Du klagst und weinst
Du klagst und weinst, wenn dich verdiente Strenge
verfolgt und quaelt; du sagst: “Es tut mir leid!”
Vergesse nicht dabei: es ist nur Leit -
Faden der Weisheit, der dich in die Enge
treibt, wo ein Engel wacht, der heisst die Zeit,
und wo verworrene Gedankgaenge
sich kreuzen trotz dem Hohn der schlauen Menge
und das Gedankenkreuz den Laien weiht
zur Seligkeit der Haerte, weil in zarten
Umarmungen der Kraeuter Gottesgarten
verdirbt; verzaertelt brennt umsonst der Flachs;
vermindert dich ein Heuchler, der sich milder
stellt; ohne Druck entstehen keine Bilder;
nachher das Wachstum, und zuerst das Wachs.
12.07.1994.
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