Geht zu Ende bunte Zeit

Geht zu Ende bunte Zeit,
Schatten näht rapide Jahre,
Sieh, verkommen hinter Naht
Tage wie untreue Scharen.

Dort die Sorgen, Freuden Klang,
Liege in den Sonnenstrahlen,
Kater schläft auf Fensterbank,
Zeigt gemütlich seine Krallen.

Falls dich Hektik überschwemmt,
Lenkt Gedanken listig ab
Falsche Richtung - lügt und hemmt,
Schwenkt wie Schwengel krummer Stab.

Alles ist in Nu vorbei.
Schreck! Der Traum ist zu Ende,
Und Erfahrung, die dabei
Du erwarbst, ist bloße Blende.

O nein, es gibt kein Zurück,
Rubikon ist überschritten,
Öffnen sich sakrale Sitten,
Gott erscheint, du fühlst kein Glück.

Gottes Bild bringt Schmerz und Leid
Trotz dem lichten hellen Kleid,
Flucht gelingt nicht vor den Strahlen,
Brennt die Seele in den Qualen.

Man erglüht so in der Scham,
Wenn ein frommer Mensch sich nähert,
Wären Tränen wie Balsam,
Könnte sich Erbarmen mehren.

Doch vergeblich ist dein Schrei
Wie in stummer Kinorolle,
Ewig schallt er, nimmer frei,
Deine Seele glüht wie Kohle.

"War mal Christus dir bekannt?" -
Fragt dich leis` ein sanfter Engel.
Leeres Leben steckt im Sand,               
Ende schlimmer denn Anfänge.


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