Der Honig der blauen Blume

                Was bleibt aber, stiften die Dichter.
                HOELDERLIN

Ich brauche dieselbe Krume...
Wessen ueber mein Grab
Geburtsort? Die blaue Blume
waechst und leuchtet herab.

Man sagt, in scheinbarer Aue,
von Novalis zitiert
diese angeblich blaue
Blume nicht existiert.

Doch schwirren die Fledermaeuse,
die naechtlichen Bienen. Und
die Reue oder die Reuse
gibt sich als Blume kund.

Von der Kultur betrogen
im falschen Schonrevier
brauchen wir andere Drogen,
einander brauchen wir.

Die Schatten unter den Flammen,
die Blicke, die Blitze, welch
Gewebe! Wir sind zusammen
nichts, nein, der Blumenkelch.

So entsteht ein Vertrauen,
das die Geschichte treibt,
und endlich der Honig der blauen
Blume, alles, was bleibt.

17.08.1997.


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