Liliputins in German- 5328

Ich bin in Baden-Baden baden gegangen ... "
Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Liliputins. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101

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ba­den ge­hen
Bedeutung:
keinen Erfolg haben; scheitern

Beispiel
mit seinen hochfliegenden Plaenen ist er ja ganz schoen baden gegangen

Synonyme zu baden gehen
keinen Erfolg haben, nicht von Erfolg begleitet/gekroent sein, scheitern, sein Ziel nicht erreichen

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Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881) war ein russischer Schriftsteller. Zu seinen bekanntesten Werken zaehlen Schuld und Suehne, Der Spieler, Der Idiot und Die Brueder Karamasow. Reich wurde er nie durch seine Arbeit und das wenige Geld, das er hatte – und noch mehr – verspielte er auch in Baden-Baden. Dostojewski weilte ab 1863 mehrere Male in Baden-Baden und in anderen deutschen Kurstaedten, wo er sich in den Spielbanken seiner Spielsucht hingab und seinen gesamten Besitz verspielte. Diese einschneidenden Erfahrungen verarbeitete er in seinem Roman Der Spieler. Im Eckhaus in der Baederstrasse 2 erinnert heute eine Bueste Dostojewskis von Gabriel Glikmann aus dem Jahr 1994 an den grossen Literaten. Das zweite Dostojewski Denkmal befindet sich im hinteren Teil des Rotenbachtals. Dostojewski war einer von vielen Russen, die es in den Kurort zog.  Das war allerdings nicht immer so. Denn einst war die Spielbank von Baden-Baden ein Anziehungsort fuer wohlhabende und intellektuelle Russen. Es drehte sich alles um das Casino. Das war der einzige Grund. Baden-Baden hat Dostojewski  gar nicht besonders gefallen – und die Menschen, die hier waren, noch viel weniger. Das waren die Reichen, und zu denen hatte er ein gespaltenes Verhaeltnis. Dostojewski war ein Lebemann, aber beim Spielen wurde aus seiner Leidenschaft sehr schnell eine Sucht. Diese Sucht verarbeitete er 1866 in dem Roman „Der Spieler“, den er innerhalb von drei Wochen verfasste. An welchen Ort das im Buch erwaehnte „Roulettenburg“ angelehnt ist, ist umstritten. Baden-Baden scheint es nicht zu sein. Haeufig wird es mit Bad Homburg und Wiesbaden, dessen Spielhallen Dostojewski ebenso besuchte, in Verbindung gebracht. In jedem Fall war mit „Roulettenburg“ ein deutscher Ort gemeint, denn das Russische Reich hatte Gluecksspiel im 19. Jahrhundert untersagt. Auch deshalb kamen Spieler und Spielsuechtige gern nach Deutschland. Geld hatte Dostojewski jedoch nur wenig, deshalb musste er andere um Unterstuetzung bitten. Im Schlusskapitel von „Der Spieler“ heisst es treffend: „Mit welcher Gier blicke ich auf den Spieltisch, auf dem die Louisdors und Friedrichsdors und Taler umherliegen, und auf die kleinen Stapel von Goldstuecken, wenn sie unter der Kruecke des Croupiers in Haeufchen auseinanderfallen, die wie feurige Glut schimmern, oder auf die eine halbe Elle langen Silberrollen, die um das Rad herumliegen. Schon wenn ich mich dem Spielsaal naehere und noch zwei Zimmer von ihm entfernt bin, bekomme ich fast Kraempfe, sobald ich das Klirren des hingeschuetteten Geldes hoere.“ Doch warum ausgerechnet Baden-Baden? Die ersten Russen kamen 1815 anlaesslich des Wiener Kongresses in die Stadt – sie lag halt auf dem Weg. Generaele, Fuersten, Gutbetuchte, Kuenstler: Das russische Publikum in Baden-Baden wirkte vielfaeltig, aber Dostojewski gehoerte nur am Rande dazu. Er fand Anstoss an nahezu jeder Gruppe und ueberwarf sich auch allzu gern mit anderen, etwa Literaturkollegen wie Iwan Turgenew. Auch von den Einheimischen hatte Dostojewski keine hohe Meinung, wie Aufzeichnungen von ihm und seiner zweiten Frau Anna Dostojewskaja belegen. Nach dem letzten Besuch in Baden-Baden zog das Ehepaar in die Schweiz weiter, anschliessend nach Italien, spaeter nach Dresden und nochmals zum Gluecksspiel nach Wiesbaden. 1871 kehrte es in die russische Heimat zurueck, wo die angehaeuften Schulden langsam abbezahlt wurden. Dostojewski soll noch in Deutschland dem Gluecksspiel abgeschworen haben.


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