Ich weinte gestern bitterlich im Traum

Ich weinte gestern bitterlich im Traum,
Ich hatte solche Sehnsucht und Verlangen
Nach der vergang'nen Zeit, nach Zeit und Raum
Und konnte sie gewiss nicht mehr erlangen.

Ich fand es schrecklich, sie war nicht mehr da!
Verpasst hab' ich die Zeit! Sie ist geschwunden!
Und ich war schuld, nur ich! Ich wusste, ja –
Vergang'ne Jahre, Monate und Stunden.

O diese Sehnsucht nach vergang'ner Zeit!
Nichts konnte mich in meinem Traume trösten.
Für immer weg! Und so unendlich weit!
Ich hatte diese Zeit von Gott, dem Höchsten.

Mir war bewusst, die Zeit ist nun vorbei!
So große Traurigkeit in meinem Herzen!
Und solche Hoffnungslosigkeit dabei!
Erlöschen sind auf einmal alle Kerzen.

Ich war verzweifelt, hilflos, ohne Kraft
Und unter Tränen klagte ich… zu niemand:
«Ich will die Zeit zurück! 's ist grauenhaft!»
Um das zu tun, wer könnte sich nun rühmen?

Ich flehte inniglich: «Schätzt diese Zeit,
In der noch eure Kinder bei euch leben,
Sonst tut es euch in Nachhinein so leid!
Ihr werdet alles wollen dafür geben».

Ich wurde wach und weinte immer noch,
Auch meine Augen waren voller Tränen.
Es war ein Traum! Ja, Gott sei Dank! und doch…
Die Zeit… die liebe Zeit lässt sich nicht denen.

Bald ist vorbei die Zeit, das ganze Leben
In dieser Welt… Jetzt ist es höchste Zeit,
All unser Wissen und all unser Streben
Dem Herrn zu weihen in die Ewigkeit.

13.01.2019


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