Der Unfalltote am Bahndamm

Thema: Kurzgeschichte


Wie immer will ich noch schnell etwas in der Stadt erledigen. Also rauf auf;s Fahrrad und strampeln. Ueber die Heiligenstrasse und den Kampweg in Richtung Bahnuebergang. Eigentlich wie immer, aber dann, vor dem Bahnuebergang liegen Fahrraeder zwischen wild gestikulierenden Kindern auf der Strasse. Ein kleines Maedchen kommt mir entgegengelaufen, wedelt mit den Armen in der Luft und ruft er ist tot, er ist tot. Ich springe vom Rad, will mein Handy greifen, aber wie immer wahrscheinlich auf dem Schreibtisch. Schnell laufe ich zu den Kindern die nur schreien und rufen, er ist tot, er ist tot. Mit zitternder Stimme bringe ich noch ein - macht mal Platz heraus - um meinen Blick dann auf das Opfer zu richten. Ja selbst ich als Nothelfer-Laie erkannte sofort hier ist jede Hilfe vergebens. Er ist tot. Viel Blut und eine gro;e Wunde, die wahrscheinlich vom Aufprall auf ein Auto stammte. Vom Auto, geschweige denn vom Fahrer war nichts mehr zu sehen. Die armen Kinder waren wohl die Ersten an der Unfallstelle. Nun war es an mir zu handeln, kurzer Blick vier Maedchen und zwei Jungen hatte ich als Helfer.
Vorsichtig hob ich den toten Hasen hoch und trug ihn an den Strassenrand. Meine Bestattungshelfer versuchten mit ihren Haenden und einigen Aesten unter den Straeuchern ein Loch zu graben.
Es wurde zur letzten Ruhestaette fuer den kleinen Hasen. Zwoelf Kinderaugen hatten wohl noch lange mit den Traenen zu kaempfen und wir alle machten uns auf einen nachdenklichen Heimweg. Es war zwar "nur" ein Hasen-Leben, aber doch ein Leben.
 

               
       


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