Anna Achmatova. Kurze Gedichte

                Anna Achmatova
               
                KURZE GEDICHTE
(Перевод А.Румянцов)

Gold verrostet, Stahl verfault,
Marmor verkrümelt. Alles eilt zum Tod.
Das alles will nur Kummer überdauern,
Doch noch langlebiger Das Kaiserliche Wort.

***

Wenn die Epoche sich vergräbt,
Verklingt kein Trauerlied,
Weil Brennessel und Unkraut
Sie verzieren wird.
Und nur Totengräber tun es keck:
Kein Zögern!

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Und dieser geschwollene Dunst
Verschlingt Gedanken, Gefühle.
Sogar DIE EWIGE KUNST
Bringt heute wohl zu leichte Fülle!

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Um das Meine werde ich nicht klagen.
Erspare, oh Erde, das Schwirren
Des goldenen Siegels des Versagens,
Der noch unschuldigen Stirn.

***

Der dunkle Fittich deckt
Bereits einen Teil meiner Seele,
In dem ihr Glühwein schenkt -
Er lockt sie in schwarze  Delle.

***

Weder Wochen, noch Monate. Wir rasten
Jahre auseinander. Das Jagd-Endstück:
Die Kühle des wahren Entlastens,
Über Schläfe grauer Schmuck.
Nicht mehr Untreue, kein Verrat.

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In Wellen irrend berge mich im Walde
Erscheine auf der reinen Glasschmelze.
Abschied, so scheint, ist leichter auszuhalten,
Als Wiedersehen zu verschmerzen.

***

Die letzte Rose
     "Sie werden gegen uns schräg schreiben"
                (Joseph Brodsky)

Mit Morosova mich niederzuknien,
Mit Herodes Stiftochter im Tanze zu toben,
Mit Rauch aus dem Didona-Flammen loszufliehen,
Um mit Johanna  Gott im Feuer wieder zu loben.

***

Dichters Tod
(auf Pasternacks Tod)

Einmalige Stimme wird seit gestern fehlen,
Denn Wälderfreund hat uns verlassen.
Er wurde zur Ähre - Lebensquelle,
Oder zu feinem von ihm gelobten Regenwasser.
Heitere Blumen vom ganzen Erdreich
Belächeln sein Ende.
Und doch verstummte der Planeten gleich,
Der simpel heißt… die Erde.

***

Was geht uns das an,
Dass alles zum Staube eilt,
Dass ich am Rande des Abgrundes sang,
In glatten Spiegeln geweilt!
Auch wenn ich weder Trost, noch Traum,
Am wenigsten ein Segen bin,
Dich überkommt Andenken öfter, ja, betraut.
Du wirst vielleicht besinnen
Das Tönen der verstummten Stanzen,
Den Blick, den tief am Feld
Der bröckelige Dornenkranz
In ruheloser Stille versiegelt hält.


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