Marion Poschmann - Kunst - Искусство парка

                     Marion Poschmann

                              Kunst

Der einfache Zweig und seine Beiwoerter: schwank,
sanft-bewegt, dick-belaubt, lang-gestreckt.
Unter dem Zweig gehen Paare und lesen einander
Gedichte von ihren Mobiltelefonen; im Ruecken
nachgluehende Freilichtbuehnen, regennasse
Nuechternheit.

Der Park mit Schritten beginnen. Mit jedem Blick
Gras emporschiessen lassen, Asphaltwege winden, die Bruecken
zu Schleifen binden. Einmal geblinzelt, die Tulpe klappt auf.
Koepfe zeigen sich ueber den Bueschen, umflochten
von sehr komplizierten Frisuren, ihr Leib fuer Sekunden
fuellig und gruen.

Dann Bleistiftabsaetze, Haekelpullover und lodernde Perlonschals,
Flamme und Schwert. Park ist der Leib des Gedankens, und ich,
Gottes Gartenberater, bespreche den Umstand, dass jede
Generation durch ihr Lustwandeln Welt erzeugt oder
entwurzelt wird. Leiber gehen, ganz in Gedanken an Buesche,
weiter.



                  Марион Пошманн

                   Искусство парка

Ветвь незатейлива, эпитеты ее: колеблема,
мягкоподвижна, густолиственна, протяжна.
Гуляют под ветвями пары, почитывая стихи
друг другу со своих мобильников; за спиной
светящаяся закатом сцена, дождями налитая
прозаичность.

Парк начинается с шагов; под взглядом каждым
топорщится трава, асфальта извиваются дорожки,
мосты петляют. Раскрывается, мигнув, тюльпан.
Мелькают головы в кустах, видны на них прически,
замысловатые весьма, тела их мельком словно
зеленеют.

Там шпильки-каблуки, вязь кофт, жемчужно пылкие
кашне, и там огонь и меч. Парк — мысли плоть, и я,
по Саду божьему помощник, всё это понимаю так:
фланируя, как по раю,  любое поколение творит
или в итоге рушит мир. Тела вглубь мыслей о кустах
стремятся дале.



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Heinrich Heine: "Schwert, nicht die Flamme… denn sie selber waren Schwert und Flamme, Flamme und Schwert Gottes!"

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"Vom Lustwandeln Gottes weiss Genesis 3,8 erst nach dem Siindenfall und nicht schon vor der Erschaffung des Menschen zu berichten." (Andreas Urs Sommer, Kommentar zu Nietzsches "Der Antichrist")


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