Es faellt mir schwer. Zur Hochzeit

Von E.B. an die Eltern

Ich danke euch fuer all die Jahre,
Die schnell, so schnell vergangen sind:
Die sorgenlose, wunderbare
Fuer mich, von euch geliebtes, Kind.

Es faellt mir schwer, zurueckzulassen
Euch, meine Lieben; ich muss raus.
Die Zeit ist da, ich muss verlassen
Mein heiss geliebtes Elternhaus.

Ihr habt mir beigebracht, zu lieben,
Zu lachen, weinen und verzeih`n;
Bei Streitigkeiten nicht verschieben,
Sofort zu sagen: „Tut mir leid“.

Ihr konntet um Verzeihung bitten,
Wenn ihr mal selbst in Unrecht ward,
Und habt so oft mit mir gelitten,
Getroestet liebevoll und zart.

Wie oft ward ihr kaputt und muede,
Und koenntet endlich schlafen geh` n,
Doch ich und meine Schwestern, Brueder
Konnten so manches nicht versteh` n.

Dann kamen wir zu euch, ihr Lieben,
Mit unserm Kummer, unserm Schmerz.
Ihr nahmt euch Zeit fuer uns mit Liebe,
Und troesteten das junge Herz.

O liebste Mama, deine Arme,
Die waren immer fuer mich da,
So liebevolle, zarte, warme,
Zum troesten und zum schaetzen nah.

Ich hab dir Kummer oft bereitet,
Doch deine Liebe und Geduld
Haben die Arme ausgebreitet,
Vergaben mir all meine Schuld.

Es tut mir Leid aus tiefsten Herzen!
Ich bin so dankbar, Mama, dir,
Dass du, trotz allen Seelenschmerzen
Mit deiner Liebe hieltst zu mir.

Du hast mir beigebracht das Backen,
Das Naehen, Kochen mit Geduld;
Gemeinsam harte Nuesse knacken;
Verzeihen andern ihre Schuld.

Gemeinsam weinten wir und lachten,
Und teilten Freude, Sorgen, Leid.
Was wir doch miteinander machten!
Was war s doch fuer ne schoene Zeit!

Nicht jede Tochter hier auf Erden
Hat so ein grosses Glueck wie ich,
Mit solchem Vater gross zu werden.
Ich liebe sehr, mein Papa, dich.

Ich war so gluecklich und geborgen
In meinem Elternhaus mit dir
Und war getrost, denn meine Sorgen
Hast du geteilt bis jetzt mit mir.

Ich werd vermissen all die Stunden,
Die langen Abenden zu Haus`,
Sie haben uns so fest verbunden
Mit Gottes Wort jahrein, jahraus.

Du brauchtest meist nur ein paar Worte
Und ploetzlich war mir alles klar.
Ich spuerte dich an jedem Orte,
So ein Gefuehl, nicht aussprechbar.

Die letzten zwei vergangnen Jahre
Waren besonders schwer fuer dich.
Der Bau, das End`  unabsehbare,
Der Kummer liess dich nicht im Stich.

Und trotzdem fandst du Zeit und Liebe
Fuer jeden einzelnen von uns.
Du bist so einmalig flexibel,
Tust nichts, gar nichts aus eigner Gunst.

Was du versprichst - vergisst du niemals
Und haeltst es ein in jedem Fall.
Dein Zeuge ist stets Gott des Himmels,
Der sieht und haelt dich ueberall.

Du klagst nie, jammerst nicht, in allem
Vertraust du immer auf den Herrn.
An Ihm hast du stets dein Gefallen
Und dienst Ihm auch von Herzen Gern.

Juli 2010


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