Teil 2
Echtes Glueck ist etwas anderes. Echtes Glueck keimt in uns, waehrend wir das Leben umarmen, mitsamt seinen Hoehen und Tiefen, mitsamt seinen Aufrufen an uns, aufmerksam auf die Not der Welt zu blicken und unsere Haende in den Dienst des Mitgefuehls zu stellen. Echtes Glueck fuerchtet nicht, an der Not des Anderen weniger zu werden, oder schmerzliche Erfahrungen durchschreiten zu mьssen. Echtes Glueck schuetzt sich nicht gegen das vermeintlich feindliche Aussen, gegen Scheitern oder Bedraengnis, weil es ueberall und zu jeder Zeit zugegen sein kann als Zeugnis menschlicher Wuerde. Es beinhaltet eine Bereitschaft des Menschen, an Leiden Anteil zu nehmen und an leidvollen Situationen zu wachsen und zu reifen. Echtes Glueck fuehlt sich an wie offene Arme, nicht wie ein Hochsicherheitstrakt.
Das bedeutet nicht, dass wir nicht auf uns achten sollen. Es bedeutet viel mehr, dass achtsamer Umgang mit sich selbst nicht bedeuten kann, trotzig, aengstlich oder selbstsuechtig die Augen vor der Welt zu verschliessen, in deren Geschick wir –so gut oder schlecht es um sie stehen mag- ganz und gar verwoben sind.
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