Nasenpopel

Na­se­po­peln, das
Substantiv, Neutrum
Angewohnheit, mit einem Finger in der Nase zu bohren
sich das Nasepopeln abgewoehnen



Nasensekret

Ein „Popel“, unten das fluessige Nasensekret, oben schon angetrocknet
Nasensekret oder Nasenschleim (umgangssprachlich „Rotz“ oder „Schnodder“ genannt, angetrocknet „Popel“) ist ein schleimartiges Sekret, das im Inneren der Nase von Menschen und Tieren mit Hilfe spezieller Druesen in der Schleimhaut gebildet wird. Normalerweise reinigt sich die Nase selbst durch Niesen.

Der biologische Nutzen des Nasensekrets besteht in der Befeuchtung der Atemluft und ihrer Reinigung von Staub. Der Hauptteil des Nasensekrets ist duennfluesssig und fliesst fortwaehrend nach innenueber den Rachenraum ab. Bei Menschen und anderen Trockennasenprimaten verfestigt sich jedoch im Bereich der Nasenloecher, der verstaerkt der Austrocknung ausgesetzt ist, ein Teil des Sekrets und kann nicht mehr von alleine abfliessen. Dieses angetrocknete Sekret muss dann, z. B. mit Hilfe eines Fingers („Nasenbohren“, „Popeln“) oder durch Ausblasen der Nase in ein Taschentuch („Schnaeuzen“), nach aussen entfernt werden, um wieder eine freie Atmung durch die Nase zu ermoeglichen.

Sonstiges
Weitere regionale Bezeichnungen sind „Schnuddel“, „Schnudel“, „Rotze“, oder „Schnaette“, norddeutsch „Schnotten“. Die verfestigte Form hat eigene Namen: medizinisch „Borke“; umgangssprachlich „Popel“, sueddeutsch auch „Nasenmann, Nasenstein, Nasenbohrer“ oder „Bettler“, bairisch auch „Rammel“ oder „Wuckerl“, koelsch auch „Maemmes“, lippisches Plattdeutsch auch „Mock“, oesterreichisch selten auch „Rawuza“; frueher Nachweis als „der Kengel“ bei Friedrich Dedekind: Grobianus (Worms 1551), niederhessisch auch „der Ginkel“, schweizerdeutsch „Boessigg“.
Im Volksmund werden Kinder manchmal abfaellig oder scherzhaft als „Rotznasen“ bezeichnet.
Die Gewohnheit des Verspeisens von Nasensekret wird in der Medizin Mukophagie genannt.
Absichtliches Schnaeuzen auf den Boden (meist durch Zuhalten einer Nasenhoehle) bezeichnet man als rotzen, in Berlin auch als Charlottenburger, in Teilen Oesterreichs als Bauernschnaeuzer. Es ist wie das Spucken (spaeuzen) heute allgemein verpoent, jedoch rechtlich nicht verboten.
Der Nasensauger ist ein Geraet zum Entfernen des Sekrets.


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