Die tiefe Stunde

Die tiefe Stunde ist mondlos,
Die Mitternacht ist lange her verstrichen.
Der spaete niedrige Nachthimmel
Haengt dunstig vor dem Fenster hin.
Die Stadt liegt riesig ohne Schlaf
Und spart gebieterisch an keinem Lichte.
Kein Stern ist hinter diesem
Roh gewebten Leinen zu erblicken.

Man muss die Schilfe runterlassen
Fuer den Morgen mit der Sonnenhitze.
Stumm sind die Baeume und Laternen,
Keine Kinder sind zu hoeren.
Scharf aber strahlt und dringend —
Und durchdringlich blaeulich zittert
Der lichte Diamant der Venus da
In seiner halben Hoehe.


Рецензии