Murmeltier

Verdanke dein Leben dem Murmeltier,
Das dich jeden Morgen gruesst!
Du stellst dir die Frage: "Was wird das hier?",
Wenn du deine Zaehne putzt.

Du gehst auf Arbeit und machst deinen Job,
Um so wie der Rest zu sein.
Du zeigst dich den Menschen absichtlich grob -
Dabei bist du furchtbar fein.

Und abends, wenn du von der Arbeit kehrst,
Mit deinen Gefuehlen allein,
Verfluchst du die uebele Existenz
Und freust dich, du selbst zu sein.

Du schminkst dir das kuenstliche Laecheln ab,
Holst raus, was dich bedrueckt,
Und wenn das "Normalsein" bei dir nicht klappt,
Dann wird's eben mit "verrueckt".

Du tanzt durch die Wohnung, als waere sie
'ne Insel im Mittelmeer,
Wo all deine Traeume und Fantasien
sind echt bis zum Geht-nicht-mehr.

Und wenn du urploetzlich den Drang verspuerst
Zu sagen, was dich zerreisst,
Als haettest du einen enormen Durst,
Dann setzt du dich hin und schreibst.


Du brichst deine Seele aus dir heraus
Auf irgendein Stueck Papier
Und laesst sie vergraben in deinem Haus,
Fuer immer und ewig hier...


Und kaum die Sonne ins Fenster grinst,
Erblickst du dasselbe Licht...
Wenn du deinen Schluessel vom Haken nimmst,
Vergiss auch dein Laecheln nicht!


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