Liliputins in German - 5269
Gerhard Richter
Liliputins. What, the heck, is this ?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101
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Die Bezeichnung „asymmetrische Kriegsf;hrung“ wurde in der ;ffentlichkeit bekannt, als nach dem Ende des Kalten Krieges klassische („symmetrische“) Kriege zwischen Staaten in wesentlich geringerem Umfang als der moderne Kleinkrieg die Bedrohungsszenarien vieler L;nder bestimmten. Dabei werden im allgemeinen Sprachgebrauch der Terrorismus und Kriegshandlungen in einem auch unerkl;rten Krieg zwischen zwei Kriegsparteien, von denen eine in der konventionellen St;rke unterlegen ist, gerne synonym genutzt, sie sind jedoch voneinander zu trennen.
Die organisierte Gewaltanwendung des modernen Terrorismus wurde mit der Bildung des Begriffes „asymmetrische Kriegf;hrung“ ebenfalls als Krieg erfasst, obwohl sie sich vom klassischen Waffengang der vergangenen Jahrhunderte stark unterscheidet. Besonders die hegemoniale Position der USA als einzig verbliebener Supermacht wird als „asymmetrisch aus St;rke“ verstanden, w;hrend der Terrorismus aus Schw;che zu unorthodoxen Gefechts- und Kampfmethoden greift. In diesem Sinn erscheint der Terrorismus als Fortentwicklung der Partisanenkriegf;hrung, mit dem sich seit ihren Anf;ngen der spanischen Guerilla gegen die napoleonische Besatzung diejenigen zur Wehr setzen, die in einer offenen Schlacht unterlegen w;ren. Wesentlich f;r die Charakterisierung ist, dass eine konventionelle Armee, die einen Krieg nicht gewinnt, verliert, eine Guerilla hingegen im asymmetrischen Krieg gewinnt, wenn sie diesen nicht verliert.
Der Begriff des Partisanen (von italienisch partigiano Parteig;nger; vgl. Partei) als eines bewaffneten K;mpfers, der nicht zu den regul;ren Streitkr;ften eines Staates geh;rt, wird in diesem Zusammenhang synonym genutzt, meist jedoch auf irregul;re K;mpfer im Zusammenhang mit den konventionellen Kriegen des 20. Jahrhunderts wie bei den Sowjetischen Partisanen, der R;sistance Frankreich oder den „Waldbr;dern“ im Baltikum bezogen.
Das Konzept der asymmetrischen Kriegsf;hrung wurde bereits fr;h in der Milit;rtheorie behandelt und w;hrend der Kolonialeroberungen sowie der nachfolgenden Kriege der regionalen Bev;lkerung gegen die Kolonialtruppen in S;dafrika, Namibia, vormals Deutsch-S;dwestafrika, Tansania mit Ruanda und Burundi, vormals Deutsch-Ostafrika, sowie in China angewandt.
Johann von Ewald ver;ffentlichte bereits 1785 in Kassel seine „Abhandlung ;ber den kleinen Krieg“, welche auf seinen Erfahrungen mit den Aufst;ndischen in den nordamerikanischen Kolonien und denen der Amerikaner w;hrend des Siebenj;hrigen Krieges in Nordamerika (insbesondere durch den Einsatz von leichten Truppen unter Robert Rogers) beruhte.
Carl von Clausewitz beschreibt in seinem Buch Vom Kriege im Kapitel Volksbewaffnung ebenfalls das Konzept der asymmetrischen Kriegf;hrung und f;hrt in Vom kleinen Kriege Gefechtshandlungen unter diesen besonderen Bedingungen aus.
Bekannt wurde diese Art der Kriegf;hrung auch durch Thomas Edward Lawrence, bekannt als Lawrence von Arabien, w;hrend des Ersten Weltkriegs in Arabien, der die milit;rische Taktik des Hit and Run anwandte, indem er permanent tiefe Flankenangriffe auf die Versorgungs- und Transportlinien der t;rkischen Armee des osmanischen Reiches wie die Hedschasbahn und gegen die Osmanische Milit;rbahn in Pal;stina unternahm und diese unterbrach. Dabei konnte er die Stadt Aqaba ;ber die Landseite der W;ste Nefud erfolgreich f;r die britische Armee als Nachschubpunkt erobern.
