Mystery
Die letzten 20 Jahre versuchte ich vergeblich, mich in diesem Leben als freiberuflicher Kuenstler zu positionieren. Meine Gemaelde wurden laengst nicht mehr gekauft, die Arbeit als Strassenkuenstler brachte kaum Einkommen, und ich beschraenkte mich nur noch auf reine Auftragsarbeit.
Mit der Zeit verwandelte ich mich so von einer ehemals kreativen Person in einen Yuppie. Und eines Tages schrieb ich in einem Ausbruch von Selbstironie den Yuppie-Blues ueber mich selbst:
Taeglich. Rund um die Uhr.
Jahrelang. Und wofuer?
Business-Plan. Plan-Prospekt.
Atelier. Kunstprojekt.
Telefon. Telefax.
Wenig Schlaf wegen DAX!
Krise kommt! Dann Progress.
Atemnot! Ewig Stress!
Das ist der Yuppie-Blues,
mein Yuppie-Blues.
Wie mache ich mit meinem
alten Leben Schluss?
Das ist der Yuppie-Blues,
mein Yuppie-Blues.
Na, schoen, dann sag ich gern
dem alten Leben Tschuess.
In dieser Zeit stiess ich auf einen Ausspruch des amerikanischen Genetikers Bruce Lipton, wonach unsere Gedanken, unsere Haltung und unser Lebensstil einen entscheidenden Einfluss auf unsere innere und aeussere Wirklichkeit haben und die Gene steuern koennen.
Da beschloss ich mein Schicksal zu aendern. Ich versammelte alle meine Kraefte, innere Haltung und Gedanken und... ploetzlich passierte mir eine ganz unglaubliche Geschichte!
Mitte Dezember 2015 bekam ich den Auftrag, anhand eines Fotos das Portrait zu zeichnen. Noch am selben Tag begann ich mit der Arbeit, waehrend im Hintergrund der Fernseher lief. Zufaellig hoerte ich die Nachricht von dem vor kurzem entzifferten Voynich-Manuskript, und es stellte sich heraus, dass das Manuskript von Phytophysiotherapeut, Diplomat, Hofdichter und Schriftsteller Johannes Hartlieb (1402 - 1468) im Schloss Blutenburg (und teilweise in Ingolstadt und in Muenchen) verfasst wurde. In dem Manuskript beschrieb er die Geschichte des Schlosses, einschliesslich der geheimen Heiltechnologien, die er dort verwendete. Doktor Johannes Hartlieb wurde als Leibarzt, gelehrter Rat und damit Diplomat Herzog Albrechts III. von Bayern-Muenchen aufgenommen. Augsburger Arzt, Schriftsteller und Antiquar Karl Widemann (1555 - 1637) kaufte das Voynich-Manuskript von der Familie Hartlieb und verkaufte diese Handschrift neben anderen seltenen Buechern 1599 an Kaiser Rudolf II.
Auf der Suche nach einer Inspiration beschloss ich, das Schloss Blutenburg zu besuchen. Dort fand ich mich unerwartet in einer Ausstellung wieder, die das Voynich-Manuskript mit Uebersetzung praesentierte.
Im Folgenden erzaehle ich Ihnen jetzt eine kurze Zusammenfassung des entschluesselten Manuskripts.
Anfang des 15. Jahrhunderts lebte in Augsburg ein Phytobalneologe, Chirurg und Astrologe Kaspar Bernauer mit seiner Frau. Gott gab ihnen keine Kinder, aber sie traeumten sehr von einer Tochter und hofften auf ein Wunder.
In der Familie von Kaspar wurde von Generation zu Generation eine Sage weitergegeben, wonach die Wuensche auf der magischen Wuerminsel "Pluedenberg" in Menzing bei Muenchen wahr werden konnten. Der Wunsch sollte jedoch aussergewoehnlich stark sein. Es sollte reichen, einfach auf die Insel zu kommen, am Ufer des magischen Menzinger Sees zu sitzen, sich etwas zu wuenschen und sich mit Wasser aus dem See zu bespritzen.
So nahm Kaspar im Jahre 1404 seine Frau, kam auf die Insel und tat alles nach alter Sitte. Und bereits nach einem Jahr hatten sie ein blondes Maedchen namens Agnes.
18 Jahre spaeter entspannte sich Albrecht, der einzige Sohn des Herzogs Ernst, in den Augsburger Baedern nach seiner Teilnahme an einem Ritterturnier. Dort lernte er die schoene Baderstochter Agnes Bernauer kennen und verliebte sich in sie.
Agnes erzaehlte Albrecht die mystische Geschichte ihrer Geburt, und Albrecht war so fasziniert, dass er auf dieser magischen Wuerminsel in Menzing fuer seine Gemahlin das Schloss Blutenburg baute, wo sie gluecklich zusammenlebten. Albrecht und Agnes hatten eine Tochter, Sibylla, die 1444 Doktor Hartlieb heiratete.
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