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Die Kleine wollte ihn wiederhaben, ihren Gott.
Wo war er hin?
Er war fort gegangen und hatte sie verlassen.
Er auch noch.
Dabei hatte sie ihn immer so sehr gefuehlt,
mit ihm gesprochen,
sich gehalten gefuehlt.
Doch nun war auch er fort.
Denn anders konnte sie es sich nicht erklaeren,
all das....
Sie betete,
weil sie es musste,
doch der Glaube war fort.
Sie war seiner nicht wuerdig, sagten sie.
Sie ging zu wenig zur Kirche,
sagten sie.
Seit sie denken kann, str;ubte sich alles in ihr gegen das Haus, in dem Gott angeblich wohnte.
Es fuehlte sich falsch an.
Die Worte klangen nach L;ge,
nach Heuchelei.
Die Menschen waren dort so anders, als draussen im Leben.
Du bist nicht wuerdig, dass er eingeht unter dein Dach.
Der Menschen boese Zungen,
reingewaschen durch leere Worte.
Nein, dieser Gott war nicht der, den sie kannte.
Ein Gott der richtet, urteilt, wertet......
Ihr Gott war sanft, geduldig, troestend und er liebte bedingungslos.
Doch er war fort.
Verschwunden in dem Haus, das sie Gotteshaus nannten.
Sie hatte ihn verloren, ihren Gott.
Die Jahre vergingen und mit dem Glauben an Gott, hatte sie den Glauben an sich selbst verloren.
Doch wie sollte sie an die Schoepferin in sich glauben, wenn sie nicht an das G;ttliche glaubte?
Der Kirchturm mahnte sie, jeden Tag.
Bis zu dem Tag, an dem sie erkannte,
dass es nur der Ort ist, der sich falsch anfuehlt.
Dieser Ort und
die Menschen, die sich in ein Kleid der Liebe huellen, das ihnen nicht passt.
Der Tag, an dem sie ihren Gott wiederfand,
der sie in die Arme schloss,
ohne Wertung,
ohne Urteil und
sie erkannte,
dass er nie fort war.....


Рецензии
Скажем спасибо за утренний дар,
Что преподнёс восхитительный май

Линдая   12.05.2020 12:11     Заявить о нарушении
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