Herr Strudel

Herr Strudel ging einmal auf den Strassen spazieren:
Er hoerte aufmerksam Voegel zwitschern, Grammophon spielen,
Sah die Kinder im Hof Fussball spielen,
Hausfrauen in ihren Beeten bunte Blumen drillen.
Leider war er schlechter Laune dann.
Soviel ich weiss, ist er lustiger Mann,
Der Spaesschen machen – zu jeder Zeit - kann.
Was hatte geschleudert ihn aus der Bahn?
Herr Strudel war muede, beschloss ohne Wank,
Einen zu pfeifen; nicht weit von dem Park
Stiess er auf ‘n Stein und fiel hin. Gott sei dank!
Neben dem Stein stand eine Bank.
Er setzte sich ruhig, ohne Schmerzen zu spueren.
Dann begann er sich in den Haaren zu wuehlen,
Denkend daran, warum lebe er allein.
Ohne Eltern, Kinder, ohne Katze und Hund –
Jemanden lieben hab’ er keinen Mut.
Er kenne viele Frauen in seinem faden Leben,
Die immer seinen Antrag grob ablehnen.
Da nahm er ein interessantes Buch aus der Tasche.
Dort stand’s geschrieben, wie richtig  Pickup zu machen, -
Das ist die Kunst des falschen Hofierens,
Um von den Frauen zu profitieren.
Herr Strudel bemerkte nicht, dass er vorlas,
Und dass um ihn Schaulustigerschar sass.
Er lachte wie nie. Man meinte vor Neid:
Er werde verrueckt und br;lle vor Dummheit.
Das entdeckende Lachen verbreitete sich,
Dass er den heben konnte, wer schon laengst entschlief.
Da kam zu sich weltfremder Strudel
Und dachte: alle lachten ueber ihn, als ob waer’ er ein Pudel.

Und Du hast nichts zu lachen,
Wenn die anderen Dir laecherlich machen.


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