Tausend Uhren

Nein, nicht zu hoeren, eher zu lauschen
Ziehen wir im Gebirge vor
Schuechternes, schauderhaftes Rauschen
Zwischen der Stille und dem Chor

Der ausgekluegelten Geraete,
Die, weder Geister noch Getier,
Erobern die bestuerzten Staedte
Und ihretwegen sind wir hier.

Dem Himmel steigen wir entgegen,
Berauscht von diesem dumpfen Schall;
Die Tannen rauschen und der Regen,
Daneben auch der Wasserfall.

Mit Wolken ueber stillen Fluren
Geraeuschlos geht der dunkle Tag,
Und ihn begleiten tausend Uhren
Mit ihrem ewigen Tick-Tack.

Die Zeit vergeht und glaubt sich freier
Als Ewigkeit in ihrer Au;
Beweglich ist die Uhrenleier,
Und fuer die Ruhe zu genau.
 
Sich selbst versucht man zu entdecken
Und gegen Sichtbares vertauscht;
So unter diesen gruenen Hecken
Enttaeuscht die Zeit uns und berauscht.

1.05.1997, Schwarzwald.
 


Рецензии
Der Ihre Wald ist der Hochschwarzwald von Heidegger, nicht wahr?

Николай Старорусский   21.08.2012 21:04     Заявить о нарушении
Natuerlich. Ihre Ahnung ist tief und richtig.

Владимир Микушевич   22.08.2012 08:21   Заявить о нарушении