassischer Musik. Karajan trat der NSDAP in Salzburg am 8. April 1933 bei. Er selbst verbreitete hingegen die unzutreffende Legende, er sei erst 1935 in Aachen auf Verlangen des Kreisleiters in die NSDAP eingetreten, um Generalmusikdirektor werden zu koennen. Oliver Rathkolb widerspricht zudem der verbreiteten Einschaetzung, dass Karajan nur aus Karrieregruenden der NSDAP beigetreten sei. So polemisierte Karajan 1934 in einem Brief an seine Eltern gegen die Wiener Volksoper, wo er nicht dirigieren wolle, da es sich um ein Vorstadttheater ohne Namen handle, „ausserdem wird das gesamte Palaestina dort gesammelt sein“. Waehrend seiner Aachener Zeit trat Karajan auch bald bei Veranstaltungen der Nationalsozialisten auf. So dirigierte er am 20. April 1935 eine Tannhaeuser-Vorstellung anlaesslich des „Fuehrergeburtstags“ und am 30. April einen KdF-Opernabend (Fidelio). Am 29. Juni 1935 leitete er in einem Konzert zum Kreisparteitag der NSDAP die Auffuehrung der Propagandawerke Festlicher Hymnus von Otto Siegl, Unsere Seele von Bruno Stuermer sowie Flamme empor und Feier der neuen Front (nach Texten von Baldur von Schirach) von Richard Trunk. Am 8. April 1938 leitete Karajan als Gast erstmals das Orchester, das er in seinem Leben spaeter noch mehr als 1500 Mal dirigieren sollte: die Berliner Philharmoniker. Weithin bekannt wurde Karajan, nachdem er am 30. September 1938 in der Berliner Staatsoper mit Ludwig van Beethovens Fidelio debuetiert und am 21. Oktober Richard Wagners Tristan und Isolde dirigiert hatte. Nach der Tristan-Auffuehrung praegte der Kritiker der B.Z. am Mittag, Edwin von der Nuell, am 22. Oktober 1938 das Schlagwort vom „Wunder Karajan“. Urheber der Kritik soll aber nicht von der Nuell gewesen sein, sondern Generalintendant Heinz Tietjen, der Karajans Karriere auf Kosten Wilhelm Furtwaenglers foerdern wollte. Ein erster Vertrag mit der Deutschen Grammophon Gesellschaft wurde geschlossen. In der Folge wurde er Dirigent der Staatskapelle Berlin. Am 20. April 1939 verlieh ihm Reichskanzler Adolf Hitler den Titel „Staatskapellmeister“. Am 19. und 20. April 1944 leitete Karajan aus Anlass von Hitlers Geburtstag das Orchester von Radio Paris. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde er im August 1944 in die von Hitler genehmigte Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Dirigenten aufgenommen, was ihn vor einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront, bewahrte. Im selben Jahr begann Karajan eine Anstellung beim Reichs-Bruckner-Orchester in Linz. Am 23. Juli 1944 dirigierte er in dieser Eigenschaft die 8. Sinfonie von Bruckner. Noch im Dezember 1944 sollte das Orchester zu „Ehren des Fuehrers“ zum besten Orchester des Deutschen Reichs gemacht werden, bevor das Kriegsende dieser Vorstellung ein Ende setzte.