Mao Zedong systematisierte diese Kriegsf;hrung in den 1920er und 1930er Jahren und orientierte sich dabei an dem antiken Schriftsteller Sun Tsu, der 510 v. Chr. ein Buch ;ber die dreizehn Prinzipien der Kriegsf;hrung verfasst hatte. Ziel seiner Strategie war die konsequente Fehler- und Schw;chenauswertung des Feindes bei gleichzeitiger Nutzung kleiner, aus dem ;berraschungsmoment operierender Einheiten oder Einzelpersonen. Laut Sun-Tsu war die Strategie durch die zur Verf;gung stehenden Mittel zu bestimmen. Ziel war es, mit unterlegenen Mitteln und konsequenter Anwendung dieses Konzepts den Feind empfindlich zu treffen und abschlie;end endg;ltig zu schlagen. Ein Vorteil der asymmetrischen Kriegsf;hrung liegt in den geringen Kosten. Eine Guerillatruppe ist in der Lage, mit primitiven und teilweise dem Feind abgenommenen Waffen einen hochger;steten Gegner zu bek;mpfen. Der Gegner muss zum Schutz seiner Nachschublinien und sch;tzenswerten Objekte einen gro;en Aufwand betreiben, der hohe Kosten verursacht.
Beispiele f;r asymmetrische Kriegsf;hrung sind unter anderem der Burmafeldzug der britischen und amerikanischen Armee 1944, der franz;sische Indochina- und der amerikanische Vietnamkrieg, die meisten Kriege und Unabh;ngigkeitskriege in Afrika, der sowjetische Afghanistankrieg 1979/1989, der amerikanische Krieg in Afghanistan seit 2001 (2001/2009) und der Irak-Krieg 2003 der Vereinigten Staaten, die Kriege Russlands in Tschetschenien oder die pal;stinensische Intifada, die B;rgerkriege durch teils kommunistische Bewegungen in Mittel- und S;damerika, wie die FARC in Kolumbien, sowie als eine der letzten asymmetrischen Auseinandersetzungen in Mali mit der Op;ration Serval.
Der Begriff der asymmetrischen Kriegsf;hrung wurde in postsowjetischer Zeit in den Medien zum ersten Mal (in Milit;rkreisen bereits in den 1960er Jahren) im Zusammenhang mit der Operation Allied Force und der Kriegsf;hrung der jugoslawischen Volksarmee im Jahr 1999 verwendet. Nach dem Krieg wurde festgestellt, dass die Luftangriffe der NATO nur geringe Wirkung zeigten und die Jugoslawische Volksarmee im Krieg gegen die U;K (kosovarische Befreiungsarmee) nur wenig behinderten. Grund daf;r war das Konzept der Verteilung, Tarnung, Deckung und des ;berraschenden direkten Angriffs auf den Gegner unter Ausnutzung der Gel;ndekenntnisse durch die jugoslawische Armee.
Dieselbe Logik liegt terroristischen Aktivit;ten zugrunde. Ein Terrorangriff wie der des 11. September 2001 kostete die Terroristen sehr wenig im Vergleich zu den gro;en Investitionen im Security-Bereich an den Flugh;fen, die aus ihm resultierten.
Der wichtigste Theoretiker dieser Kriegf;hrung in der zweiten H;lfte des 20. Jahrhunderts war der Brasilianer Carlos Marighella. Sein Mini-manual do Guerrilheiro Urbano (W;rtlich: Mini-Handbuch des Stadtguerillero, in deutscher Fassung meist ;bersetzt als Handbuch des Stadtguerillero), S;o Paulo 1969, wurde vor allem von westeurop;ischen terroristischen Gruppierungen wie zum Beispiel der RAF adaptiert.
Die Asymmetrie der Gefechtsf;hrung fand auch in jedem der Kolonialkriege statt, da die Befreiungsbewegungen oder Guerilla meist waffentechnisch unterlegen waren, in der effektiven Mannst;rke gegen;ber den Kolonialtruppen wie den Tirailleurs s;n;galais oder den Koninklijk Nederlandsch-Indisch Leger ;berlegen, w;hrend diese waffentechnisch immer ;berlegen waren. Beispiele sind Rifkrieg (1909), Rifkrieg (1921), Italienisch-;thiopischer Krieg (1895–1896), Schlacht von Tel-el-Kebir und Portugiesischer Kolonialkrieg.
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Sozialistischer Realismus war eine Stilrichtung der Kunst des 20. Jahrhunderts, die auf der sozialistischen Ideologie des Marxismus-Leninismus begr;ndet war. Sie war gekennzeichnet durch den Versuch einer formal realistischen Darstellungsweise und dem Fehlen von Abstraktion und ;sthetisierung. Sie ging auf die Kunst des Realismus des 19. Jahrhunderts zur;ck und grenzte sich von anderen modernen Stilrichtungen wie dem Expressionismus und dem Impressionismus ab.
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