Die Bremer Stadtmusikanten
An einem kleinen Bauernhof
War sein Charakter weich wie Kaese
Und alle dachten, er ist doof
Er hob und trug fast unermuedet
Sehr schwere Saecke ganzen Tag
Und immer war sein Herr sehr wuetend
Als Esel in der Scheune lag
Der Herr war auch furchtbar geizig
Und gab zu essen nicht genug
War nie zufrieden schimpfte meistens
Und armen Esel staendig schlug
So kam dem Esel mal ins Haupt
Bevor noch Schlimmeres geschieht
Ich halt mich hier nicht mehr auf
Und nahm letztendlich den Abschied
Ich gehe zu der Stadtkapelle
Und werde dort ein Musikant
So sah er ploetzlich Hundeseele
Der lag halbtot am Strassenrand
Was machst du hier, du armer Dackel?
Hat Esel hoeflich mal gefragt
Ich bin ein Jagdhund, mit Gewackel
Und voller stolz hat Hund gesagt
Man hat mich einfach weggeschmissen
Wie einen Beutel voller Dreck
Ab jetzt wird keiner mich vermissen
Und keiner hat vor mir Respekt
Es waren frueher gute Zeiten
Ich diente ehrlich meinem Herr
Erst als ich Altersschwaeche zeigte
Hat er sich schnell von mir entfernt
Ich hab `ne aehnliche Geschichte
Sagt Esel traurig zum Hund
Wir muessen Leben neu einrichten
Wir schliessen miteinander Bund
Ich gehe uebrigens nach Bremen
Ich habe ein Musiktalent
Und du kannst heulen wie Sirene
Das hast du wohl noch nicht verlernt?
Natuerlich nicht, ich kann gut heulen
Ist meine Lieblingsdisziplin
Darueber koennte ich nur traeumen
Dass ich damit noch Geld verdien
Mit guter Hoffnung in Begleitung
So trotteten die beide bald
Bis eine komische Erscheinung
Zwang sie zu unerwuenschtem Halt
An kleinem Fluss sass Kater triefend
Und nasser Sack lag nicht so fern
Am Katers Maul wie geschrieben
Stand, dass er badet nicht so gern
Hier ist doch alles voellig heiter
Sprach Hund in einem leisen Ton
Flussueberquerung ist gescheitert
An diesem grossen Luftballon
Der Kater hoerte Hundes Meinung
Und seinen Worten wiedersprach
Ertraenkversuch ist hier gescheitert
In diesem grossen Leichensack
Die hochverehrte Hausbraut
Hat mich dafuer in Sack gepackt
Ich habe nur 'n Stueck Fleisch geklaut
Fuers Maeusejagd bin ich zu schwach
Dann hat der Esel vorgeschlagen,
Dass Kater soll nach Bremen mit
Es waere wirklich hervorragend
Zu dritt wir singt ein gutes Lied
So einem Vorschlag hat der Kater
Nicht viel nachdenkend zugesagt
Dann gingen los drei Kameraden
Und sangen irgendwas in Takt
Nicht mal zwei Stunden sind vergangen
Als war die Gruppe unterwegs
Hat Urgeschrei sie kurz gefangen
Da probte jemand Stimmreflex
Dann kamen Freunde etwas naeher
Weil Neugier nahm doch Oberhand
Sie sahen wie von Sinnen kraehte
Am Zaun sitzend frecher Hahn
In sich als erster kehrte Kater
Aus Erstaunen zurueck
Als frecher Hahn ihn laechelnd fragte
Warum er so verzweifelt guckt?
Nach kurzer Zeit und viele Fragen
Hat sich der Zwischenfall geklaert
Es ging dem Hahn an dessen Kragen
Am Morgen wird sein Kopf entfernt
Die Hauswirtin hat versprochen
Sobald Besuch den Hof betrat
Sie wird 'ne Huehnersuppe kochen
Und Hahn ist erster Kandidat
Als hat er Urteilspruch erfahren
Ist gleich vollkommen durchgedreht
Und dann entschloss zur Offenbarung
Das er sich recht mal auskraeht
Ach weist du Rotkopf, sagte Esel
Zieh lieber mit nach Bremen fort
Fuer dich ist ueberall jetzt besser
Als hier in deinem Heimatort
Der Rotkopf zoegerte nicht laenger
Und ging der Gruppe einfach nach
Im Singen war er kein Anfaenger
Und Riesenchance sich selbst versprach
Stadt Bremen war nicht um die Ecke
Man braeuchte einen Tag dazu
Ein dunkler Wald auf dem Wege
Erschwerte schnellen Gang hinzu
Der Abend kam unauffallend
Die Zeit verlief unheimlich schnell
Trotz noch genuegend Sonnenstrahlen
Im Wald war nicht besonders hell
Die Nacht brach ein war nichts zu machen
Man sah die Hand vor Augen nicht
Der Hund schlug vor im Wald zu schlafen
Bis wieder Tageslicht einbricht
Er streckte sich unter 'm Baum aus
Und Esel legte sich dahin
Der Kater kroch den Ast hinauf
Das hatte auch einen Sinn
Um nicht so stark aufzufallen
Der Hahn flog hoeher noch ein Stueck
Bevor er schlief hat doch in alle
Vier Himmelsrichtungen geguckt
Es schien ihm so, als ob er saehe
Ein Fuenkchen brennen nicht so fern
Schnell weckte er seine Gesellen
Die wachten auf nicht so gern
Nach ziemlich kurze Aussprache
Ueber das Licht in Dunkelheit
Beschlossen alle gleich zur Sache
Verlieren wir keine Zeit
Es war beduerftig festzustellen
Der Ursprung des fremden Lichts
Dabei den Hunger nicht zu zaehlen
Der stets zum Weiterlauf trieb
Der Hahn begab sich immer wieder
Zum Baumwipfeln jedes mal
Um sich noch mal zu vergewissern
Dass Ziel geraet nicht ins Verfall
Bald sahen alle kleine Festung
Mit einem Fenster ohne Glas
Darunter lagen Essensreste
Daneben stand ein grosses Fass
Der Esel kletterte darauf
Und warf 'nen Blick ins Haus nach inn.
