Deine Bekannten sind lange nicht Deine Freunde!
Ich war letztens bei einer Bekannten, die ich inzwischen schon fast als eine Freundin bezeichnen moechte! Warum?, nun in einem kurzen Gespraech, bei einem Broetchen und einer Tasse Kaffee, hat Sie mir viel von sich und ich ihr viel von mir erzaehlt. In diesem Augenblick schleicht sie sich ein, diese innere Vertrautheit, die sich von der Oberflaechlichkeit einer Bekanntschaft abhebt und zwei Menschen verbindet.
Bekannte haben wir alle viele, manchmal zu viele. In guten Zeiten sind sie immer um uns. Sie versaeumen kaum eine Einladung und wenn sie einladen, werden wir mit grossem Hallo empfangen. Sie nehmen an unserem guten, schoenen Leben teil und lassen uns voller Stolz an ihrem Leben teilhaben.
Wehe aber, bei uns brechen schlechtere Zeiten an, im Beruf oder in der Ehe, beginnt einiges zu zerbrechen und man kann nicht mehr aus dem "Vollen" schoepfen. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem unsere Bekannten den Abstand suchen, um sich unser Unglueck aus der Ferne anzuschauen, voller Angst eventuell um Hilfe gebeten zu werden. Von Weitem kann man sich auch an dem Unglueck weiden und sich freuen, dass es einen nicht selbst getroffen hat. Sollte sich unser Unglueck nicht schnell wenden, kommt sehr schnell die Zeit und sie werden unseren Namen kaum noch kennen.
Freunde, von denen jeder von uns wohl nur wenige hat, sind da vollkommen anders. Mit ihnen verbindet uns eine innere Vertrautheit wie eine Seelenverwandtschaft. Eine Verbindung die ich auch zu einigen wenigen Schreibern in den Foren bemerke, weil wir uns durch gegenseitiges Belesen geoeffnet haben und uns naeher gekommen sind. Die oft durch Telefongespraeche, in denen die Gefuehle ueber die Muender sprachen, noch vertieft wurden. Ich bin fest davon ueberzeugt, wuerden wir uns ploetzlich gegenueberstehen, werden wir uns wie durch eine lange Vertrautheit ohne viele Worte verstehen!
Die Freunde aber, die wir um uns haben, erkennen manches schon bevor wir selber es erkennen und bevor wir fragen, haben sie uns ihre Hilfe laengst angeboten. Hilfe die nicht im Grossen zu suchen ist sondern oft in den kleinen Dingen liegt. Ins Gespraech zu kommen, zuzuhoeren, zu beraten und und........ Freunde schauen weder weg, noch zu, sie schauen hin und helfen, helfen ohne Dankbarkeit zu erwarten! Freunde braucht man weder zu rufen noch zu bitten, sie sind einfach da! Einfach da?, genau weil sie die Gabe haben unausgesprochenes zu fuehlen und mit ihren Sinnen die Notsignale zu empfangen.
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