Es gab oder es wird Zeiten geben

            Es ist sicherlich nicht immer leicht man selbst zu sein, aber umso wichtiger sein wahres Gesicht nicht zu verlieren und zu vergessen. Manchmal sind wir gezwungen Masken aufzusetzen und Mauern zu bauen fuer eine Fassade, dessen Anblick und Eindruck im ersten Moment so berechenbar scheint, dass sie in Wirklichkeit schon wieder unberechenbar ist. Es ist wichtig zu wissen wofuer man steht, wichtig zu wissen wofuer man lebt, wichtig zu wissen wofuer man atmet und das Wichtigste, sich bei all dem nie zu vergessen. Ich selbst zu sein bedeutet fuer mich nicht, mich jedem Menschen offenbaren zu muessen. Es bedeutet lediglich, dass ich weiss wo ich momentan stehe, weiss was ich will, weiss wovon ich traeume und auch weiss wer ich bin.

             Es gab oder es wird Zeiten geben, in denen wir manchmal schwanken. Zeiten, in denen wir gedenken aufzugeben und Zeiten, in der uns jegliche Kraft fehlt um weiter zu machen, weiter zu kaempfen, zu denken, zu fuehlen und manchmal auch zu leben. Gerade in dieser Zeit habe ich mich immer wieder neu entdeckt, habe ich vieles anders gesehen, ueber vieles anders gedacht und habe diese Zeit als Erfahrung in mein Leben geschlossen und akzeptiert. Vielleicht bin ich in vielerlei Hinsicht vorsichtiger geworden, in vielen Hinsichten wachsamer und genauer, aber selbst in all diesen und anderen Hinsichten, bin und bleibe ich, ich!

             Sei immer du selbst, denn wer dich nicht akzeptiert, dich nicht respektiert und liebt wie du bist, hat dich ganz gewiss nicht verdient!
                Sei immer du selbst...


Рецензии
Wie uns die Schönheit verwundet

Es gibt eine schmerzliche und zugleich gnadenvolle Verwundung durch die Gewissheit der Endlichkeit, die wir nicht im Versiegen, Abbrechen oder Entsagen erleben, nicht inmitten von Sorge, Trennung, Krankheit oder Tod – dort also, wo uns die Unerträglichkeit des Unvollendeten, des nicht gelingenden oder des jäh Fortsterbenden wie eine unheilvolle Klinge zerteilt - sondern im Angesicht ehrfurchtgebietender Schönheit und Anmut, dort wo Entzücken und Seligkeit uns so haltlos aus den Augen perlen, weil wir erstmalig schmecken, was das Wort „Leben“ überhaupt bedeuten könnte, lernten wir, Ergebenheit zu einem fortwährenden Gebet unseres Herzens heranreifen zu lassen.

Solcher Art ist diese Verwundung durch die Gewissheit der Endlichkeit, dass sie uns direkt und unverhohlen aus der verschwenderischen Schönheit des Augenblicks grüßt, aus dem Kuss der Geliebten, der Treue verheißt, aus dem Duft der Blüte, die ein stilles Amen auf das weit gereiste Licht der Sonne singt. Wie ein klagendes, jauchzendes Duett tönt in uns dann die Ewigkeit, die sich des Eingegossenseins in endliche Gestalten erinnert, und die Endlichkeit, die sich daran erinnert, Gefäß des Ewigen zu sein. Unter diesem Gesang sind wir Verwundete – und wir gleichen dem Jünger Thomas, da wir wie er, erst nachdem unsere Hände in die Wunde getaucht sind, das Wunder der Ewigkeit, das nicht ohne den blutberänderten Riss, nicht ohne das Sterben auskommt, bejahen und vertrauensvoll umarmen.

Wir wären Narren, nähmen wir die Verwundung durch die Gewissheit der Endlichkeit zum Anlass, zu verzagen. Und Narren wären wir, nähmen wir jene Verwundung zum Anlass, unser Glück auf den letzten Ruf in die Ewigkeit zu vertagen. Jene Verwundung inmitten beseelter Schönheit hat die Macht, uns zu läutern und zu klären, und unsere Hände, die vielleicht bisher nur als grobe Enden unserer Ungeschicklichkeit hölzern in die Welt ragten, zu tatkräftigen, redlichen, irdenen Werkzeugen umzuformen, unter deren trauerlosem Fleiß eine neue Welt sich zu erkennen gibt. Oh, der Schönheit ist genug in unsere alte vernarbte Welt gegossen, doch unsere Werkzeughände liegen noch in ungeöffneten Truhen unter Schichten von Staub.

Dies ist die Gnade der Verwundung, dass sie uns zu gestaltenden Schöpfern umformt, deren Maß der Liebe ein Tun ist, ein menschenmögliches im kostbarsten Sinne, nicht um der Liebe die vollkommen ist, ein Jota hinzuzufügen, sondern um eine jede Stunde als Sakrament zu begreifen, in der die Liebe sich in den Menschen verwandelt, in den Menschen der ich bin, in den Menschen der Du bist, mit all unseren äschern gewordenen Worten und unseren Händen aus Treibholz auf einem Meer der Verzweiflung.

Die Liebe weiß nichts weiter, als Du zu werden, das ist wohl ihre Torheit, doch eine die wir begreifen, wenn erst die Schönheit uns bestürmt und einnimmt, ohne Rücksicht auf unser Beharren, dass alle Dinge bedeutungslos seien oder bitter wie Wermut.

Подсолнушек 23   31.08.2016 17:23     Заявить о нарушении
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