Nun rede schon, du Oberschlau
Hat Hahn gefragt: was siehst du drin?
Einen gedeckten Tisch mit Essen
Und Raeuber sitzen drum herum
Daneben stehen zwanzig Faesser
Und alle voll mit Esskonsum
Die Freunde hofften mit dem Segen,
Dass Weg fuehrt sie zu gutem Nest
Aber Erwartungen entgegen
Gelangen sie zum Raeuberfest
Die Raeuber tranken Schnaps und Bier
Und planten naechsten Raubzug
Die nutzten menschliche Geldgier
Und setzten voll auf Betrug
Der Esel hoerte die Absichten
Und hat zu anderen gesagt
Wir koennen Raeuberplan vernichten
Bevor das Boese wird vollbracht
Wir springen rein in dieses Haus
Und schreien so, dass man verreckt
Die Raeuber fluechten aengstlich raus
Wir zeigen so, was in uns steckt
Der Esel kletterte schon wieder
Auf das grossen Abfallfass
Der Hund als zweiter liess sich nieder
Am Eselsruecken war viel Platz
Der Kater sprang ganz schnell hinauf
Auf Hundeshals war 's auch toll
Der Hahn nahm Platz am Katershaupt
Dann war die Pyramide voll
Das Raeuberfest war voll im Gange
Der Alkohol gelang ins Hirn
Die Freunde warteten nicht lange
Und sprangen rein wie wildes Tier
Als Saenger sich zupraesentieren
War grade richtiger Moment
Da schrieen Freunde wie von sinnen
Jeder mit eigenem Akzent
Der Esel wie ein wahrer Krieger
Der Hund so laut wie ein Baer
Der Kater fast so stark wie Tiger
Der Hahn wie Straus ungefaehr
Geschrei war wirklich furchterregend
Die Raeuber waren richtig platt
Erst konnten die sich nicht bewegen
Und dann sehr hektisch weggerannt
Kurz drauf haben Musikanten
Der Eingangstuer zugesperrt
Dann gratulierten sie einander
Fuer das gelungene Konzert
Der Hunger war nicht abzustellen
Der Raeubertisch war Hauptziel
Nun setzten sich die vier Gesellen
Und assen unermesslich viel
Das Essen schmeckte einfach lecker
Das war wie ein Geschenk von Gott
Kein Koenig konnte hier meckern
So reich war Speisenangebot
Danach war Truppe voll begeistert
Die Unternehmung war geglueckt
Und jedes Bandmitglied hat seine
Schlafstaette naeher vorgerueckt
Als Mitternacht war schon vergangen
Und alles voellig ruhig schien
Hat Raeuberhaeuptling dran bestanden
Das jemand in das Haus ging
Ein Raeuber sollte ausmachen
Wer brach ins Raeuberhaus ein
Und dann mit Lauten und Krachen
Erschreckte Raeuber so gemein
Der Abgeschickte ging ins Haus
Da war schon dunkel und sehr still
Dann zog er Schwefelhoelzchen raus
Weil ihm ein Fuenkchen auffiel
Der Raeuber dachte, dass paar Kohlchen
Gluehen ein wenig im Kamin,
Dass Katers Augen so leuchten
Kam gar nicht in sein bloedes Hirn
Der Kater liess sich nicht verschrecken
Und kratzte Raeuber im Gesicht
Der Hund biss kraeftig an den Becken
Der Hahn hat Ruecken angepickt
Hund biss den Raeuber immer wieder
Und liess im gar nicht mehr los
Der Raeuber wollte das verhindern
dann gab der Esel letzten Stoss
Der Raeuber lief so schnell er konnte
Zu seinem Hauptmann zurueck
Dabei er zitterte und stoehnte
Und hat erzaehlt von dem Unglueck
Dass viele boesen Ungetueme
Im Haus treiben ihr Untat
Wer rein geht, wird komplett verstuemmelt
Darauf warten die parat
Kein Raeuber traute sich wieder
In das verfluchte Haus rein
Deswegen liess sich dort ja nieder
Der Bremer Stadtmusikverein
Vier Freunde haben fest entschieden
Die gehen nie mehr heraus
So fanden sie das Glueck, den Frieden
Und Happyend in diesem Haus.
Свидетельство о публикации №109122801108
Плет Мария 12.10.2011 23:33 Заявить о нарушении