Ein Vogel
So gab es einmal ein Vogel, der sehr neugierig war. Er lauschte allen andern V;geln und die sch;nen Ges;nge faszinierten ihn. Die Lieder, die von den fernen L;ndern und fremden Landschaften erz;hlten, waren f;r ihn sehr anziehend und weckten das Fernweh in seinem Herzen. So hat der Vogel angefangen diese Lieder nachzuahmen. Zuerst lernte er ein Gesang von einem Vogel aus dem S;den, dann zwitscherte ein Lied mit dem Vogel aus dem Westen, im Chor der ;stlicher V;geln konnte er auch gut mitsingen und bei den Federgebr;dern aus Norden war er willkommen.
So flatterte der Vogel im Wald hin und her aus Liebe zu Gesang und aus Freude. So lernte er viele neue Lieder kennen. Bei allen bunten V;geln war er willkommen. Sie gaben ihm gerne ihre Gesangskunst weiter und sie freuten sich, mit ihm zusammen zu singen.
Eines Tages irrte er sich im Wald. Auf einmal wusste er nicht mehr, was er singen sollte und wo sein Zuhause war. Er versuchte die Melodie seines Heimatortes zu singen, aber diese hat er sehr lange nicht geh;rt und seiner Stimme konnte die ehemals vertrauten Laute nicht mehr wiedergeben. Sogar an den Gesang seiner Mutter konnte er sich nicht mehr erinnern. Und so traurig ist es ihm geworden, dass er stimmlos und kraftlos zusammenbrach und in eine Schlucht fiel. Er lag in der tiefen Dunkelheit schweigend und der Stille der Erde lauschend drei Tage und drei N;chte ohne jeglicher Hoffnung.
Pl;tzlich sah er zwei gro;e Augen, die ihn aus der Dunkelheit ihn ruhig musterten. Als Vollmond kam sah der Vogel, dass es eine gro;e Eule war. Sie breitete im Mondlichte ihre riesigen Fl;gel aus, die mit Gold gl;nzten und schimmerten. An diesem Gold erkannte der Vogel, dass es die Erzgro;mutter aller Gefiederten war. Ganz erstaunt starrte er in ihre freundlichen weisen Augen und er versp;rte die Kraft, seine Fl;gel auszubreiten. Dann drehte sich die goldene Eule und flog ins Mondlicht, unserem Vogel den Weg zeigend. Er lies sich nicht lange warten. Er fasste sich und flog ihr nach. Die Eule geleitete aus dem Mondlicht in die Sonnenstrahlen. Der Vogel blieb nicht zur;ck. Drei Tage und drei N;chte lang flog die Eule- aus dem Mondlicht in die Sonne und zur;ck. Und unser Vogel lies sich nicht abschrecken. Er flog den gro;en goldenen Fl;gel der Erzgro;mutter hinterher. Dann landete die Eule an einem gro;en See und verschwand.
Der Vogel, der schon seinen Mut fasste, trank aus dem See und sah sich um. An diesem See siedelte seine Familie. Das waren seine Schwestern und Br;der, die ihre Heimatslieder zwitscherten. Drei Tage und drei N;chte sang der Vogel seine Heimatslieder mit seinen Blutsverwandten und sein Herz f;llte sich mit Freude. Und seine Stimme wurde immer st;rker.
Als er sich wieder umsah, erkannte er, dass er wieder in unserem Wald war. Und seine Freunde - die V;gel, von denen er die fremden Lieder lernte, sangen mit ihm. Und so stimmig war dieser Gesang, dass er sich Blutverwandt mit allen V;gel dieses Waldes f;hlte. Er h;rte, wie seine Stimme im gro;en Chor mitklingt und von den anderen Stimmen mitgehalten wird. Drei Tage und drei N;chte hindurch sang der gro;er Gefiederternchor zusammen aus Freude, dass unser lieber Vogel sein weg in unserem Wald wieder gefunden hat.
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