Der Uhu ueber Berlin
Berlin ist sproede,
strahlig und stramm;
doch tanzt in der Oede
das Gottelamm,
Ein Tanz ohne Schinder
und ohne Gier;
so tanzen die Kinder
und das Getier.
Es gibt keine Mauer,
doch bleibt sie nicht weit;
sie ist der Schauer
der Einsamkeit.
Ich fliege ins Freie
ueber Berlin;
ich, Uhu, schreie:
dahin! dahin!
Die blaue Beule,
der Himmel spuert:
ich hab’ die Eule
von Pallas verf;ehrt.
Mich hat die Liebe
selig gequaelt,
und im Getriebe
verrueckt ist die Welt.
In ihrem Kreise
ist Pallas blind,
durhaus nicht weise,
ein Waisenkind.
An dieser Stufe
Herrscht Widersinn;
ich fliege, ich rufe
dahin! dahin!
So wir uebersteigen
den daemlichen Damm
im froehlichen Reigen
mit Gotteslamm.
6.03.1995.
Свидетельство о публикации №113021412121