Plastik in uns

Wir leben, wir leben - das grenzt an ein Wunder!
Wir leben, je laenger die Welt wird zum kotzen.
Wir leben hartnaeckiger, fast ad absurdum,
wir leben nicht "weil", sondern leben zum Trotz.

Im kuenstlichen Umwelt, verpacktem in Plastik,            
dass rauscht viel lauter als Laub und Wind,
in bunter Verpackung, die farblich viel satter
als morgendlicher Nebel auf'm geerntetem Feld.

Entwuerdigte Tiere, verstuemmelte Pflanzen,
nichts wissend von Sonne, im kuenstlichen Licht,
uns naehren, und traegt Ozean aus Plastik
die breiigen Wellen demuetig vor sich.

In unseren Adern pulsieren die Stroeme            
von Plastik-Blutkoerperchen, rasend und dicht,         
und kuenstliches Laecheln ist laengst am erobern
von Plastik-Gefuehlen gepraegtem Gesicht.

Wir leben, egal, ob mit fremden Organen,
mit kuenstlichen Hueften, mit kuenstlichem Herz,
mit kuenstlichen Seelen  vielleicht - Hauptsache
zu leben, so lange, so lange es geht!


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