Письмо моему сыну
Сыночка умного произвести на свет.
Но не хватает мамы для потомка,
Пока что мамы у потомка нет.
Давно ищу я маму для ребёнка,
Не всякая подруга подойдёт.
Хоть счастье, сын, обходит нас сторонкой,
Надеюсь я, что к нам оно придёт.
Научишься ходить, а после бегать,
Нелёгкие вопросы задавать.
И будет каждый день твоей победой.
Наукой «жизнь» начнёшь овладевать.
Пока лишь плакать можешь и кричать,
И делаешь ты это неустанно,
Потом поймёшь, что нужно понимать,
Взрослея и умнея постоянно.
Ты начинаешь что-то понимать
И с ужасом глядеть на белый свет.
Нужна сначала больше сыну мать,
Но позже папа нужен, спору нет.
Хочу всегда с тобой бродить повсюду.
Я покажу тебе и виллы, и сады.
Мне будешь задавать вопросы ты.
Я буду отвечать, потом молчать я буду.
С тобой бродить по свету не устану,
Хочу в горах, на море побывать.
Спокоен буду, спорить я не стану.
Заплачешь если, буду потакать.
Не стану много говорить до срока,
В чём суть вещей я расскажу потом.
Хочу отцом я быть, а не пророком.
К ребёнку надо подходить с умом.
Но, если станешь, как пустые люди,
Обычным шалопаем, то тогда,
Кем должен быть, ты никогда не будешь_
Не будешь моим сыном никогда!
Erich Kaestner(1899-1974)
BRIEF AN MEINEN SOHN
Ich moechte endlich einen Jungen haben,
so klug und stark, wie Kinder heute sind.
Nur etwas fehlt mir noch zu diesem Knaben.
Mir fehlt nur noch die Mutter zu dem Kind.
Nicht jedes Fraeulein kommt dafuer in Frage.
Seit vielen langen Jahren such ich schon.
Das Glueck ist seltner als die Feiertage.
Und deine Mutter weiss noch nichts von uns, mein Sohn.
Doch eines schoenen Tages wird's dich geben.
Ich freue mich schon heute sehr darauf.
Dann lernst du laufen, und dann lernst du leben,
und was daraus entsteht, heisst Lebenslauf.
Zu Anfang schreist du bloss und machst Gebaerden,
bis du zu aendern Taten uebergehst,
bis du und deine Augen groesser werden
und bis du das, was nun verstehen muss, verstehst.
Wer zu verstehn beginnt, versteht nichts mehr.
Er starrt entgeistert auf das Welttheater.
Zu Anfang braucht ein Kind die Mutter sehr.
Doch wenn du groesser wirst, brauchst du den Vater.
Ich will mit dir durch Kohlengruben gehn.
Ich will dir Parks mit Marmorvillen zeigen.
Du wirst mich anschaun und es nicht verstehn.
Ich werde dich belehren, Kind, und schweigen.
Ich will mit dir nach Vaux und Ypern reisen
und auf das Meer von weissen Kreuzen blicken.
Ich werde still sein und dir nichts beweisen.
Doch wenn du weinen wirst, mein Kind, dann will ich nicken.
Ich will nicht reden, wie die Dinge liegen.
Ich will dir zeigen, wie die Sache steht.
Denn die Vernunft muss ganz von selber siegen.
Ich will dein Vater sein und kein Prophet.
Wenn du trotzdem ein Mensch wirst wie die meisten,
all dem, was ich dich schauen liess, zum Hohn,
ein Kerl wie alle, ueber einen Leisten,
dann wirst du nie, was du sein sollst: mein Sohn!
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