Liliputins in German - 5467

Kaiser Vespasian hatte es im Urin, dass sich sogar aus oeffentlichen Beduerfnisanstalten  Profit schlagen laesst ... "
Tacitus


Liliputinss. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101

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etwas im Urin haben (Deutsch)
Wortart: Redewendung
Bedeutung/Definition
eine Vorahnung haben [Gebrauch: salopp]
Varianten
etwas im Urin spueren
Synonyme:
ahnen

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Vespasian (9 - 79)  war vom 1. Juli 69 bis zu seinem Tod roemischer Kaiser. Sein Geburtsname war Titus Flavius Vespasianus, als Kaiser fuehrte er den Namen Imperator Caesar Vespasianus Augustus. Er konnte den Buergerkrieg und die Auseinandersetzungen um das Kaiseramt im Vierkaiserjahr 69 n. Chr. fuer sich entscheiden und wurde der erste roemische Kaiser aus der flavischen Dynastie.
Vespasian war ein Realpolitiker. Waehrend seiner zehnjaehrigen Herrschaft gelang es ihm, das Reich sowohl politisch als auch finanziell zu stabilisieren. Er stellte seine Herrschaft in die julisch-claudische Tradition und knuepfte insbesondere an Augustus an, womit er sich zugleich deutlich von Nero abgrenzte. Zur pax Augusta trat eine pax Flavia. Seine Finanzpolitik glich die Staatsschulden der Regierungszeit Neros aus und erlaubte ihm ein reges Bauprogramm; die Haushaltslage wurde in erster Linie durch die Wiedereinfuehrung von Steuern, Steuererhoehungen und neue Steuern verbessert. Vespasian foerderte Kunst und Literatur und die Integration der hochrangigen italischen Familien in den Senat. Aufgrund seiner militaerischen Erfahrungen und Verbindungen, geschickter Propaganda und eines zum groe;ten Teil ausgleichenden Verhaeltnisses zum Senat war er ein beliebter und erfolgreicher Kaiser. Vespasians Erfindungsreichtum bei der Vermehrung der Staatseinnahmen ist bekannt. So hatte er aufgrund der hohen Schulden, die Nero hinterlassen hatte, eine Latrinensteuer eingefuehrt. Als sich sein Sohn Titus bei ihm darueber beschwerte, hielt Vespasian Titus eine Muenze hin, die aus dieser Steuer stammte. Titus musste eingestehen, dass sie nicht stank, woraufhin Vespasian ihm entgegenhielt: „Und dennoch stammt sie aus dem Urin.“ Hieraus duerfte die Redewendung Pecunia non olet („Geld stinkt nicht“) entstanden sein. Hatte er zum Beginn seiner Amtszeit noch einen hohen Sanierungsbedarf ermittelt, so hinterlie; er bei seinem Tod geordnete Kassen und keine Schulden. Seine Finanzpolitik wurde auch von Sueton und Tacitus gelobt.


Tacitus

Publius Cornelius Tacitus (58-120) war ein bedeutender roemischer Geschichtsschreiber, Politiker und Senator. Tacitus’ ganz oder weitgehend erhaltene Schriften sind Agricola, Germania, Dialogus de oratoribus, Historien und Annalen. Sowohl die Historien als auch die Annalen gehoeren zu den bekanntesten und wichtigsten historischen Schriften der roemischen Geschichte, sind aber nur teilweise erhalten. Die Germania ist eine bedeutende ethnographische Darstellung verschiedener Staemme der Germanen, die aber eine sehr problematische Rezeptionsgeschichte aufweist. Das Werk gibt einen Einblick in das Leben der Voelkerstaemme („Germanen“) noerdlich der Alpen, wie sie im ersten Jahrhundert nach Christus existierten. In seiner Germania werden nicht nur kriegerische Eigenheiten der Germanen beschrieben, sondern auch die Lebensweise dieser Voelker bis hinein in familiaere Strukturen. Die Schrift hat, zusammen mit den anderen „Kleinen Schriften“ des Tacitus, nur in einem einzigen Exemplar die Zeit des Humanismus erreicht. Es wurde von Enoch von Ascoli in der Abtei Hersfeld aufgefunden und ca. 1455 nach Italien gebracht. Als Erster hat sich Enea Silvio Piccolomini, der spaetere Papst Pius II., mit der Schrift befasst. Im mittelalterlichen Deutschland spielte der Begriff Germanen als Selbstbezeichnung f;r „die Deutschen“ kaum eine Rolle, versuchte man sich doch historisch in die Naehe der Roemer zu stellen. Um Begeisterung fuer einen Kreuzzug gegen die Tuerken zu entfachen, wurde die Germania auf dem Regensburger Reichstag 1471 benutzt, indem die kriegerischen Eigenschaften der Germanen hervorgehoben wurden. Es waren aber erst die deutschen Humanisten, die auf Tacitus aufmerksam wurden (Conrad Celtis, Aventinus, vor allem Ulrich von Hutten). Von da an hielt das Interesse der Deutschen an dem, was sie als „ihre Urgeschichte“ betrachteten, lange Zeit an, wenngleich jede Epoche ihre eigene, jeweils unterschiedliche Auslegung hatte. Die Humanisten schwaermten fuer die angebliche „germanische Reinheit“ und die Urspruenglichkeit ihrer Vorfahren, in diesem Sinne diente die Germania einer anachronistischen Identitaetsstiftung. Erst mit Jacob Grimm (und Karl M;llenhoff) kam eine wissenschaftliche Betrachtungsweise hinzu. Bereits im 19. Jahrhundert begann aber auch die wissenschaftliche Konstruktion eines Germanenmythos durch die Altertumswissenschaften. Ueber Gustaf Kossinna trug diese Entwicklung mit zur Entstehung der pseudo-wissenschaftlichen Rassenlehre des Nationalsozialismus bei. Nationalsozialistische Rassenpolitiker, allen voran Heinrich Himmler und die von ihm mitgegruendete „Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe“, entstellten und missbrauchten die Aussagen bei Tacitus als Argumente f;r eine angebliche „rassische Ueberlegenheit“ der Deutschen und ihren millionenfachen Massenmord in den NS-Konzentrations- und Vernichtungslagern. In der neueren Forschung wird hingegen auf die problematische Rezeptionsgeschichte und die Instrumentalisierung des Inhalts der Schrift kritisch hingewiesen, zumal die Gleichsetzung Germanen/Deutsche laengst nicht mehr haltbar ist. Die Behandlung durch Eduard Norden, der das Werk 1920 in das Umfeld der antiken Ethnographie gestellt hat, auch und gerade im Vergleich zu der weithin herrschenden Germanenideologie, ist immer noch grundlegend. Die moderne Forschung betrachtet die Germania (etwa bezueglich Intention und Quellenkritik) kritischer als die aeltere und ist teilweise auch zu neuen Bewertungen gelangt. Die Germania wurde in die ZEIT-Bibliothek der 100 B;cher aufgenommen.


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