Ich war zehn Jahren jung...
Nachdichtung Agnes Gossen
***
Ich war zehn Jahren jung. Im Sommer
neu funkelte der Pflaumenbaum
in feuerroter Morgensonne -
Ich weis es alles noch genau:
Ich flog zu meinen Gro;eltern
in die Sommerfreiheit. Die Oma
lebte noch. Ich liebte diese Welt,
der Grasgeruch war eine Wonne...
Ich half dem Opa beim M;hen
es zusammenharken - es roch
nach Wegerich und Schaum des Meeres,
nach Pilzen und nach Beeren noch -
Die sammelte ich in einen Eimer.
Es gab auch reichlich Pflaumen.
Ein Vogelnest - in Brennesseln drei Eier
Die Stachelbeeren auf dem Gaumen
zergingen voller s;;en Saft. Ich huschte
mit meinem Hocker ein bisschen weiter -
zu dem hohen riesengro;en Busch,
an dem sich rote Beeren reihten
wie Perlen auf dem gr;nen Kleid.
Drei Apfelb;ume ragten in den Himmel
und man h;rte weit und breit
Gezwitscher - in dem Gewimmel –
ein Lied der Fr;chte in dem Wind -
die ;pfel wie ein Kontrapunkt
beim freien Fall. Geschwid
kam dann die D;mmerung. Wund
von Rosenstacheln waren meine Finger.
Mir fehlte das Laternenlicht.
Wie rasch mit Zehn vergingen
die Tr;nen ohne Spuren im Gesicht.
Und Opas ewiger Kalender auf dem Tisch
war eine Seltenheit zum Drehen.
Von Zukunftszahlen ein Gemisch.
Wie viele Jahren sollten noch vergehen...
Der ganze Sommer war wie ein Tablett,
das voller K;stlichkeiten lockte,
mit Rosenduft und Birkensaft, auch Kottlets
und Borsch von Oma, die ich mochte.
Der Fu;oden geschrubt und sauber -
ich wei; noch - in der Mitte knarrte
ein Brett und wie verzaubert
stand dort ein Stuhl, der auf mich wartet:
Wir sassen alle vor dem Abschied immer
auf diesem Stuhl, es war ein Brauch.
Verging der Sommer im Geflimmer
von hei;e Luft und von Gewittern auch.
Wie lange her ist das gewesen.
zehn, zwanzig Jahren zogen in das Land.
Vergass ich Opa, der war ja genesen
nach Kriegswunden mit steifer Hand.
Ich find, wohl, keine richt'ge Worte,
die meine Schuld verkleinern w;rden...
Doch denke oft an diesen Ort ich,
vermiss die Gro;eltern. Die B;rde
von Omas Tod trug Opa lange Jahre.
Sie kam ins KZ als junges M;dchen,
doch Lungenkrebs... Danach war er
ihr treu geblieben. Es war kein M;rchen -
Er beklagte so viele Tote...
Sich nicht aufgeben und weiter machen,
das war sein Lebensmotto.
Ich vermisse ihn und so viele Sachen...
Er war im Krieg, es zu vergessen
erlaubt nicht die kaputte Hand.
Wie seinen Groll soll ich ermessen
hier lebend, in einem andren Land...
Original
* Посвящается дедушке и бабушке
Анжелика Миллер
* * *
Я помню сливу, что росла в саду
под огненным лучом рассвета…
Мне было десять. В этом же году
я улетала к дедушке, на лето.
И бабушка была ещё жива,
и вместе с дедом ворошила сено.
Как пахла эта жухлая трава! -
грибами, подорожником и пеной.
Орешек заливался соловьём,
что свил гнездо в кустарнике крапивы.
Я собирала ягоды в ведро,
А после – нераздавленные сливы.
Крыжовник ждал – вот-вот взорву я плоть,
и плод стечёт по пальцам прямо в рот.
Но я брала на плечи табуретку
и относила далеко вперёд:
туда, где рос смородиновый куст -
в изысканном наряде с нитью бус.
И яблоки у трёх огромных яблонь,
слегка покачиваясь, напевали блюз.
Темнело быстро. Не горел фонарь.
На ощупь я колола пальцы розой.
Мне было десять, разве редкость – слёзы?
А редкость – это дедов календарь!
Не видела таких календарей, ни у кого –
диковинная утварь!
На ножке он стоял: крути его!
И цифры, прыгая, смотрели внутрь.
Всё яство, изумительным на вкус,
казалось в то распаренное лето:
из розы лепестков – ажурный
мусс,
кисель, берёзы сок, борщи, котлеты.
… Я помню, были чистыми полы,
хотя одна скрипела половица,
там стул стоял. Стоял он до поры.
Мы все садились на него – проститься…
И десять лет прошло с тех пор, и двадцать...
Забыла я про деда. Не ищу
слова, которыми могла бы оправдаться.
Но я грущу, действительно грущу!
Он бабушку любил и не женился...
Концлагерь довелось ей пережить.
Она – от рака лёгких, он – тужить!
Но не расклеился, не сдал, не спился!
Да, воевал. Да, тяжело контужен.
Рука висит, как плеть, уж много лет…
А я живу в стране, где горя нет,
с моей страной, мой дед, увы, не дружен…
2016 г.
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