Advokat Martian - 1
ADVOKAT MARTIAN
Dramatisches Gedicht
HANDELNDE PERSONEN
Advokat Martian Emilian
Aurelia – seine Tochter
Valentus – sein Sohn
Albina – seine Schwester
Lucilla – ihre Tochter, Martians Nichte
Constantius – Schreiber bei Martian
Bruder Isogen – ein bedeutender Christ, gehoerend zum Klerus
Ardens – ein junger Christ
Mime – ein stummer Sklave
Germane – ein Waechter
Centurion der Vigilen
Wache, Nachbarinnen.
Die Handlung spielt in der Stadt Puteola am Golf von Neapel, in Martians Haus,
im III Jh. nach Christo.
I
Das Peristilum (Innenhof) in Martians Behausung, umgeben von einer ueberdachten Kolonnade im schlichten, geradezu strengen Stil, die Zimmertueren gehen auf diese Kolonnade; auf einer Seite sind die Zimmer zweistoeckig angeordnet, enge Stufen fuehren nach oben. Der Hof mit Sand bestreut und stellenweise mit standhaften Pflanzen bepflanzt, meistens Agaven; hie und da stehen schlichte Gartenbaenke aus grauem Stein. In der Mitte ein runder Teich ohne Blumen und Schmuck; daneben eine grosse Sonnenuhr und eine kleinere Wasseruhr - Klepsidra, dort auch eine Stange mit dem angehaengten kupfernen Brett, Schlaghammer und einer grossen Leuchte am Haken. Im Hintergrund des Peristilums eine enge Pforte mit einem Klappfenster in einer Haelfte und einer Tuer in der anderen Haelfte. Wenn die Pforte geoeffnet wird, hat man den Blick auf eine schoene Seelandschaft. Vorne von einer Seite grenzt an das Peristilum Martians geraeumiges Tablinum (Arbeitszimmer), auch sehr schlicht, ohne Zierde, vollgestellt mit Regalen und Koerben, wo Codexe, Tabellen, Rollen und Manuskripte sowie verschiedenes Schreibzeug in vorbildlicher Ordnung liegen. Im Tablinum ist nur eine hintere Wand gemauert und zwei Seitenwaende sind durch die Vorhaenge ersetzt, die geoeffnet werden koennen. Die Handlung spielt gleichzeitig sowohl im Tablinum, als auch im Peristilum.
Constantius, ein sehr bescheiden aussehender Juengling, richtet alles im Tablinum zur Arbeit: er legt verschiedene Dokumente auf dem Tischchen aus, rueckt einen Sessel mit dem Fussgestell und einen Schemel an den Tisch heran; glaettet die Wachstafeln und spitzt den Stilus (Schreibstift) zu.
Der Mime, ein stummer Sklave, wischt den Staub von der Sonnenuhr ab, sieht sich genau an, wo der Schatten auf ihr steht, dann schlaegt er ploetzlich mit dem Hammer an das kupferne Brett, heftig, schrill, wie zum Alarm, er selber hat jedoch dabei ein sehr ruhiges Gesicht, als ob er sich in der tiefsten Stille befinde.
Von der Seite, aus dem Durchgang hinter dem Tablinum erscheint Martian, ein Mann von ehrwuerdigem Alter, aber noch nicht bejahrt, beruehrt den Mimen an der Schulter, laechelt und macht ein Zeichen mit der Hand, es genuegt nun mit dem Schlagen. Der Mime hoert auf, tritt zur Seite und, den Rechen genommen, ebnet den Sand zwischen den Agaven.
Martian betritt das Tablinum.
Свидетельство о публикации №118050100799
Liebe Grüße und viel Erfolg beim Schreiben.
Tanja
Таня Вагнер 01.05.2018 08:34 Заявить о нарушении
Danke fuer Ihren Einklang.
Gita
Надия Медведовская 01.05.2018 08:44 Заявить о нарушении
Надия Медведовская 01.05.2018 08:46 Заявить о нарушении