Mein Erstling, meines Leibes Frucht
Mein Sohn, mein Erstling, meines Leibes Frucht!
Dich hat mein Herz in dieser Welt gesucht
Bevor es dich, mein Sohn in meinem Leibe gab.
Wie dankbar bin ich Gott, dass ich dich bei mir hab!
Dein erster Schrei, der durch die Welt erklang,
Wie schnell er doch ins Herz und Ohr eindrang!
Drum jubelte mein Herz: Mein Sohn! Mein Kind!
Das Glück verdrängte allen Schmerz geschwind.
Natürlich, war auch Papa schrecklich froh,
Dass er nun endlich Vater wurd', und so
Dankte er herzlich im Gebet den Herrn,
Der solches Gluck ihm schenkte Herzens gern.
Du warst so lieb und zärtlich, warst so fein!
Und stets gehorsam… Ja, dein Herz war rein.
Rein ist 's auch jetzt durch Christi Blut, mein Kind,
Doch flieht die Zeit, sie flieht dahin geschwind.
Und wie geduldig warst du stets, mein Sohn
Mit deinen Brüdern! Du bekommst dein Lohn
Im Himmelreich wie auch schon jetzt und hier
Von deinen Brüdern, dankbar sind sie dir.
Die Gottesfurcht, die du seit Kindheit hast,
Erfreut uns sehr, denn sie ist keine Last.
Sie dient als Segen dir, mein Sohn, jahrein, jahraus.
Und der Erkenntnis Anfang ist sie dir Zuhaus'.
Schön, wunderschön war deiner Jugend Zeit,
Du dientest Gott mit Freuden, warst gescheit.
Dein Herz, es brannte in der Lieb' zum Herrn
Und alle, alle hatten dich schon immer gern.
Dann kam die Zeit, du sahst, es gibt für dich
Die, die aus deinem Herzen nicht mehr wich.
Du hattest große Sehnsucht, ja, nach ihr allein,
Um auch dein Leben lang mit ihr zusammen sein.
Darüber freuten wir uns damals wirklich sehr,
Ja, glücklich waren wir und heutzutag' noch mehr.
Denn wir bekamen einen Enkelsohn geschenkt
Von Gott, dem Herrn, der ständig an uns denkt.
Und jetzt ist dieses liebe Enkelkind so groß!
Es passt schon längst nicht mehr auf Omas Schoß,
Denn es ist Gott sei Dank schon achtzehn Jahre alt!
Volljährig ist es nun und schön von der Gestalt.
Und euer Töchterlein, wie ist es doch so zart!
Wie eine Wasserlilie, die Gottes Hand bewahrt,
Damit es nicht gepflückt wird und zerstört,
Und auch nur dem, den Gott ihr schickt, gehört.
Sie wird seit sechzehn Jahr' von Gott geschützt,
Von euch als Töchterlein geliebt und unterstützt
In aller Sorgfalt, Demut, Lieb und Gottesfurcht,
Damit sie frei von Sünd' lebt, ohne Furcht.
Auch euer Nesthäkchen ist zwölf, zwölf Jahre alt!
Die Zeit läuft schneller als man denkt und ohne Halt.
Sie flieht dahin und läst sich wie der Nebel auf,
Und endet irgendwann für jeden ihren Lauf.
Und du, mein Sohn, mein Erstling, meines Leibes Frucht,
Bist jetzt schon vierzig Jahre alt! Die Zeit versucht,
Dich zu bekämpfen, das gelingt ihr auch zum Teil,
Weil Gott es zulässt, doch die Seel' kennt Gottes Heil.
Auch deine Frau, mit der du Eins bist Jahr für Jahr
Ist, wie auch du jetzt volle vierzig! Schön sogar!
Denn sie wird auch, wie du, mein Sohn von Gott geliebt,
Ist auch bei uns, als unser Töchterlein beliebt.
Gott segne euch auch weiterhin mit Seiner Gnad',
Damit ihr alle bleibt auf Seinem schmalen Pfad,
Der zu der Herrlichkeit euch führt tagein, tagaus,
Bis ihr eingeht durch Gottes Gnad' ins Vaterhaus.
08.06.2020
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