Der Fluch der Elisabeth von Ulrich

­­­­Der Fall hat sich in Saporoschje, Ukraine, ereignet. Der Vater der Familie Ulrich war ein Nachkomme des Dorfgr;nders. Elisabeth Ulrichs Eltern waren die reichsten in der Gegend. Sie besa;en Tausende Hektar Land. Die Familie hatte drei S;hne, Elisabeth von Ulrich war die letzte, die vierte, die 1970 zu Welt kam. Als Elisabet erwachsen wurde, fand Ihr Vater  f;r sie einen reichen Br;utigam, der sie heiraten sollte.

Aber die Elisabeth verliebte sich in den Ivan Kamerer und heiratete ihn. Ivan war arm, er arbeitete damals in einer Fabrik. Der Vater von Elisabeth von Ulrich warf seine einzige Tochter mit nichts als einem Kleid aus dem Haus, sie durfte nichts erben.

Elisabeth lebte in Armut, brachte viele Kinder zur Welt und 1931 starb ihr Ehemann Ivan Kamerer. Als Elisabeth zu ihrem Bruder kam, um ihn um Brot f;r die Kinder zu bitten, damit sie nicht verhungern, warf er sie raus aus dem Elternhaus. „Geh weg, du bist nicht unsere Schwester“, sagte er.

Der ;ltere Bruder hatte damals zwei T;chter. Der mittlere Bruder hatte eine Tochter und einen Sohn. Und der J;ngste hatte zwei T;chter. Zu dieser Zeit starben an Hunger Elisabeth;s kleine Kinder. Drei S;hne (einer von denen war mein Gro;vater) und zwei T;chter ;berlebten die Hungersnot. Elisabeth sagte, als ihr Bruder sie rausschmiss, sei sie so w;tend und ver;rgert gewesen, dass sie zur;ckkam und sagte: „Ich verfluche dich und deine Familie.“ War ihr Fluch daran schuld, oder waren es gerade diese schwierigen Zeiten, in denen im Allgemeinen viele Menschen starben, aber es geschah...

Sp;ter starben beide T;chter des ;lteren Bruders. Sie starben nicht durch ihren eigenen Tod, sondern bei einem Unfall. Die Tochter des zweiten Bruders ertrank im Sumpf und sein Sohn wurde wehrend einer Jagt versehentlich von einem J;ger erschossen. Der j;ngere Bruder hatte keine S;hne, er hatte zwei T;chter. Unser Gro;vater Kamerer Gustav hatte Cousinen Maria und Emma, sie waren die T;chter des j;ngeren Bruders Elisabeth von Ulrich, sie blieben am Leben.

Sie lebten sp;ter in Kirgisistan. Beide Schwestern starben im hohen Alter in Zentralasien, und Emmas Tochter zog nach Deutschland, um dort zu leben. Aber Emma hatte auch einen Sohn, der im Winter in ein Loch im Fluss fiel und ertrank.

Unsere Urgro;mutter Elisabeth von Ulrich hatte eine so starke Energie. Mein Vater sagte, er habe in Albtr;umen von ihr getr;umt, wie sie ihn in der Kindheit beschimpft hat. Sie nannte ihn „immer hungrig“, aber er war der einzige Junge in der Familie und Halbwaise, er hatte immer Hunger.

Deswegen lief er zu seiner anderen Gro;mutter, der Mutter von seiner verstorbener Mutter Klara, und sie gab ihm ein Br;tchen, das sie f;r ihn zur;cklie;, als sie im Ofen Brot f;r ihre Familie gebacken hat.

Mein Vater erz;hlte, wie er sp;ter nach Kasachstan fuhr, um das Grab seiner Gro;mutter Elisabeth von Ulrich (begraben in den 60er Jahren) zu besuchen, aber dort war fast nichts mehr zu sehen. Landsleute halfen bei der Suche nach dem Ort, an dem sich das Grab seiner Gro;mutter befand. Er hat das Grab in Ordnung gebracht und errichtete einen Zaun.

Seitdem tr;umte er nicht mehr von ihr.


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