Liliputin in German- 4954

Dasein oder Nichtdasein, das ist hier die Frage ... "
Martin Heidegger

Liliputins. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101



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„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“ (auf Englisch To be, or not to be, that is the question) ist ein Zitat aus der Tragoedie Hamlet, Prinz von Daenemark von William Shakespeare, 3. Aufzug, 1. Szene. In dem Stueck beginnt der Protagonist Hamlet mit diesem Satz einen Monolog, in dem er darueber nachdenkt, dass er vor entschlossenem Handeln Scheu hat, weil er trotz seiner Todessehnsucht und seines Weltschmerzes Angst vor dem Tod hat. Die Zerrissenheit der Figur wird in diesem Monolog, der weder der emotionalen Tragik noch des philosophischen Tiefgangs entbehrt, deutlich.

Zitiert wird der Satz in Situationen, die fuer jemanden existenziell von Bedeutung sind.

Sehr haeufig wird der Monolog faelschlich mit der Friedhofszene (5. Akt, 1. Szene) in Verbindung gebracht, in der Hamlet den Totenschaedel des frueheren Hofnarren Yorick in der Hand haelt und einen weniger bekannten Monolog deklamiert („Ach, armer Yorick! Ich kannt ihn, Horatio…“). Standfotos dieser Szene haben sich allgemein als Bildmarke (auf Veranstaltungsplakaten oder in Zeitungsartikeln) etabliert und sind in der visuellen Darstellung des Dramas ebenso bekannt wie die einleitenden Worte des hier behandelten Monologs, fuer den es – im Gegensatz zum Yorick-Monolog – bezueglich der Requisiten keine explizite Regieanweisung gibt.


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Dasein
Der Begriff Dasein wird haeufig in der Philosophie synonym zur Existenz gebraucht. Eine besondere Wendung erhielt dieser Begriff durch den Existentialismus und verwandte philosophische Richtungen. Hier wird Dasein als grundlegenderer Begriff dem bereits vielfach gedeuteten und kategorisierten Begriff „Mensch“ vorgezogen.

Das Dasein bei Hegel
In seiner dialektischen Logik entfaltet Hegel mit dem Begriff Dasein seine Konzeption von Endlichkeit-Unendlichkeit. Hegel definiert in seiner Enzyklopaedie Dasein als bestimmtes Sein (Qualitaet), als „die Einheit des Seins und des Nichts, in der die Unmittelbarkeit dieser Bestimmungen und damit in ihrer Beziehung ihr Widerspruch verschwunden ist, – eine Einheit, in der sie nur noch Momente sind“. Das Dasein ist dem Werden, dem Entstehen und Vergehen unterworfen und als etwas Veraenderliches anzusehen. Aber so, dass es in der Form einfacher Einheit mit sich als eines der Momente des Werdens, des Seins, gesetzt ist. Es ist in Hegels dialektischer Logik die Grundbestimmung eines jeden Etwas. Ein so gesetztes Etwas ist f;r ihn nur durch seine Grenze gegenueber Anderem das, was es ist. Er macht allerdings darauf aufmerksam, dass er hier nicht die quantitative, sondern die qualitative Grenze meint. „Betrachten wir z. B. ein Grundstueck, welches drei Morgen gross ist, so ist dieses seine quantitative Grenze. Weiter ist auch dieses Grundstueck eine Wiese und nicht Wald oder Teich, und dies ist seine qualitative Grenze.“ Im Anderen seiner selbst wird die Grenze des Etwas objektiv. Daseiendes ist so in doppelter Hinsicht endlich. Einmal ist es ein Zusammengesetztes aus Sein und Nichts und steht damit sozusagen mit einem Bein im Nichtsein. Dieses endliche Moment macht seine Veraenderlichkeit, seinen Widerspruch aus. Dann grenzt es sich begrifflich gegenueber Anderem nach aussen ab und ist dadurch wiederum endlich. Diese Momente machen seine innere und aeussere Negation aus. Mit dem Dasein des Etwas ist bei Hegel noch nicht dessen Existenz gesetzt. Das seiende Etwas ist vom existierenden Etwas, dem sogenannten Ding, verschieden. Das Ding bestimmt sich durch seine Eigenschaften gegen;ber Anderem. Seine wesentliche Existenz ist die Erscheinung.

