Die Gerechten von Albert Camus

«Die Gerechten» von Albert Camus
Eine Anarchistengruppe ermordet 1905 den russischen Grossf;rsten Sergius. Aber beim ersten Versuch zum Anschlag schreckt der Attent;ter Kaliajev vor der Tat zur;ck: Sergius hat zwei Kinder bei sich. Darf man diese Unschuldigen opfern angesichts des Hungertodes von Tausenden?


Camus hat in seinem St;ck «Die Gerechten» den Gewissenskonflikt der eigenen R;sistance-T;tigkeit ab 1935 in Algerien auf diese Episode der Russischen Geschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ;bertragen. Am 14. Dezember 1949 in Paris uraufgef;hrt, sendete das Schweizer Radio und Fernsehen seine erste H;rspielinszenierung des Werkes bereits am 28. September 1950, zwei Wochen nach der deutschsprachigen Erstauff;hrung am Schauspielhaus Z;rich.

Mit Johannes von Spallart (Boris Annenkov, Chef einer Terroristengruppe), Brigitte Horney (Dora Doulebov), Adolf Spalinger (Iwan Kaliajev), Oskar Dimroth (Stephan Fedorov), Walter Pl;ss (Alexis Voinov), Maria Keller-Andor (Die Grossf;rstin), Georg Mark-Czimek (Skouratov, Polizeiminister),  Hans Bernhardt (Foka, ein Str;fling), Walter Spr;nglin (Gef;ngnisw;rter)

Aus dem Franz;sischen von Richard Pfaff - Musik: Igor Stravinsky - Regie: Kurt B;rgin - Produktion: SRF 1950 - Dauer: 91‘

***
Inhaltsangabe: Die Gerechten von Albert Camus
Updated Dez 15, 2017

Die Inhaltsangabe und die Charakteranalyse basieren auf dem franz;sischen Originaltext „Les Justes“ von Albert Camus.

Inhalt
1. Akt
Eine Gruppe Russischer Terroristen ist daran, das Attentat auf einen russischen Herzog zu planen. Dora und Annenkov, der Chef der Gruppe, warten auf Stepan, der nach drei Jahren Gefangenschaft in der Schweiz neu zur Gruppe stiess. Stepan will sofort die Bombe werfen und sich f;r seine Zeit in Gefangenschaft r;chen. Annenkov hindert ihn jedoch daran, da die Rolle des Attent;ters f;r Yanek vorgesehen ist. Stepan und Yanek haben in der Folge einen Streit, da sie unterschiedliche Auffassungen der Revolution besitzen. F;r Stepan gibt es nur die Gewalt und die Bombe, w;hrend sich Yanek selbst „Poet“ nennt und eine sanfte Revolution bevorzugt, auch wenn er bereit ist, die Bombe zu werfen. Aufgrund des Streits f;hlt sich Yanek missverstanden und muss von Dora getr;stet werden. Der erste Akt endet damit, dass Annenkov ank;ndigt, der Herzog werde morgen in der Stadt eintreffen.

2. Akt
Dora und Annenkov warten im Versteck darauf, dass sie die Bombe von Yanek h;ren, doch alles blieb ruhig – etwas musste schief gegangen sein.

Voinov, der die zweite Bombe h;tte werfen sollen, kommt zur;ck und erz;hlt, dass er Angst bekommen h;tte und daher zur;ckgekehrt sei. Yanek folgt ihm und erkl;rt, dass der Neffe und die Nichte des Herzogs dabei gewesen w;ren, ebenso dessen Frau. Er h;tte die Kinder nicht umbringen k;nnen.


Daraufhin entflammt eine heftige Diskussion innerhalb der Gruppe, ob man die Kinder t;ten soll oder nicht. Wieder ist es Stepan, der die radikalste Meinung vertritt. Er h;tte die Kinder sofort umgebracht, denn damit k;nnte viele Tausend Kindern in Russland das Leben gerettet werden. Die restlichen Mitglieder sind jedoch anderer Meinung und so entscheidet man sich, das Attentat bei einer n;chsten Gelegenheit zu wiederholen, allerdings nur wenn die Kinder nicht dabei sind.

3. Akt
Eine Stunde vor dem zweiten Versuch kommt Voinov zu Annenkov und erkl;rt ihm, er werde die Organisation verlassen. Er h;tte Angst, eine Bombe zu werfen, und k;nne niemanden t;ten. Dennoch wolle er weiter f;r die Organisation arbeiten, wenn auch nur in der Propagandaabteilung. So muss Annenkov kurzfristig die Rolle von Voinov ;bernehmen, w;hrend Stepan ihn als Chef abl;st.

Dora und Yanek f;hren in der Folge ein Gespr;ch ;ber die Liebe, denn die beiden f;hren eine Beziehung. Yanek versucht Dora zu erkl;ren, dass er sie von ganzem Herzen liebt, die Organisation und die Idee f;r ihn aber dennoch wichtiger seien, denn das w;re seine absolute Liebe – daf;r ist er bereit  alles zu opfern, ohne Gegenleistung. Dora versteht ihn nicht, akzeptiert jedoch seine Entscheidung und l;sst ihn schweren Herzens ziehen. Danach h;rt man die Kutsche des Herzogs ankommen und kurz darauf ert;nt der Krach der Explosion.

