Nicht tot ueberm Zaun haengen
Da moechte man nicht tot ueberm Zaun haengen“ ist eine flapsige Redensweise, um einen bestimmten Ort als besonders haesslich, unliebenswuerdig, schrecklich, langweilig oder grau und oede zu charakterisieren.
Eigentlich eine komische Idee, das Tot-uebern-Zaun-Haengen zum Kriterium fuer die Attraktivitaet einer Stadt zu machen, oder? Ich meine, man sagt ja auch nicht im Gegenteil: „Venedig – tolle Stadt! DA moechte ich einmal tot ueberm Zaun haengen!“ Zumal man tot, ueberm Zaun oder auch nicht, ja gar nichts mehr davon hat, wo auch immer man gerade haengt. Zu Zeiten meiner Eltern sagte man bei vergleichbaren Gelegenheiten, und das ist durchaus aehnlich, dass man irgendwo „nicht begraben/beerdigt sein“ moechte. Also quasi tot unterm Zaun. Das ist natuerlich nicht ganz so gruselig, aber die Zeiten sind hart, da muss man zu haerteren Ausdrueen greifen. Und auch zu haerteren Zaeunen.
Beispiel:
Wer ueber die Mauer stieg, der wollte in der DDR nicht mal tot ueberm Zaun haengen! ..."
Wolf Biermann
Elke Schlaegelmilch
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