Zur Bedeutung des Begriffs „Dasein“ im Existentialismus und verwandten philosophischen Stroemungen
Im Existentialismus und in der Fundamentalontologie Martin Heideggers wird der Begriff des Daseins vom blossen Vorhandensein abgegrenzt: Dinge sind „vorhanden“, dem Menschen aber wird „Dasein“ (Existenz) zugeschrieben.

Als Begriff bei Heidegger kennzeichnet Dasein ein Seiendes, das sich zu sich selbst und dem Sein verhaelt, wie auch zu anderem Seienden: „Dasein versteht sich in irgendeiner Weise und Ausdruecklichkeit in seinem Sein. Diesem Seienden eignet, dass mit und durch sein Sein dieses ihm selbst erschlossen ist.“ (Martin Heidegger, Sein und Zeit, S. 11f). Das Dasein ist ontisch besonders ausgezeichnet. „Die ontische Auszeichnung des Daseins liegt darin, dass es ontologisch ist.“ Dasein ist kein nur passives Einordnen in eine gegebene Welt von Dingen, sondern hat den Charakter eines Entwurfs in Hinblick auf Moeglichkeiten, die in einem strukturierten Zusammenhang von Bezuegen (den Heidegger Welt nennt) offen liegen. Insbesondere: „Das Dasein versteht sich selbst immer aus seiner Existenz, einer Moeglichkeit seiner selbst, es selbst oder nicht es selbst zu sein.“ Dasein ist f;r Heidegger durch etwas gekennzeichnet, was er die „Hinfaelligkeit“ und das „Geworfensein“, nennt, etwa sofern die Moeglichkeiten, auf die hin Dasein sich entwirft, nicht nur selbstgewaehlt sind: „Diese Moeglichkeiten hat das Dasein entweder selbst gewaehlt oder es ist in sie hineingetragen oder je schon darin aufgewachsen“.

F;r Karl Jaspers steht Dasein in Zusammenhang mit der Sinnerfuellung im Leben. „Im Dasein ist nur die Wahl zwischen spannungslosem Versinken der Existenz und spannungsreicher, nie endgueltiger Verwirklichung der Existenz in Subjektivitaet und Objektivitaet“ (K.Jaspers, in: Philosophie I, 7, 349).

J. P. Sartre betont die Freiheit des einzelnen Menschen und grenzt den existentialistischen Freiheitsbegriff von Hegels Auffassung von Freiheit als Einsicht in die Notwendigkeit scharf ab. Der Mensch ist nach Sartre sozusagen der Schoepfer seines Wesens, der alle seine Entscheidungen nicht nur frei treffen kann, sondern sogar muss. Er sei „zur Freiheit verurteilt“.

Siehe auch
Existenzphilosophie, eine philosophische Richtung, die im Zentrum ihres Denkens die Existenz des Menschen im weitesten Sinne hat
Ontologie, philosophische Disziplin, die sich mit der Einteilung des Seienden und den Grundstrukturen der Wirklichkeit befasst
Ontologische Differenz, bezeichnet in der Philosophie Martin Heideggers den Unterschied von Sein und Seiendem
Anthropisches Prinzip, zum Primat des Beobachteten
Literatur
Josef Brechtken: Geschichtliche Transzendenz bei Heidegger: die Hoffnungsstruktur des Daseins und die gott-lose Gottesfrage. Schriftenreihe: Monographien zur philosophischen Forschung. Meisenheim am Glan. Hain, 1972. ISBN 3-445-00954-6.
Thomas Raeber: Das Dasein in der 'Philosophie' von Karl Jaspers: eine Untersuchung im Hinblick auf die Einheit und Realitaet der Welt im existentiellen Denken. (Zugleich: Dissertation an der Universit;t Freiburg, 1954). Bern, Francke, 1955.
Weblinks
Wikiquote: Dasein – Zitate
Wiktionary: Dasein – Bedeutungserklaerungen, Wortherkunft, Synonyme, ;bersetzungen


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