Marion Poschmann - Der Kreislauf der Waldgebiete

   Marion Poschmann

Der Kreislauf der Waldgebiete

in Waeldern gewandert
dieselbe Prozedur wie damals
im maechtigen Schatten der Mutter: Tannen und
Untertannen
verrieselten stumm und unbemerkt

      sie war ein dunkles Ensemble
      war Schwarztanne Baldrian
      Wermut und Ginseng

ich hielt ihre Hand
ich schwitzte den Duft
schuppiger Zapfen aus
durch dunkle Flecken verunsichert:
wollte den Regen von meiner Jacke
abwaschen

Baume in nasskalter Andachtshaltung
lange betropfte Koepfe



      Марион Пошманн

   Лесной круговорот

блужданье по лесу
также как и прежде
под властным материнским оком:
в тени подъельника и елей
ссыпавшихся неслышно и невидно

      они ансамблево темнели
      был этот ельник валерьяной
      горчил полынью и женьшенем

ее я за руку держала
я обливалась словно потом
чешуйных шишек ароматом
смущалась бликами и тенью:
стряхнуть стремилась с куртки
капельки дождя

в молитвенных деревья позах
покапывали с прохладцей головами


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www Michael Braun, Deutschlandfunk-Lyrikkalender, 2008:
Die „Mutter“ ist im Gedicht eine seltsam artifizielle Gestalt, so k;nstlich wie die „Baume“ der „Waldgebiete“, die das lyrische Ich durchwandert. Die visuellen Momente des Mutter-Bildes ruecken dabei in den Vordergrund („sie war ein dunkles Ensemble“), jedwede Gefuehls-Psychologie wird ausgeblendet. Stattdessen verschmelzen Mutter und Tochter in dem merkw;rdig statuarischen Schlussbild mit dem Naturszenario der Baume in „Andachtshaltung“.


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