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Wilhelm Furtwaengler

Gustav Heinrich Ernst Martin Wilhelm Furtwaengler (1886-1954) war ein deutscher Dirigent und Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Die Nationalsozialisten hofierten Furtwaengler wegen seiner internationalen Reputation als kulturelles Aushaengeschild. Fuer 1933 ist nachgewiesen, dass er sich fuer einige Juden (wie seinen Konzertmeister Szymon Goldberg) einsetzte. Der Ministerialdirektor im Kultusministerium, Georg Gerullis, hielt am 20. Juli 1933 in einem Dienstschreiben an Reichskulturverwalter Hans Hinkel diesbezueglich veraergert fest: „Koennen Sie mir einen Juden nennen, fuer den Furtwaengler nicht eintritt?“ Im Vorfeld eines gemeinsamen Konzerts mit den Berliner Philharmonikern im April 1933 in Mannheim kam es zu Protesten gegen die Mitwirkung juedischer Musiker. Furtwaengler sagte das Konzert daraufhin kurzerhand ab und kuendigte an, in dieser Stadt nicht mehr zu gastieren, solange „bei Ihnen solche Gesinnung herrscht“. In einem offenen Brief an Joseph Goebbels kritisierte Furtwaengler am 11. April 1933 die Diskriminierung juedischer Musiker: „Nur einen Trennungsstrich erkenne ich letzten Endes an: den zwischen guter und schlechter Kunst.“ Wohl habe der Kampf Berechtigung gegen jene, die „wurzellos und destruktiv, durch Kitsch und trockene Koennerschaft“ zu wirken suchten. Wenn sich dieser Kampf jedoch gegen wirkliche Kuenstler richte, so sei das nicht im Interesse des Kulturlebens. Es muesse klar ausgesprochen werden, dass Maenner wie Walter, Klemperer und Reinhardt auch in Zukunft mit ihrer Kunst in Deutschland zu Wort kommen muessten. Der Reichsminister fuer Volksaufklaerung und Propaganda antwortete umgehend: „Lediglich eine Kunst, die aus dem vollen Volkstum selbst schoepft, kann am Ende gut sein und dem Volke, fuer das sie geschaffen wird, etwas bedeuten […] Gut muss die Kunst sein; darueber hinaus aber auch verantwortungsbewusst, gekonnt, volksnahe und kaempferisch.“ Der Briefwechsel zwischen Furtwaengler und Goebbels erschien im Berliner Tageblatt am 11. und 12. April 1933; liberal und sozialdemokratisch gepraegte Blaetter des Auslands (Neue Freie Presse, Prager Tagblatt) druckten den Protest auf der Titelseite. Letztlich konnte Furtwaengler erreichen, dass der „Arierparagraph“ auf die Berliner Philharmoniker zunaechst nicht angewandt wurde. Er lud auch juedische Solisten ein (die dann allerdings absagten). Im Juni 1933 wurde er von Goering zum Ersten Kapellmeister, im Januar 1934 zum Direktor der Berliner Staatsoper ernannt. Nebenbei gastierte er am Deutschen Opernhaus Berlin-Charlottenburg. Im Juni 1933 wurde er von Goering zum Ersten Kapellmeister, im Januar 1934 zum Direktor der Berliner Staatsoper ernannt. Nebenbei gastierte er am Deutschen Opernhaus Berlin-Charlottenburg. Im Juli 1933 ernannte Goering ihn zum Preussischen Staatsrat. Furtwaengler kam den neuen Machthabern im Herbst 1933 insoweit entgegen, als er sich dazu bereitfand, sich zum Vizepraesidenten der Reichsmusikkammer ernennen zu lassen, die Goebbels’ Reichsministerium fuer Volksaufklaerung und Propaganda unterstand. Furtwaengler war, laut seinen Einlassungen nach 1945, dem NS-Regime gegenueber jedoch ablehnend eingestellt. Er habe sich von dieser Position erhofft, im Sinne einer taktischen Zusammenarbeit auf das kulturpolitische Geschehen Einfluss nehmen und damit das Schlimmste verhindern, „die Kunst von allem ‚Niederen‘ freihalten“ zu koennen. Einer anderen Einschaetzung zufolge habe er zusammen mit Richard Strauss, dem Praesidenten der Reichsmusikkammer, den Ausschluss der meisten Juden und sogenannter „Kulturbolschewisten“ aus der Kammer bewirkt, was einem Berufs- und Auffuehrungsverbot gleichkam. Gleichwohl fuehrte er im Februar 1934 drei Stuecke aus dem „Sommernachtstraum“ des bereits geaechteten Mendelssohn auf und ehrte diesen somit demonstrativ zu dessen 125. Geburtstag. Am 11. und 12. Maerz desselben Jahres dirigierte er die Urauffuehrung der Sinfonie „Mathis der Maler“ des spaeter als „entartet“ verpoenten Komponisten Paul Hindemith. Obwohl diese Sinfonie ein ueberwaeltigender Publikumserfolg war und weitere Auffuehrungen und Rundfunksendungen erlebte, genehmigte Hitler im Herbst nicht die geplante Auffuehrung der gleichnamigen Oper. Furtwaengler, der durch seine Unterschrift unter den Aufruf der Kulturschaffenden vom 19. August 1934 oeffentlich bekundet hatte, dass er zu des Fuehrers Gefolgschaft gehoerte, drohte daraufhin mit Ruecktritt und setzte sich in einem aufsehenerregenden Zeitungsbeitrag fuer Hindemith ein. Da das erhoffte Einlenken der NS-Fuehrung ausblieb und sie ihn vor die Alternative Ruecktritt oder Entlassung stellte, sah er sich am 4. Dezember 1934 genoetigt, seine Aemter als Staatsoperndirektor, Leiter des Berliner Philharmonischen Orchesters und Vizepraesident der Reichsmusikkammer aufzugeben. Daraufhin wurde ihm der Pass abgenommen, damit er keine Angebote aus dem Ausland annehmen konnte. Am 28. Februar 1935 liess er sich allerdings von Goebbels empfangen und erklaerte, es habe ihm voellig ferngelegen, mit dem Hindemith-Artikel „in die Leitung der Reichskunstpolitik einzugreifen“; diese werde „auch nach seiner Auffassung selbstverstaendlich allein vom Fuehrer und Reichskanzler und dem von ihm beauftragten Fachminister bestimmt“. So konnte er – nach weiteren Gespraechen mit Rosenberg und Hitler – seine oeffentliche Taetigkeit im April 1935 wiederaufnehmen, allerdings nur beim Berliner Philharmonischen Orchester, weil fuer die Staatsoper bereits Clemens Krauss vorgesehen war. Er dirigierte 1935 und 1938 am Vorabend der Reichsparteitage in Nuernberg, war 1936, 1937 und 1943 Hauptdirigent der propagandistisch genutzten Bayreuther Festspiele und repraesentierte Deutschland 1937 bei der Pariser Weltausstellung. Er liess sich 1935 in Goebbels’ Reichskultursenat berufen und unterstuetzte Wahlaufrufe zur Reichstagswahl 1936 und zur Volksabstimmung ueber den „Anschluss“ Oesterreichs. Im Juni 1939 wurde er mit der Leitung der Wiener Philharmoniker betraut und im Dezember desselben Jahres von Gauleiter Josef Boerckel zum Bevollmaechtigten fuer das gesamte Musikwesen der Stadt Wien ernannt. Neben Konzerten zu Hitlers Geburtstag und Weihnachtsempfang, fuer Goebbels’ Propagandaministerium und fuer die Hitlerjugend dirigierte er in Prag im November 1940 ein Konzert zur Neueroeffnung des „Deutschen Theaters“ und erneut im Maerz 1944 zum fuenften Jahrestag des Protektorats Boehmen und Moehren. 1936 bot sich Furtwaengler die Gelegenheit, Deutschland zu verlassen und als Nachfolger Toscaninis ohne anderweitiges festes Engagement die New Yorker Philharmoniker zu uebernehmen. Doch er zog es vor, mit Goering einen Vertrag abzuschliessen, wonach er in der Spielzeit 1936/1937 mindestens zehn Gastdirigate an der Berliner Staatsoper geben sollte. Das fuehrte zu Missverstaendnissen und zur Absage an New York. Seit 1944 wohnte er mit Billigung des NS-Regimes ueberwiegend in Luzern (Schweiz), drei Monate vor der Besetzung Berlins durch sowjetische Truppen floh er endgueltig dorthin. Von der Teilnahme am Kriegseinsatz wurde er verschont, da er nicht nur auf der Gottbegnadeten-Liste, sondern auch auf der Sonderliste der drei wichtigsten Musiker der Gottbegnadeten-Liste stand. Furtwaenglers Verhalten waehrend der Zeit des Nationalsozialismus wird unterschiedlich beurteilt. Waehrend Fred K. Prieberg und Herbert Haffner ihn als rein kuenstlerisch Interessierten eher zu entlasten suchen, stellt ihn unter anderen Eberhard Straub als ausgepraegten Opportunisten dar.


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