Buchenwald
Zusammengepresst und geweint.
Nach Buchenwald gehe ich jetzt.
Dorthin, durch die deutsche Freiheit.
Am Tor gibt’s ’nen Satz. Er trifft
Und schlaegt meine Seele, zum Weinen.
Es schlaengelt sich die Lateinschrift.
Der Satz ist: „Jedem das Seine“.
Der Wind stellte mir ein Bein.
Ich stuerze hinab in die Leere
Durch Brocken, durch Brocken aus Stein
Zur Zeitbruecke, mit Seelenschwere.
Man zog diese Bruecke auf,
Seit jenen brutalen Zeiten.
Das heisst Holocaust bald darauf,
Der endlosen Namen Seiten.
Ich hab’s in mir nie gefuehlt:
Die Leere ist so schwer und drueckend.
Vom Fluestern ist die Luft erfuellt.
Das sind die Seelen bei der Bruecke.
Als ob man das Gestoehne hoert,
Baracken sieht. Gab’s keine Chance...
Wenn Blut zu Haengen hier gehoert,
Muss man, ja, roten Mohn hier pflanzen!
Was machten sie... Waren sie blind?
Die Menschlichkeit ist hier verbrannt.
Man warf die Asche in den Wind.
Davon ist Ewigkeit ergraut.
Jemand will es neu anfangen,
Der Bruecke Haelften zu verbinden,
Will uns mit der Spinnwebe fangen,
Uns ans Vergangene zu binden...
20.VII.06 – 24.VIII.2006
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