Liliputins in German- 5040

Ich verbitte mir, mich einen geistigen Tiefflieger zu nennen ... "
Mathias Rust

Liliputins. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101


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geistiger Tiefflieger
Bedeutung:
abwertend: ungebildete, duemmliche Person
siehe auch: taube Nuss, Spatzenhirn, Kleingeist

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Mathias Rust (* 1. Juni 1968 in Hamburg-Rissen) ist ein deutscher Privatpilot, der durch eine Landung am 28. Mai 1987 mit einem Flugzeug vom Typ Cessna 172 P auf der Grossen Moskwa-Bruecke unweit des Roten Platzes in Moskau bekannt wurde.
ach der Landung wurde Rust von Mitarbeitern des sowjetischen Geheimdienstes KGB festgenommen. Drohungen sei er waehrend der Verhoere nicht ausgesetzt gewesen, immer wieder habe man ihm die Frage nach Hintermaennern gestellt, so Rust gegenueber dem Stern im August 1988 rueckblickend. Am 2. September 1987 begann sein Prozess vor dem Obersten Gerichtshof. Er wurde am 4. September zu vier Jahren Arbeitslager wegen illegaler Einreise, Verletzung internationaler Flugverkehrsvorschriften und schweren Rowdytums verurteilt. Durch die Landung auf der Bruecke haetten, so der Richter, Menschen verletzt werden koennen. Das Verhaeltnis zu seinen Bewachern sei im Laufe der Haft „immer herzlicher“ geworden, sagte Rust spaeter. „Und zwar in dem Ausmass, wie sie mir Vertrauen schenkten und meinen Friedensabsichten trauten“. Rust las waehrend seines Gefaengnisaufenthalts unter anderem Werke von Karl Marx und Sigmund Freud sowie Buecher der Perry-Rhodan-Reihe. Er arbeitete in der Gefaengnisbuecherei, wo er Buecher reparierte. Nach der Verbuessung einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten im Lefortowo-Gefaengnis in Moskau wurde er am 3. August 1988 infolge einer Begnadigung durch den Vorsitzenden des Praesidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, Andrei Gromyko, vorzeitig aus der Haft entlassen, musste auf Anordnung unverzueglich die Sowjetunion verlassen und nach Deutschland zurueckkehren. Der damalige Bundesaussenminister Genscher hatte sich unter anderem bei Gespraechen mit seinem sowjetischen Amtskollegen Eduard Schewardnadse in Moskau fuer Rusts vorzeitige Freilassung eingesetzt und im Gegenzug zugesagt, auf eine oeffentliche Ankuendigung von Rusts Freikommen zu verzichten. 1989 geriet Rust erneut in die Schlagzeilen. Waehrend seines Zivildienstes stach er im DRK-Krankenhaus Rissen, in dem er selbst geboren wurde, am 23. November 1989 mit einem Messer auf eine Schwesternschuelerin ein, weil sie ihn nicht kuessen wollte. Er verletzte sie schwer. Rust ergriff nach der Tat zunaechst die Flucht, ehe er sich rund zwei Stunden spaeter der Polizei stellte. Die Tatwaffe hatte er in einem Reitstall versteckt, in dem sein Pferd untergebracht war. Gegen Rust wurde ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen. Nach neunwoechiger Untersuchungshaft kam Rust vorerst auf freien Fuss, es wurde eine Kaution von 100.000 DM erhoben. Ein medizinisches Gutachten bescheinigte Rust in strafrechtlicher Hinsicht die volle Schuldfaehigkeit, spaeter stellten Sachverstaendige „eingeschraenkte Schuldfaehigkeit“ fest. Die Anklage wegen versuchten Mordes wurde nicht aufrechterhalten. Am 19. April 1991 wurde Rust zu einer 30-monatigen Freiheitsstrafe wegen Totschlagversuchs in einem minderschweren Fall verurteilt. Laut einem Ende August 1991 vor dem Hamburger Landgericht geschlossenen Vergleich musste Rust dem Opfer ausserdem mindestens 35.000 D-Mark Schmerzensgeld zahlen. Revisionsantraege wurden zurueckgewiesen und das Urteil im Mai 1992 rechtskraeftig. Rust stellte ein Gnadengesuch, das nach viermonatiger Pruefung im September 1992 vom zustaendigen Ausschuss des Hamburger Senats abgelehnt wurde. Seine Gefaengnisstrafe trat Rust am 9. Oktober 1992 an. Nach rund einem Jahr Haft in der Strafvollzugsanstalt Neumuenster wurde er im Oktober 1993 aufgrund eines Justizirrtums vorzeitig entlassen. Rust hatte im September 1993 beantragt, die restliche Strafe auszusetzen, was das Landgericht Kiel bewilligte, wogegen die Staatsanwaltschaft Hamburg jedoch unverzueglich Beschwerde einlegte und weshalb Rust bis zu einem Entscheid des Oberlandesgerichtes Schleswig nicht haette freigelassen werden duerfen. Drei Tage nach der faelschlichen Freilassung kehrte Rust in das Gefaengnis zurueck. Er blieb nur eine Nacht in der Haftanstalt und wurde dann endgueltig entlassen, nachdem das Oberlandesgericht die Beschwerde der Staatsanwaltschaft zurueckgewiesen hatte. 1994 arbeitete er als Kellner in Moskau. 2001 kam er wegen Diebstahls eines Kaschmirpullovers in einem Hamburger Kaufhaus erneut vor Gericht und wurde erst zu einer Strafe von 10.000 DM verurteilt, die spaeter in der Berufung auf 600 DM reduziert wurde. 2003 verfolgte Rust das Internetprojekt „Orion and Isis“, in dem er sich als „Quelle des Friedens“ darstellte. Weil er einem Hamburger Spediteur ungedeckte Schecks ausstellte, wurde gegen ihn wegen fortgesetzten Betruges im November 2005 eine Geldstrafe von 1500 Euro verhaengt. Ferner wurde er durch gerichtlichen Beschluss zur Herausgabe nicht bezahlter Moebelstuecke gezwungen. Rust war ab Mai 1991 fuenf Jahre mit einer Polin verheiratet, spaeter acht Jahre mit einer Inderin. 2007 – 20 Jahre nach dem Flug – rekonstruierten eine ARD-Fernsehdokumentation von Gabriele Denecke und das parallel erarbeitete Buch von Ed Stuhler die historischen Folgen des Fluges. Dafuer befragten sie Mathias Rust, die damaligen Aussenminister Eduard Schewardnadse und Hans-Dietrich Genscher, den BND-Chef Hans-Georg Wieck und sowjetische Militaers. Rust lebte um 2007 in Berlin und bestritt seinen Lebensunterhalt nach eigenen Angaben durch professionelles Pokerspielen. 2009 gab er im Gespraech mit der Rheinischen Post an, dass er finanziell ausgesorgt habe und keiner geregelten Taetigkeit mehr nachgehen muesse. Nach eigenen Angaben arbeitet er als Veranstalter von Boots- und Autorennen in Estland und ist weiterhin als professioneller Pokerspieler aktiv. Im Mai 2012 lebte er nach eigenen Angaben als Finanzanalyst in der Schweiz und plante die Eroeffnung einer Yoga-Schule.


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