Er ist erfroren
nicht aus eig`ner Schuld,
Aus großem Mangel
unsrer Herzenswärme.
Er brauchte noch mehr
Liebe und Geduld
Von unsrer Seite
in dem Weltgelärme.
Er ist erfroren
nicht an seinem Leib,
Sein Herz, sein ganzes Innere
ist eisig.
In unsrer Mitte
hatte kein Verbleib
Die seine Seele,
denn er kämpfte fleißig.
Er kämpfte stets
sein ganzes Leben lang,
Mit sich, mit allen denen,
die ihn liebten.
In seinem Herzen
hatte er den Drang
Der Unzufriedenheit,
die er ausübte.
Von Jahr zu Jahr
wuchs hoch der bitt`rer Hass,
Die Eltern wurden ihm
sogar zum Gräuel.
Sie beteten stets
ohne Unterlass,
Doch immer größer
wuchs des Hasses Knäuel.
Die Mutter starb,
sie hielt es nicht mehr aus,
Der Vater lebte
auch nicht allzu lange.
Leer wurde so
das große Elternhaus,
Doch, leider wurde ihm
davon nicht bange.
Geschwister hat er noch,
doch alle sind
Von ihm so furchtbar weit
mit Geist und Herzen.
Er sieht sie nicht,
ist völlig taub und blind
Was sie angeht,
und kann nur übel Scherzen.
Er ist erfroren
bis in tiefsten Kern.
Sei gnädig, Herr,
mit Deines Geistes Feuer
Lass schmelzen dieses Herz.
Du rettest gern,
Vertreib aus seiner Seel`
das Ungeheuer.
Befreie ihn von Hass
und bitt`rem Neid,
Füll, Herr, sein Herz
mir Deiner heil`gen Liebe,
Dass er vergessen könnte
Schmerz und Leid,
Und in der Seele herrsche,
Herr, Dein Friede.
5.12.2014
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