Ich habe schlecht getraeumt

Ich habe schlecht getraeumt - o Lieber Herr!
Ich bin gelandet in der DDR.
Und muss ich tun - oh armes dickes Ei -
- Und lassen muss, was mir befielt Partei.
Dort Stasi-Tanten haben den Befehl,
Und sagen mir, ich sei am Platze fehl.
Denn, so Urteil der dortigen Debakeln,
Hab ich zuviel von Wissen, Wollen, Wagen.

Das Land regiert ein sanfter junger Koenig,
Von aussen ist das Land wie Gold und Honig,
Doch Kommunisten sitzen im Palast.
Und, wie nach unten drueckt das Schiff Ballast,
So ziehen sie das Land in den Abgrund,
Mit schiefem Lachen auf dem Teufelsmund.
Die Koenigin ist auf der Hoehe stets:
Statt Brot fuers Volk gibt’s Kuchen fuer Sowjets.

Im Lande gilt als oberstes Gebot:
„Sei immer still und leise, stell dich tot!
Sonst wirst du - Stasitanten Auge wacht -
Gleich an der Stelle mausetot gemacht!!“
Und wehe dem, der doch den Mund aufreisst
Und etwas sagt, was Koenigin nicht weiss:
Gekraenkter Stolz entbrennt und greift zur Waffe,
Entsteht improvisierter Scheiterhaufen,
Auf dem verbrennt der Mutige sofort.
Doch einmal ausgesprochen, waehrt das Wort.
Die Ohren haben es bereits vernommen.
(Wie schliessen muss ein schlechter Gastronome,
Der immer, Wurst von gestern aufgetischt,
Serviererin angoetzt, auf Gaeste zischt,
So ist das Land dem Untergang geweiht,
Wo Vetterleswirtschaft Unwesen treibt).

In diesem Land erstorben, bin erwacht.
Zum Teufel Kommunisten!
Sonne lacht!
 


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