Meinem jungen Bruder und Beschuetzer im On-lein

Ich hoere manchmal Fremde fragen:
Was bist du denn? Kannst ehrlich sagen?
Versuche mal beim besten Willen,
weil wir so viele Rollen spielen.

Wenn ich im Spiel zum Beispiel lebe,
und mich nach hoher Stelle strebe,
kannst du in mir ein Wiesel sehen.
Ich werde starkem Feind entgehen.
Gewiss: List geht ueber Gewalt.
Vor all Verlusten mach nicht halt!
Und viele wundern sich und merken,
dass flinkes Wiesel kriegt die Staerke!
Flink und geschwind! Ich bin am Ziel!
Ich kriege alles, was ich will!
Durchs Leben mogle ich mich leicht.
Nur eure Falle stoppt vielleicht…

Gesiegt … Ihr freut euch! Frueh, ihr Schwachen!
Huetet euch gleich: da kommt ein Drache!
Ihr habt ihn mit Gewalt erwacht,
Er liefert euch `ne Todesschlacht!
Er tobt und atmet Feuer aus,
Vernichtet, feuert euch heraus!
Nur dann der Drache laesst sich nach…
Passt auf ! Er ist doch auf der Wach’!

Ich bin zufrieden, hab’ gesiegt!
Veraendert mich ein Augenblick!
Nur Wunder kann den  Wunsch gewaehren:
Da seht ihr einen Pandabaeren…

Ihr denkt ich bin so faul und schweige
Und schlaf' so suess auf meinem Zweige,
Ihr seid bereit Bambus zu bringen,
ihr wollt mich zur Bewegung zwingen…
Begreift ihr nicht? Ich bin ein Weise,
Beobachte euch alle leise…
Ich gucke in die Seelensecken,
wo Menschen Heimliches verstecken…
ich bin bloss muede von dem Grauen,
womit auf Traeume  Menschen hauen….

Nichts mehr als noetig wird geschehen.
Bloss ihr, die Menschen, wollt nicht sehen.
Ihr strebt nach Geld und Macht mit List
Und Seelenswuerdigkeit vergisst…

Versteht ihr nicht , was ich da mache?
Im Inneren ich wein’ und lache…
Ich lausche, wie Winde wehen…
Minuten, Jahre dann vergehen…

Wer kann auf einmal sich verstehen?

Ihr koennt auf Einiges nur rechnen:
Nie werde Freunde ich berechnen!
Mit ihnen geh’ zum Lebensziel!
Da kommen alles kann, was will!
Das macht mich stark, gutmuetig, munter!
Mit Freunden bringt mich nichts herrunter.

Soweit… was bin ich denn? Mal sagen:
Ich selber stelle immer Fragen…


7.10.10   Moskau, 1.40 Nacht