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4. Akt
Die Handlung des vierten Akts spielt im Gef;ngnis, in welchem sich Yanek nachdem erfolgreichen Attentat befand. Als erstes macht er dort Bekanntschaft mit Foka, einem anderen Insassen, der das Gef;hl hat, die Gerechtigkeit sei nur etwas f;r die Reichen. Yanek versucht nat;rlich sofort diesen umzustimmen, doch Foka will keine Beziehung zu Yanek aufbauen, denn seine Aufgabe ist es, die Verurteilten zu erh;ngen. Mit jedem Verurteilten, den er erh;ngt, wird seine Strafe reduziert.

Der n;chste Besucher von Yanek ist Skouratov, der Polizeichef. Dieser macht Yanek ein verlockendes Angebot: Er d;rfe das Gef;ngnis als freier Mann verlassen, wenn er gesteht, dass er den Herzog ermordet hat. Dies tut Skouratov deshalb, weil er mit der Idee der Terroristen einverstanden ist. Yanek will jedoch nicht und bleibt seiner Meinung,die Idee h;tte den Herzog umgebracht, treu. Entnervt verl;sst Skouratov die Zelle und fragt beim Hinausgehen: „Wenn die Idee nicht gen;gend stark ist, um Kinder zu t;ten, lohnt es sich dann, daf;r den Herzog umzubringen?“


Nachdem er gegangen ist, besucht die Frau des ermordeten Herzog Yanek, den M;rder ihres Mannes.  Sie versucht ihn dazu zu ;berreden, dass er Gott um Vergebung bittet. Doch Yanek sagt, er wolle lieber sterben. Auch der Versuch, ihm ein schlechtes Gewissen einzureden, scheitert. Sie erz;hlt ihm, dass der Herzog eigentlich ein guter Mensch gewesen sei, aber die Nichte h;tte ein schlechtes Herz gehabt und diese h;tte er am Leben gelassen – er w;re also ungerecht. Doch Yanek widersteht auch dieser Versuchung.

5. Akt
Stepan und Voinov, der wieder zur;ckgekehrt ist, weil er einen Ausschnitt aus Yaneks Rede in der Zeitung gelesen hat, kommen von der Yaneks Erh;ngung zur;ck. Sie erz;hlen den anderen beiden, dass alles gut von Statten ging und dass Yanek gesagt h;tte, er sei bereit zu sterben. Dies best;rkt Dora in ihrem Vorhaben, die n;chste Bombe zu werfen. Damit m;chte sie erreichen, dass sie nach dem Tode wieder mit Yanek vereint sein wird und sie ihre Liebe dort weiter leben k;nnen. Der Rest der Gruppe akzeptiert ihre Entscheidung.

Charakteranalyse
Yanek: Yanek, der Poet, ist die zentrale Figur im St;ck von Albert Camus. Er hat einen Konflikt mit Stepan zu meistern, da dieser nicht einverstanden ist, dass er sich f;r die Organisation opfern, dass er f;r die Idee sterben will. Auch Dora hat ihre Probleme mit der Ansicht von Yanek, allerdings deshalb weil sie ihn liebt und ihn eigentlich nicht ziehen lassen will.

Trotz aller Probleme wirft Yanek die Bombe und wird daf;r verurteilt. Im Gef;ngnis widersteht er den Versuchen von Skouratov und der Herzogin, ihn zu einem Gest;ndnis zu ;berreden und so die Gruppe und die Idee zu verraten. Am Ende erreicht er sein Ziel und opfert sich f;r die Idee, f;r die Revolution.

Dora: Dora f;hrt eine Beziehung mit Yanek. Sie liebt ihn und will auf der einen Seite nicht, dass er die Bombe wirft und auf der anderen Seite versteht sie ihn, da sie f;r dieselben Ideen k;mpften. Beide wollen sie die Gerechtigkeit auf Erden und sind bereit, daf;r zu sterben. Dies zeigt sich am Ende, als Dora sich entscheidet, die n;chste Bombe zu werfen, damit sie nach dem Tode wieder mit Yanek zusammen sein kann.

Stepan: Stepan war drei Jahre lang in der Schweiz gefangen gehalten worden und wurde w;hrend dieser Zeit auch gefoltert. Aufgrund dieser Erlebnisse ist er h;rter und brutaler als die restlichen Gruppenmitglieder und hat seine Probleme mit Yanek, der ihm zu weich ist.
Am Ende erkennt er jedoch, dass Yanek trotz allem ein guter Mann ist. Dies zeigte sich daran, dass er derjenige ist, der die n;chste Bombe werfen sollte, doch als Dora darum bittet, diese zu werfen, damit sie wieder mit Yanek zusammen sein kann, akzeptiert er ihre Entscheidung.

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5 KOMMENTARE
Anonym sagt:
22. Juni 2014 um 12:46 Uhr
Sehr Hilfreich! Dankesch;n

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Anonym sagt:
23. Juni 2014 um 13:44 Uhr
Vielen Dank! Sehr gut zusammen gefasst.

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Anonym sagt:
3. Dezember 2015 um 22:38 Uhr
Sehr gute Zusammenfassung ;
#ladweinlutschteier

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Anonym sagt:
30. Dezember 2015 um 18:38 Uhr
Ich habe es so verstanden, dass Skouratov ihm das Angebot gemacht hat dass er die Namen seiner Komplizen verraten soll und alle im Gegenzug nicht umgebracht werden, allerdings ihre Gef;ngnisstrafe absitzen m;ssen.

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Anonym sagt:
28. Mai 2016 um 13:11 Uhr
Es geht…..vlt noch die Charakteranalyse von den anderen Personen auch.

#istdochnichtviel

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